Brandenburg an der Havel: Bürger entscheiden über Zukunft und Projekte!

Brandenburg an der Havel: Bürger entscheiden über Zukunft und Projekte!
Am 26. Juni 2025 fand in Brandenburg an der Havel eine spannende Stadtverordnetenversammlung statt, bei der über die von Bürgerinnen und Bürgern eingereichten Vorschläge zum Bürgerhaushalt abgestimmt wurde. In diesem Jahr sind bemerkenswerte 40 Vorschläge eingegangen, die von der Stadtverwaltung nun umgesetzt werden sollen. Die ausgewählten Projekte belaufen sich insgesamt auf knapp 146.000 Euro, was zeigt, wie aktiv die Bürgerbeteiligung in dieser Stadt ist. Unter den umgesetzten Projekten finden sich interessante Initiativen, wie ein mobiler Bodenbelag aus Tartan für lokale Sportvereine und die Entwicklung einer Stadtführungs-App zur Feier des 1.100-jährigen Bestehens Brandenburgs im Jahr 2029, die von der Technischen Hochschule Brandenburg umgesetzt werden soll. Weitere Maßnahmen umfassen den Ausbau der „Radieschen-Bar“ in der Naturstation Kirchmöser, die Modernisierung des Gemeindehauses Göttin und die Sanierung des Spielplatzes am „Schmerzker Ring“.
Zusätzlich wird das alte Schulhaus in Neuendorf in ein Dorfgemeinschaftshaus umgebaut und am Festplatz Wust werden Wasseranschlüsse installiert. Ein weiteres Highlight ist die Installation von Geräten zur Sturzprophylaxe und Demenzprävention an zentralen Orten, sowie die dringend benötigte Sanierung der Naturbühne im Krugpark.
Ein Rückblick auf den Bürgerhaushalt
Der Bürgerhaushalt in Brandenburg an der Havel ermöglicht es den Bürgern, Entscheidungen über öffentliche Mittel mitzugestalten und Teil des demokratischen Prozesses zu werden. Wie Wikipedia erläutert, zielt dieses Verfahren darauf ab, die Bürgerbeteiligung in kommunalen Entscheidungsfindungen zu stärken und wirkt sich somit direkt auf die Lebensqualität in der Stadt aus. Im kommenden Jahr wird das Verfahren wiederholt, wobei das bestehende Budget von 150.000 Euro für Projekte zur Verfügung steht. Vorschläge können bis zum 16. Mai 2025 eingereicht werden, wobei jeder Vorschlag einen Finanzierungshöchstbetrag von 25.000 Euro nicht überschreiten darf. Die Verwaltung prüft diese zeitnah auf rechtliche und finanzielle Machbarkeit.
Die Stadtverordnetenversammlung hat zudem entschieden, dass die Durchführung des Bürgerhaushalts 2025 nach dem bewährten Verfahren von 2024 erfolgen wird, was bedeutet, dass die Öffentlichkeit einen aktiven Beitrag leisten kann. Geplant ist, dass die Vorschläge mit den meisten Stimmen bis zur Ausschöpfung des Gesamtbudgets umgesetzt werden.
Die Zukunft des Industriemuseums
Ein zentrales Thema bei der Versammlung war das geplante Großprojekt zur Weiterentwicklung des industriellen Erbes der Stadt – dem Industriemuseum im ehemaligen Stahlwerk. Ziel ist es, eine bundesweit herausragende Erlebniswelt zu schaffen, die als „Schaufenster in die europäische Stahlgeschichte“ fungieren soll. Mit einem Mix aus Industriegeschichte, Wissenschaft und Gastronomie sollen die Besucherzahlen von derzeit 12.000 jährlich auf bis zu 100.000 gesteigert werden. Dafür sind Investitionen von rund zehn Millionen Euro geplant, wobei die Stadtverordneten bereits zusätzlich 45.000 Euro für mehr Personal bewilligt haben. Allerdings äußerte Kämmerer Thomas Barz Bedenken hinsichtlich der finanziellen Situation der Stadt, da das Museum bislang 190.000 Euro jährlich erhält – wobei 80.000 Euro durch das Land Brandenburg finanziert werden.
Diese Diskussionen und Herausforderungen rund um die Finanzierung und die Ausrichtung des Museums werden die Stadtverordneten auch in Zukunft begleiten, insbesondere nach der Schließung des Museums aufgrund eines maroden Daches über ein Jahr lang. Der derzeitige Betreiber ist ein gemeinnütziger Förderverein, der sich für die kulturelle und historische Aufarbeitung des Standorts engagiert.
Zusammenfassend zeigt der aktuelle Verlauf des Bürgerhaushalts in Brandenburg an der Havel und die geplanten Projekte, wie aktiv die Bürger hier mitgestalten und welche Visionen für die Zukunft der Stadt bestehen. Von der Förderung der Infrastruktur bis zur Erhaltung der kulturellen Identität – der gemeinschaftliche Einsatz der Bürger ist unübersehbar und der Schlüssel zu einer lebendigen Stadtentwicklung.