Mut zum Handwerk: So gewinnen wir die Talente von morgen!

Alexander Berke betont den direkten Kontakt im Handwerk, um junge Talente für Berufsausbildung zu gewinnen.
Alexander Berke betont den direkten Kontakt im Handwerk, um junge Talente für Berufsausbildung zu gewinnen. (Symbolbild/NAG)

Mut zum Handwerk: So gewinnen wir die Talente von morgen!

Brandenburg an der Havel, Deutschland - Handwerk – ein Bereich, der kräftig nach jungen Talenten sucht. Der persönliche Kontakt ist dabei entscheidend, so Alexander Berke, dessen Engagement für das Handwerk in den Schulen von Köln bemerkenswert ist. In seinen Besuchen an Schulen wie der Nicolaischule hebt er hervor, wie wichtig es ist, dass sich Jugendliche direkt mit den Betrieben in Verbindung setzen. Dies geht, berichtet Meetingpoint Brandenburg, über traditionelle Online-Bewerbungen hinaus. Kleinere, familiäre Betriebe setzen auf diese direkte Ansprache und schätzen den persönlichen Kontakt.

Berke, der einst selbst eine Maurerlehre begann, ist überzeugt, dass Mut ein entscheidender Faktor ist, um den ersten Schritt in die Berufswelt zu wagen. Die Schüler reagierten bei seinen ersten Gesprächen positiv und zeigten ein reges Interesse an Berufen wie Elektroniker oder Maler und Lackierer. Hier merkt man, dass die Botschaft ankommt: Es ist wichtig, sich vorzustellen und die Initiative zu ergreifen.

Karrierechancen im Handwerk

Doch Berke ist nicht der einzige, der für das Handwerk wirbt. Die Handwerkskammer Münster hat zusätzliche Initiativen ins Leben gerufen, um Abiturienten und Studierenden, die mit einem Studienabbruch kämpfen, neue Perspektiven aufzuzeigen. Unter dem Motto „Kantine statt Mensa“ werden sie ermutigt, sich über Karrierechancen im Handwerk zu informieren. Die Zusammenarbeit mit Agenturen für Arbeit und der IHK Nord Westfalen zielt darauf ab, schnell und effizient Lehrstellenbewerber und Ausbildungsbetriebe zusammenzubringen. Gerade in Zeiten, in denen viele unzufrieden mit ihrem Studium sind, ist das Handwerk eine attraktive Alternative.

Die Karrieremöglichkeiten im Handwerk sind schier unendlich: Von Gesellenbrief über Meisterbrief bis hin zur Selbstständigkeit – die Bandbreite an Ausbildungs- und Karrierewegen ist vielfältig. Die positive Wahrnehmung des Handwerks als gelungener Neustart nach einem Studienabbruch ist hier besonders wichtig, um die Talentlücke zu schließen.

Der Fachkräftemangel im Handwerk

Leider sieht die Realität jedoch anders aus. Laut einer Untersuchung von Kofa ist der Fachkräftemangel im Handwerk stark ausgeprägt. Die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt kontinuierlich, während die Zahl der arbeitslosen, passend qualifizierten Personen nicht ausreicht, um die offenen Stellen zu besetzen. Im Jahr 2020 fehlten bundesweit mehr als 54.000 Fachkräfte in überwiegend handwerklichen Berufen, was die Herausforderungen für die Betriebe deutlich macht.

Besonders akut ist der Mangel in Bereichen wie Bau, Produktion sowie Bauelektrik und Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Auch die Nachfrage nach Meisterinnen und Meistern ist hoch, jedoch bleiben viele Stellen unbesetzt. Der Rückgang an offenen Stellen während der Corona-Pandemie traf das Handwerk zwar weniger stark als andere Branchen, dennoch blieb das Ausbildungsplatzangebot relativ stabil.

Um die Kluft zwischen Anbietern und Nachfragenden zu überwinden, sind bessere Berufsorientierung und Aufklärung über die duale Ausbildung notwendig. Hier sind Handwerksbetriebe gefordert, ihre Personalbedarfsplanung zu verbessern und digitale Qualifizierungsangebote zu nutzen.

Der persönliche Kontakt, wie von Alexander Berke betont, könnte somit der erste Schritt sein, um den Herausforderungen im Handwerk erfolgreich zu begegnen und die nächste Generation talentierter Handwerker zu gewinnen.

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OrtBrandenburg an der Havel, Deutschland
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