Brandenburg im Wassernotstand: Extreme Trockenheit bedroht Natur!

Brandenburg im Wassernotstand: Extreme Trockenheit bedroht Natur!
Brandenburg an der Havel, Deutschland - In Brandenburg regiert derzeit die Trockenheit. Im Juni 2025 fielen in der Region lediglich 38 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, was Brandenburg zu einer der trockensten Regionen Deutschlands macht. Diese extreme Situation ist das Resultat eines ohnehin schon trockenen Frühlings und einer Hitze, die am 2. Juli 2025 Temperaturen bis zu 39 Grad prognostiziert. Die Messstation auf dem Telegrafenberg in Potsdam verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 die niedrigsten Niederschlagsmengen seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1893. Aktuell liegen die Niederschlagsmengen um etwa 60 Prozent unter den Normalwerten, was einen alarmierenden Trend markiert.
Eine außergewöhnliche Sonnenscheindauer von 700 Stunden in diesem Frühling verstärkt die Problematik. Die Kombination aus hoher Sonneneinstrahlung und äußerst niedrigem Niederschlag trägt zur Verschärfung der Niedrigwasserlage in den Gewässern Brandenburgs bei. Hier sind seit 2014 rückläufige Wasserstände als Teil der Auswirkungen des Klimawandels zu beobachten. An 23 von 26 Messpunkten ist bereits die Warnstufe aktiviert, ein deutliches Signal für die besorgniserregende wasserwirtschaftliche Situation.
Maßnahmen zur Wasserentnahme
Um die angespannte Lage zu bewältigen, wird ab dem 1. Juli 2025 die Wasserentnahme aus Oberflächengewässern in Brandenburg an der Havel und im Havelland verboten. Auf Landkreise wie Cottbus kommen bereits Wasserentnahmeverbote zur Anwendung. Auch die Grundwasserentnahme zur Bewässerung wird zeitlich begrenzt, um die Wasserreserven zu schonen. In Potsdam und Ostprignitz-Ruppin sind Allgemeinverfügungen zur Regelung der Wasserentnahme in Vorbereitung. Diese Maßnahmen sind notwendig, um die gefährdeten Gewässer und deren Flora und Fauna zu schützen.
In den Brandenburger Hochflächen, wie dem Fläming und Barnim, beobachten Experten seit den 1980er-Jahren fallende Grundwasserstände. Niedrigwasser ist oft das Ergebnis längerer Trockenperioden und zeugt von einer besorgniserregenden Entwicklung, die sich ohne langanhaltende Niederschläge nicht ändern wird.
Klimawandel und seine Folgen
Der Klimawandel hat Brandenburg stark getroffen, was sich nicht nur in den Wasserständen, sondern auch in der Landwirtschaft und im Waldanteil des Landes niederschlägt. Der Klimareport Brandenburg stellt die Veränderungen im Wasserhaushalt dar und dient als Leitfaden für die Entwicklung von Anpassungsstrategien. Die Bürger können sich hier einen Überblick über vergangenes, gegenwärtiges und zukünftiges Klima verschaffen, um eigenverantwortlich handeln zu können. Die Erkenntnisse fließen in die Gewässerbewirtschaftung ein, wobei die Erfahrungen mit extremer Trockenheit in den Jahren 2018 bis 2020 entscheidend sind. Der fasst zusammen, dass Wetterlagen wie derzeitige Hochdruckgebiete, die regenbringende Wetterlagen fernhalten, nicht mehr als außergewöhnlich gelten.
Doch nicht nur die Trockenheit bringt Herausforderungen mit sich. Auch in den Städten leidet die Wasserqualität unter starkem Regen, wenn entwässerte Mischkanalisationen das Wasser nicht schnell genug ableiten können. Hier sind Überläufe, die schädliches Abwasser ungeklärt in Gewässer leiten, keine Seltenheit. Das kann ernste Folgen für die Gesundheit der Menschen und die Ökosysteme haben, und führte bereits zu Badeverboten aufgrund von erhöhten Keimzahlen und Cyanobakterien.
Um diesen Problemen entgegenzuwirken, sind mehr Grünflächen unerlässlich, denn sie können Wasser bei starkem Regen effektiv aufnehmen und die Innenstädte gleichzeitig durch Verdunstung kühlen.
Die aktuelle Situation in Brandenburg macht deutlich, dass es höchste Zeit ist, Maßnahmen zu ergreifen und sich auf die veränderten klimatischen Bedingungen einzustellen. Das Management der Wasserressourcen wird weiterhin entscheidend sein, um sowohl die Menschen als auch die Natur bestmöglich zu schützen.
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Ort | Brandenburg an der Havel, Deutschland |
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