Tausende fordern Frieden: Großdemonstration in Berlin und Stuttgart do.

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Am 4. Oktober 2025 demonstrieren in Berlin tausende Menschen für Frieden, unterstützt von über 450 Gruppen.

Am 4. Oktober 2025 demonstrieren in Berlin tausende Menschen für Frieden, unterstützt von über 450 Gruppen.
Am 4. Oktober 2025 demonstrieren in Berlin tausende Menschen für Frieden, unterstützt von über 450 Gruppen.

Tausende fordern Frieden: Großdemonstration in Berlin und Stuttgart do.

Am 4. Oktober 2025 versammelten sich in Berlin und Stuttgart zehntausende Menschen zur Unterstützung einer bundesweiten Friedensdemonstration. Über 450 Gruppen, Verbände und Parteien, unter anderem das BSW und Teile der SPD, hatten zu dieser Kundgebung aufgerufen, um gegen Hochrüstung und den Kriegseinsatz in der Ukraine und im Mittleren Osten zu protestieren. Ein Highlight der Veranstaltung war die Teilnahme von rund 7.000 Menschen in Berlin, die sich am Bebelplatz zur Auftaktkundgebung versammelten. Die Polizei zählte die Teilnehmer und stellte fest, dass sich die Leute bis zur Schlusskundgebung zwischen 16:30 und 17:00 Uhr in einer Ringdemonstration bewegten. Gleichzeitig fand auch in Stuttgart eine vergleichbare Veranstaltung statt.

Die Initiative „Nie wieder Krieg – die Waffen nieder!“ war maßgeblich hinter den Mobilisierungen, die auf eine Vielzahl von Forderungen hinwiesen: der Stopp des Hochrüstungskurses, Abrüstung für soziale Bereiche wie Bildung und Gesundheit sowie die Ablehnung neuer US-Mittelstreckenwaffen und der Wehrpflicht sind nur einige der zentralen Anliegen. Die Teilnehmer, darunter zahlreiche prominente Redner wie der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner und weitere Vertreter von Friedensinitiativen, brachten ihre Forderungen klar zum Ausdruck. Stegner betonte: „Jeder schlechte Frieden ist besser als Krieg“, ein Satz, der die sentimentale Stimmung unter den Demonstrierenden widerspiegelte.

Ein starkes Zeichen der Solidarität

Die Veranstaltung in Berlin hatte ebenso wie die in Stuttgart prominente Redner aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten versammelt. Unter den Politikern und Aktivisten fand man auch Stimmen von Kriegsdienstverweigerern aus Russland und der Ukraine, die mit ihren Erfahrungen die Dringlichkeit des Friedens beschleunigten. Vor Ort waren vereinzelt Russland-Fahnen zu sehen, was die Gemengelage und die Komplexität der aktuellen geopolitischen Lage erneut verdeutlichte.

Die Vielzahl der Unterstützer – über 500 Friedensinitiativen und Organisationen – unterstreicht die gesellschaftliche Relevanz der Bewegung. Der Aufruf zur Teilnahme kam nicht nur von etablierten politischen Kräften, sondern auch von einer breiten Basis an Aktivisten, die sich gemeinsam gegen Krieg und für eine friedlichere Welt einsetzen. Die musikalische Unterstützung durch Künstler wie Vizzion und Tino Eisbrenner sorgte für eine atmosphärische Untermalung, die das Gemeinschaftsgefühl weiter stärkte.

Ein Blick in die Geschichte

Die aktuellen Demonstrationen erinnern an die großen Friedensbewegungen der 1980er Jahre, als in Deutschland und anderen westlichen Ländern aufgrund der Angst vor einem Atomkrieg Proteste gegen den Rüstungswettlauf stattfanden. In dieser Zeit warnte der Krefelder Appell davor, den NATO-Doppelbeschluss zur Stationierung neuer Atomraketen zu akzeptieren. Auch damals mobilisierten sich Hunderttausende zu Demonstrationen, um eine Politik der Abrüstung einzufordern.

Die Friedensbewegung in der Bundesrepublik Deutschland war geprägt von einem breiten Spektrum, zu dem nicht nur die Grünen, sondern auch kirchliche und gewerkschaftliche Gruppen gehörten. Die organisierten Proteste dieser Zeit sind ein Teil der Geschichte, die auch heute noch ihre Relevanz hat. Sie zeigen, dass Engagement für Frieden Zeitgeschichte und Zukunft zugleich ist.

Die Ereignisse des 4. Oktober 2025 verdeutlichen, dass die Forderungen nach Frieden und Abrüstung auch heute noch eine wichtige Rolle spielen. Der Appell an die Staaten ist unmissverständlich: „Die Waffen nieder!“ und „Für ein friedliches Miteinander!“ – Werte, die in Zeiten von Krieg mehr denn je einen starken Klang erzeugen.