Undine siegt: Moderne Kunst erobert die Havelstadt Brandenburg
Undine siegt: Moderne Kunst erobert die Havelstadt Brandenburg
Brandenburg an der Havel, Deutschland - Der Blick auf die Havel ist für die neue Undine, die prunkvolle Statue, die seit 2015 am Packhof steht, eine ständige Sehnsucht. Sie wurde im Rahmen eines Gestaltungswettbewerbs ins Leben gerufen, dessen Wettbewerbsbedingungen Architekt Achim Krekeler entworfen hat. Unter den teilnehmenden Künstlern waren Monika Spieß und Dirk Harms, die jedoch den Auftrag nicht erhalten haben. Stattdessen konnte sich das Künstlerduo Knuth Seim und Heike Adner mit ihrer modernen Interpretation der Undine durchsetzen und die Jury überzeugen. Wie meetingpoint-brandenburg.de berichtet, basiert die Figur auf dem gleichnamigen Kunstmärchen von Friedrich de la Motte Fouqué, das 1811 veröffentlicht wurde.
Die Statue bringt die legendäre Meerjungfrau in einer imposanten Höhe von 1,50 Metern zur Geltung. Die Arbeit an dieser Bronze-Statue war alles andere als kurzfristig: Der gesamte Prozess vom ersten Strich bis zur Vollendung dauerte rund fünf Jahre. Um die Figur zu schaffen, arbeitete Knuth Seim in Gips, bevor die einzelnen Teile in einer Gießerei in Landin hergestellt wurden. Die Statue wurde in acht Teile zersägt, die dann durch Stahlstäbe verstärkt und zusammengeschweißt wurden. In der Endfassung wiegt die Undine stolze 150 Kilogramm.
Ein Stück Geschichte
Obwohl die Undine für viele ein Kultursymbol darstellt, hat sie keine Wurzeln in der Havelstadt selbst. Ihr Schöpfer, Friedrich Heinrich Karl de la Motte Fouqué, wurde am 12. Februar 1777 in Brandenburg an der Havel geboren und gilt als einer der Wegbereiter der deutschen Romantik. Er kam aus einer altadligen französischen Hugenottenfamilie und erhielt seine Erziehung durch verschiedene Hauslehrer. In seiner Jugend trat er bereits in die preußische Armee ein und nahm am Rheinfeldzug von 1794 teil. Fouqué war nicht nur militärisch aktiv, sondern auch schriftstellerisch tätig und veröffentlichte zahlreiche bedeutende Werke, darunter auch die Erzählung „Undine“, die 1811 erschien. Laut wikipedia.org ist dies sein bekanntestes Werk und wurde mehrfach neu aufgelegt.
Die Statue der Undine befindet sich auf einer kleinen Landzunge des Packhofes und wurde am 11. April 2015 feierlich enthüllt. Am Sockel der Statue finden sich gleich drei QR-Codes, die weitere Informationen über die Figur, den Künstler sowie den Rotary-Club, der an der Realisierung des Projekts beteiligt war, bereitstellen. Damit wird das Kunstwerk nicht nur zu einem optischen Höhepunkt am Wasser, sondern auch zu einer interaktiven Informationsquelle für Passanten und Interessierte.
Ein Blick in die Zukunft
Die Figur steht nicht nur als künstlerisches Symbol, sondern auch als Anknüpfungspunkt für die Fortführung der Kultur in der Region. Die Stadt Brandenburg an der Havel ehrte den bedeutenden Dichter und seine Werke bereits mit der Gründung der Fouqué-Bibliothek im Jahr 1998 und veranstaltet jährlich einen Undine-Schreibwettbewerb für junge Talente. In Zeiten, in denen die Verbindung von Kunst und Geschichte wichtiger denn je scheint, bleibt die Undine am Packhof ein glänzendes Beispiel für das Zusammentreffen von Tradition und modernem Kunstverständnis.
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Ort | Brandenburg an der Havel, Deutschland |
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