Karl Schlögel erhält 2025 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels!
Karl Schlögel erhält am 19. Oktober 2025 in Frankfurt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels für sein Engagement für die Ukraine.

Karl Schlögel erhält 2025 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels!
In einer Zeit, in der das Bewusstsein für Demokratie und Freiheit mehr denn je gefragt ist, wird Karl Schlögel für seinen unermüdlichen Einsatz für die Ukraine ausgezeichnet. Am Sonntag, dem 19. Oktober 2025, wird der emeritierte Professor und Historiker während der Frankfurter Buchmesse mit dem renommierten Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt. Kultur- und Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle gratulierte bereits und würdigte Schlögels außergewöhnliches Werk sowie dessen Engagement für ein freies Europa.
Der Friedenspreis gilt als eine der bedeutendsten Auszeichnungen für Publizisten in Deutschland und ist mit 25.000 Euro dotiert. Durch die Verleihung wird nicht nur Schlögels Lebenswerk gewürdigt, sondern auch sein unermüdlicher Beitrag zur Förderung des Verständnisses für die Ukraine und die Problematik des russischen Aggressionskriegs. Die Jury heben in ihrer Begründung sein außergewöhnliches Oeuvre hervor, das eine Leidenschaft für osteuropäische Lebenswelten widerspiegelt, insbesondere in Krisenzeiten. Der Preis wird traditionsgemäß zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse in der historischen Paulskirche verliehen.
Ein Leben für die Osteuropäische Geschichte
Der 77-jährige Historiker, geboren in Hawangen im Allgäu, hat sich sein ganzes Leben mit der Geschichte Osteuropas und der Ukraine beschäftigt. Nachdem er in den 60er Jahren Russisch lernte und seine ersten Reisen in die Sowjetunion unternahm, prägte er über die Jahre die Europa-Universität Viadrina mit einem Lehrstuhl für osteuropäische Geschichte, den er maßgeblich mit aufbaute. Seine Dissertation über Arbeiterkonflikte in der Sowjetunion legte das Fundament für eine Karriere, die ihn durch verschiedene akademische Institutionen führte, unter anderem durch die Universität Konstanz und als Gastdozent an internationalen Hochschulen.
Seine Werke, wie „Terror und Traum. Moskau 1937“ und „Das sowjetische Jahrhundert. Archäologie einer untergegangenen Welt“, behandeln komplexe historische Zusammenhänge und fordern dazu auf, über den Tellerrand hinauszuschauen. Schlögels literarische Gabe sowie seine Fähigkeit, auch ungewöhnliche Perspektiven einzunehmen, machen ihn zu einem geschätzten Kommentator und Wissenschaftler, der die Geschehnisse in Osteuropa stets kritisch reflektiert.
Ein engagierter Aktivist
Als Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin setzt sich Schlögel nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch aktiv in der Gesellschaft für Frieden und Freiheit ein. Er ist regelmäßig bei Antikriegsprotesten anzutreffen und engagiert sich für ein besseres Verständnis der Ukraine in der deutschen Öffentlichkeit. Ein prägendes Erlebnis war die russische Besetzung der Krim im Jahr 2014, die für ihn wie ein Weckruf wirkte und sein Engagement verstärkte.
Im Oktober 2025 wird zudem sein neuestes Buch „Auf der Sandbank der Zeit“ erscheinen, in dem er sich mit der Wandlung seines Russlandbilds im Kontext des Ukrainekrieges auseinandersetzt. Mit einer sensiblen Herangehensweise gemeistert Schlögel den Balanceakt zwischen historischer Analyse und aktuellem Geschehen. Seine Überzeugung, dass der Krieg in der Ukraine auch ein Krieg gegen Europa ist, verdeutlicht die Dringlichkeit seiner Botschaft: Ohne eine freie Ukraine ist ein stabiler Frieden in Europa nicht möglich.
Schließlich lädt Schlögel mit seinen Ansichten und Werken dazu ein, Osteuropa und die Ukraine im besonderen Maße in einen gemeinsamen europäischen Kontext zu stellen. In einer Zeit, in der die Welt mehr denn je nach Stimmen der Vernunft verlangt, bleibt er eine prägnante Stimme für die Freiheit und die Herausforderungen seines Fachgebietes.