Solidarität im Hungerstreik: Maja T. und die Stimme der Freiheit!
Solidarität im Hungerstreik: Maja T. und die Stimme der Freiheit!
Neukölln, Berlin, Deutschland - In den letzten Tagen hat der Protest für die Freiheit politischer Gefangener in Deutschland eine neue Dimension erreicht. Am Mittwochvormittag haben rund 20 Personen im Café Karanfil im Berliner Stadtteil Neukölln einen Hungerstreik begonnen, um Solidarität mit sozialistischen Gefangenen in der Türkei und der non-binären Antifa-Aktivistin Maja T. in Ungarn zu zeigen. Diese Aktion ist Teil einer europaweiten Kampagne und wird von Gruppen wie Young Struggle, Pride Rebellion und der Stimmen der Gefangenen Plattform (TSP) organisiert. Die taz berichtet, dass aktivistische Teilnehmer:innen in roten Warnwesten die Aufschrift „Hungerstreik“ trugen und eine klare Botschaft übermittelten.
Der Hungerstreik soll drei Tage dauern und hat spezifische Forderungen. Die Aktivist:innen setzen sich für die Freilassung aller inhaftierten Antifaschist*innen, die Schließung von Foltergefängnissen und die Befreiung von Maja T. ein. Diese Form des Protests ist weniger eine Mainstream-Protestform, sondern vielmehr eine kollektive Praxis des Widerstands, die tief mit der politischen Kultur der europäischen Linken verwoben ist. Bisher fanden ähnliche Aktionen bereits in Städten wie Paris, Brüssel und Köln statt, bevor die nächste Station in Basel und London folgt.
Maja T. und die Hintergründe
Maja T. ist seit Februar 2023 in Ungarn inhaftiert, nachdem sie beschuldigt wird, an Angriffen auf Teilnehmer einer rechtsextremen Demonstration, dem „Tag der Ehre“, beteiligt gewesen zu sein. Die Vorwürfe beinhalten lebensgefährliche Körperverletzung und die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Ihr Prozess läuft noch, und die ominöse Aussicht auf eine mögliche Haftstrafe von bis zu 24 Jahren schwebt über ihr. Die Tagesschau berichtet, dass das Budapester Gericht kürzlich die Entscheidung über einen möglichen Wechsel von Untersuchungshaft zu Hausarrest vertagt hat.
T. hat die Haftbedingungen in Budapest scharf kritisiert und angekündigt, in einen Hungerstreik zu treten, da sie die Situation nicht länger ertragen kann. Mangelnde Lebensmittelversorgung und unhygienische Verhältnisse belasten die Häftlinge. Die Hintergründe ihrer Festnahme sind komplex: T. war zuvor monatelang untergetaucht und wurde im Dezember 2023 von Zielfahndern gefasst. Ihre Verteidigung ist durch die bereits angesprochene positive Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe im Februar 2025, die ihre Auslieferung an Ungarn als rechtswidrig erklärte, etwas gestärkt worden.
Gemeinschaftlicher Zusammenhalt im Protest
Der Hungerstreik wird am Freitagabend mit einer Demonstration für Maja T. um 17:30 Uhr am Pariser Platz fortgesetzt, die an der Ungarischen Botschaft vorbeiführt und bis zum Auswärtigen Amt reicht. Diese Protestform soll nicht nur Aufmerksamkeit für die spezifischen Anliegen der Gefangenen schaffen, sondern auch hohen Rückhalt und Solidarität innerhalb der Gesellschaft verdeutlichen. „Freiheit für alle politischen Gefangenen“ ist der starke Slogan, mit dem die Initiative ihr Anliegen plakativ untermauert. Die Bewegung rund um Maja T. und den Hungerstreik ist nicht nur ein Zeichen des Widerstands, sondern auch ein Aufruf zur menschlichen und solidarischen Abkehr von Repression und Gewalt.
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Ort | Neukölln, Berlin, Deutschland |
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