Schönefelds Gemeindevertretung genehmigt umstrittenes Ausreisezentrum!
Schönefelds Gemeindevertretung genehmigt umstrittenes Ausreisezentrum!
Schönefeld, Deutschland - Am 16. Juli 2025 hat die Gemeindevertretung Schönefeld mit einer Abstimmung von 17 Ja-Stimmen, 7 Nein-Stimmen und 4 Enthaltungen den Bebauungsplan für ein Ein- und Ausreisezentrum am Flughafen BER beschlossen. Dieses Zentrum soll ab 2028 den Aufgabenbereich rund um die Ein- und Ausreise von Migranten bündeln und ist Teil eines umfassenden Bauvorhabens, das auch über 200 neue Arbeitsplätze schaffen soll. Bürgermeister Christian Hentschel und der Vorsitzende der Gemeindevertretung Olaf Damm haben in der Sitzung betont, dass die Aufwertung der gemeindeeigenen Grundstücke einen positiven Beitrag zur Entwicklung des Areals leisten wird. Die Entscheidung verbunden mit dem positiven Beschluss stellt einen bedeutenden Schritt in der Realisierung des Projektes dar, das damit nun eine entscheidende Hürde genommen hat, wie maz-online.de berichtete.
Doch nicht alles scheint in bester Ordnung zu sein. Vor der Sitzung protestierten zahlreiche Bürger aus der Initiative „Abschiebezentrum BER verhindern“. Rund 100 Personen legten Blumen nieder und stellten schwarze Särge auf, um gegen das Vorhaben zu demonstrieren. Die Kritiker warnen vor der Umsetzung von Asylverfahren und Abschiebehaft an Flughäfen, was die Menschenwürde ihrer Meinung nach gefährden könnte. Sie kritisieren die europäische Abschottungspolitik und fordern die Gemeindevertretung auf, den geplanten Bebauungsplan abzulehnen, während eine Mahnwache für den kommenden Mittwoch angekündigt wurde. Wie rbb24.de berichtet, ist die Initiative entschlossen, das Bauvorhaben zu stoppen.
Ein Ausblick auf die nächsten Schritte
Das Projekt sieht vor, dass das Land Brandenburg das Gebäude mieten wird, während der Bund Flächen in Anspruch nehmen möchte. Geplant ist, die Fertigstellung des Zentrums durch einen privaten Investor voranzutreiben, der das Zentrum errichten soll. Diese Entscheidung sorgt jedoch für weitere Kritik, da die fehlende öffentliche Ausschreibung für das Projekt im Raum steht. Dies könnte darauf hinweisen, dass hier am falschen Ende gespart wird, was wieder einmal das Vertrauen in öffentliche Institutionen untergraben könnte.
Die Sorgen und Befürchtungen über das geplante Ein- und Ausreisezentrum sind nicht unbegründet. In den letzten Jahren ist die Zahl der Abschiebungen in Deutschland stetig gestiegen. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 20.084 Menschen aus Deutschland abgeschoben, ein Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Die meisten Abschiebungen stammen aus den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg, wobei die Betroffenen oft aus Ländern wie Georgien, der Türkei, Afghanistan und anderen Krisenregionen kommen. Solche Zahlen und Vorgänge lassen niemanden kalt und werfen Fragen bezüglich der politischen Handhabung von Migranten auf, wie bpb.de erläutert.
Die Situation in Schönefeld ist jedoch vielschichtig. Während die Gemeindevertretung auf die Entwicklung und Schaffung neuer Arbeitsplätze setzt, bleibt abzuwarten, wie die öffentliche und politische Meinung bezüglich des geplanten Zentrums weiterhin gestaltet wird und ob die Proteste der Initiative Früchte tragen werden.
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Ort | Schönefeld, Deutschland |
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