Angriff auf Vielfalt in Bad Freienwalde: Politiker fordern Sofortmaßnahmen!

Angriff auf Vielfalt in Bad Freienwalde: Rechte Gruppen verletzen Teilnehmer. Politische Reaktionen und Sicherheitsforderungen nehmen zu.
Angriff auf Vielfalt in Bad Freienwalde: Rechte Gruppen verletzen Teilnehmer. Politische Reaktionen und Sicherheitsforderungen nehmen zu. (Symbolbild/NAG)

Angriff auf Vielfalt in Bad Freienwalde: Politiker fordern Sofortmaßnahmen!

Bad Freienwalde, Deutschland - In Bad Freienwalde hat am 17. Juni 2025 ein Angriff auf ein Fest für Vielfalt für bundesweite Schlagzeilen gesorgt. Bei der Veranstaltung, die unter dem Motto „Bad Freienwalde ist Bunt“ stand, wurden mindestens zwei Personen leicht verletzt. Der Überfall, der mutmaßlich von einer rechten Gruppierung ausging, ereignete sich trotz der Präsenz von Polizei, die mit drei Funkstreifenwagen anwesend war. Die Angreifer, teils vermummt und mit Schlagwerkzeugen ausgestattet, belästigten viele der Teilnehmer, was den Veranstaltern und der Kommune Sorgen bezüglich der zunehmenden Gewalt durch Rechtsextreme auf den Bauch schlägt. Bereits zuvor wurde die Lage als angespannt eingestuft.

Innenminister René Wilke verurteilte den Vorfall aufs Schärfste und betonte, dass Angriffe auf Menschen, die an Familien- und Kinderfesten teilnehmen, inakzeptabel seien. „Es zeigt sich wieder einmal, dass wir zusammenstehen müssen gegen Hetze und Gewalt“, äußerte Wilke, der im Gespräch mit den Betroffenen auch die Polizei informierte. Bürgermeister Ralf Lehmann (CDU) bezeichnete den Angriff als „Störung der Veranstaltung“ und stellte fest, dass die Politik möglichst schnell auf solche Vorfälle reagieren müsse.

Politische Reaktionen und Forderungen

Die politischen Reaktionen folgten auf dem Fuße. SPD-Fraktionschef Björn Lüttmann forderte mehr Schutzvorkehrungen für solche Veranstaltungen, während sein CDU-Kollege Jan Redmann die Notwendigkeit unterstrich, Menschen, die sich für Vielfalt und Toleranz engagieren, zu schützen. Auch Niels-Olaf Lüders von der BSW sieht die Gewalt als ein Ergebnis politischen Versagens. „Wir müssen mehr tun, um unsere Demokratien zu verteidigen“, sagte Lüders. AfD-Fraktionschef Hans-Christoph Berndt hingegen forderte strafrechtliche Konsequenzen für die Angreifer.

Die Veranstalterin Judith Strohm appellierte an die lokale Polizei und Region, die Bedrohung ernst zu nehmen und die Gefahrenlage neu zu bewerten. Währenddessen plant das Gymnasium Bad Freienwalde eine „Pride Week“ unter Polizeischutz, um auch nach den jüngsten Vorfällen ein Zeichen für Vielfalt und Integration zu setzen. Trotz der Belastungen sind die Menschen entschlossen, ihre Stimmen zu erheben und sich gegen Intoleranz zu stellen.

Übergeordneter Kontext der rechtsextremen Gewalt

Die zunehmende Besorgnis über rechtsextreme Gewalt in Deutschland spiegelt sich auch in der aktuellen Entwicklung wider. Laut Berichten sind derzeit rund 32.000 Menschen in Deutschland in rechtsextremen Gruppierungen organisiert, davon werden 13.000 als gewaltbereit eingestuft. Diese besorgniserregenden Zahlen belegen, dass eine neue Generation junger Neonazis in der Region heranwächst. Der Anstieg von rechtsextremen Straftaten zeigt sich auch in den Statistiken, die einen sprunghaften Anstieg der Gewalt um über 10% im Vergleich zu den Vorjahren verzeichnen.

Immer mehr politische Akteure und Organisationen sehen in solchen Gewalttaten eine systematische Gefahr für die Demokratie und warnen vor einer Normalisierung der rechtsextremen Ansichten in der Gesellschaft. „Es ist unerlässlich, jetzt zu handeln und zu zeigen, dass wir uns nicht einschüchtern lassen“, erklärte Lorenz Blumentaler von der Amadeu-Antonio-Stiftung.

Angesichts der vorherrschenden Tendenzen, wie beobachtet bei den letzten Wahlen, bei denen über 40% der Bad Freienwalder Wähler die AfD wählten, wird die Notwendigkeit eines gesamtgesellschaftlichen Engagements gegen Rechts immer deutlicher. Jann Jakobs vom Bündnis „Brandenburg zeigt Haltung“ ruft auf, gemeinsam gegen Gewalt und Einschüchterung einzustehen.

Diese Entwicklungen unterstreichen nicht nur die Notwendigkeit, aktiv gegen rechtsextreme Gewalt anzukämpfen, sondern auch das Engagement der Bürger zu fördern, um die Werte von Vielfalt und Toleranz in der Gesellschaft zu verteidigen. Es bleibt zu hoffen, dass solche Vorfälle, wie kürzlich in Bad Freienwalde, nicht zur Normalität werden.

Für weitere Informationen zu den Hintergründen rechtsextremer Gewalt in Deutschland können Sie hier nachlesen: Tagesschau, RBB24, bpb.

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OrtBad Freienwalde, Deutschland
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