Kleingarten-Festakt: Brandenburger feiern ihre grünen Oasen!

Der Festakt der Gartenfreunde in Brandenburg an der Havel würdigt das Engagement für Kleingärten und deren soziale Bedeutung.
Der Festakt der Gartenfreunde in Brandenburg an der Havel würdigt das Engagement für Kleingärten und deren soziale Bedeutung. (Symbolbild/NAG)

Kleingarten-Festakt: Brandenburger feiern ihre grünen Oasen!

Brandenburg an der Havel, Deutschland - In Brandenburg an der Havel war der Rolandsaal im Rathaus am 1. Juli 2025 ein Ort der Begegnung und Feier: Der Brandenburger Landesverband der Gartenfreunde lud zum Festakt ein, der ganz im Zeichen des Engagements für das Kleingartenwesen stand. Oberbürgermeister Steffen Scheller hieß die Gäste herzlich willkommen und hob hervor, dass Brandenburg an der Havel mit seinen 5.232 Kleingärten nicht nur grüne Oasen bietet, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Erhaltung der Biodiversität leistet. Diese kleinen Gärten sind nicht nur Lebensräume für Pflanzen und Tiere, sondern auch Orte der gemeinschaftlichen Begegnung und des Austauschs.

Das Fest war auch anlässlich des 35-jährigen Bestehens des Brandenburger Kreisverbands organisiert worden. Steffen Scheller betonte in seiner Ansprache die Wichtigkeit von sozialverträglichen Pachtbedingungen und der Schaffung guter Rahmenbedingungen für die Kleingärtner. So wurde 2018 ein Generalpachtvertrag unterzeichnet, der die Verwaltung von über 75 Einzelverträgen optimiert. Aktuell gibt es 226 Zwischenpachtverträge mit privaten Grundstückseigentümern, was die gute Kooperation zwischen Stadt und Gartenfreunden unterstreicht. Die Gesamtfläche der Kleingartenparzellen beläuft sich auf beeindruckende 2,82 Millionen Quadratmeter.

Auszeichnung für Engagement im Kleingartenwesen

Ein besonderer Höhepunkt des Festakts war die Vergabe der Wilhelm-Naulin-Plakette. Diese wird traditionell für besondere Verdienste im Kleingartenwesen verliehen. In diesem Jahr erhielten Ministerpräsident Dietmar Woidke sowie der Bezirksverband der Gartenfreunde Berlin-Hellersdorf e.V. die Auszeichnung. Gert Schoppa, Präsident des Landesverbands Berlin der Gartenfreunde, lobte das Engagement der Hellersdorfer Kleingärtner, die durch ihre Aktivitäten zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts in der Gemeinde beitragen.

Die Wilhelm-Naulin-Stiftung, die seit 1984 diese Auszeichnung vergibt, zeichnete im vergangenen Jahr nach einer siebenjährigen Pause das Gartenprojekt „Ambulant Betreutes Gruppenwohnen“ der AWO Potsdam aus, das sich mit viel Herzblut für junge Erwachsene zwischen 18 und 27 Jahren einsetzt. Seit über drei Jahren bewirtschaften die Teilnehmer eine Kleingartenparzelle, wobei die Gartenarbeit eine therapeutische Komponente hat, die das Selbstbewusstsein stärkt. Projektleiterin Annekathrin Hinsche stellte zudem die großen positiven Auswirkungen der Auszeichnung auf die Bewohner und deren Fähigkeiten heraus.

Kleingärten als Teil des urbanen Lebensraums

Die Bedeutung der Kleingärten erstreckt sich jedoch über die einzelnen Projekte und Auszeichnungen hinaus. Laut dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung haben fast 910.000 Pächter in Deutschland einen Kleingarten, und die Mehrheit ist im BDG e.V. organisiert. Diese Gärten sind nicht nur Zufluchtsorte für Hobbygärtner, sondern auch wichtige Elemente städtischer Infrastruktur. Besonders in Großstädten nimmt die Nachfrage nach Kleingärten zu, während in ländlichen Regionen häufig der Bedarf sinkt. Der demografische Wandel, der zu einem Anstieg von Ein-Personen-Haushalten führt, zeigt, wie wichtig kleinere Gartenflächen werden.

Ökologisches Gärtnern spielt ebenfalls eine große Rolle: Kleingärten können zur Artenvielfalt und zum Klimaschutz beitragen. Zudem wird an innovativen Konzepten gearbeitet, die es ermöglichen sollen, neue Kleingartenanlagen anzulegen oder bestehende Bereiche gemeinschaftlich zu nutzen. Dabei ist die Zusammenarbeit zwischen Kleingärtnerorganisationen und Kommunen essenziell, um die wertvolle grüne Infrastruktur langfristig zu sichern. Die Unterstützung der Stadt für die Gartenfreunde könnte also nicht wichtiger sein – es geht schließlich darum, die Kleingärten als soziale Treffpunkte und grüne Rückzugsorte für alle zu erhalten.

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OrtBrandenburg an der Havel, Deutschland
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