Bosch-Crisis: Schwäbisch Gmünd kämpft um Arbeitsplätze und Zukunft!
Bosch-Crisis: Schwäbisch Gmünd kämpft um Arbeitsplätze und Zukunft!
Schwäbisch Gmünd, Deutschland - Die Situation bei Bosch in Schwäbisch Gmünd bleibt angespannt, da die Verhandlungen zwischen dem Unternehmen und den Arbeitnehmervertretern ohne Einigung fortgesetzt werden. Beschäftigte planen, am Freitag, den 6. Juni 2025, zur Einigungsstelle in Stuttgart zu fahren, um ihre Solidarität zu zeigen. Am zweiten Verhandlungstag gab es keine Annäherung zwischen den Parteien, was IG-Metall-Vertrauenskörperleiter Hüseyin Ekinci als sehr schwierig beschreibt. Wichtige Themen sind die Sicherung des Standorts Schwäbisch Gmünd und der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen, während Bosch einen drastischen Stellenabbau von etwa 3.500 auf 1.550 Arbeitsplätze plant und die Lkw-Sparte nach Ungarn verlagern möchte.
Bedenken hinsichtlich einer möglichen Schließung des Schwäbisch Gmünder Standorts sind aufgekeimt. Ekinci hat betont, dass die Beschäftigten weiterhin für ihren Standort und ihre Arbeitsplätze kämpfen werden. Die Vertrauensleute von Bosch rufen dazu auf, am 6. Juni zur Einigungsstelle zu kommen, um diese Solidarität zu demonstrieren. Die Verhandlungen über den potenziellen Stellenabbau laufen bereits seit Monaten ohne Einigung, und nach gescheiterten Verhandlungen am 9. Mai hat Bosch die Einigungsstelle eingeschaltet, was von den Arbeitnehmervertretern als Eskalation kritisiert wird.
Aktuelle Herausforderungen und Reaktionen
Die Verhandlungen scheiterten zuletzt vor allem an Boschs Festhalten an betriebsbedingten Kündigungen, die ab 2027 vorgesehen sind. Diese Position wird von den Arbeitnehmervertretern, einschließlich dem Betriebsratsvorsitzenden Claudio Bellomo, vehement abgelehnt, und er bezeichnet das Festhalten an Kündigungen als „No-Go“. Die Gewerkschaft sieht den einseitigen Abbruch der Verhandlungen durch den Arbeitgeber als fatales Signal für die Beschäftigten, während Bosch den Stellenabbau mit den aktuellen Marktentwicklungen und einem Rückgang der Fahrzeugproduktion begründet.
Der schwäbisch-gmündende Lenkungsbereich hat in den letzten Jahren teils gravierende Verluste in Milliardenhöhe erlitten, was den Druck auf die Unternehmensführung erhöht. Die Einigungsstelle, die in solchen Fällen gesetzlich vorgeschrieben ist, wird von einer neutralen Person geleitet und soll eine bindende Entscheidung treffen. Dies könnte zukünftig entscheidend für die Beschäftigten sein, deren Existenzen durch die angekündigten Umstrukturierungen bedroht sind.
Rechte der Arbeitnehmer und Unterstützung
Für die betroffenen Mitarbeiter stellt sich die Frage, welche Rechte sie im Falle von Kündigungen oder Abfindungsangeboten haben. Der renommierte Rechtsanwalt Kemal Eser weist darauf hin, dass Arbeitnehmer bei Angeboten hinsichtlich Abfindungen oder neuen Arbeitsverträgen vorsichtig sein sollten. Eine rechtliche Überprüfung dieser Angebote sei entscheidend, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Der Betriebsrat hat gemäß dem Betriebsverfassungsgesetz umfangreiche Rechte und sollte in die Verhandlungen über Sozialpläne einbezogen werden.
Eser betont die Wichtigkeit von Unterstützung für die Arbeitnehmer, die umfassen kann:
- Kündigungsschutz und Klage gegen betriebsbedingte Kündigungen
- Verhandlung höherer Abfindungen und Prüfung von Aufhebungsverträgen
- Überprüfung der Rechtmäßigkeit von Versetzungen und Änderungskündigungen
Angesichts der angespannten Lage bei Bosch in Schwäbisch Gmünd wird eine Betriebsversammlung am Dienstag, den 10. Juni, um 8 Uhr im Werk II im Gmünder Schießtal fortgesetzt. Die Beschäftigten hoffen auf eine Klärung der Situation und darauf, dass ihre Stimmen Gehör finden.
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Ort | Schwäbisch Gmünd, Deutschland |
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