Brandenburg startet revolutionäre Fernwärme: 70.000 Tonnen CO2 gespart!
Stadtwerke Brandenburg an der Havel starten klimafreundliche Fernwärmeversorgung für 12.000 Haushalte ab Dezember 2024.

Brandenburg startet revolutionäre Fernwärme: 70.000 Tonnen CO2 gespart!
In Brandenburg an der Havel wird seit kurzem eine neue Ära der umweltfreundlichen Energieversorgung eingeläutet. Die Stadtwerke haben eine rund 20 Kilometer lange Fernwärmetrasse zwischen Premnitz und Brandenburg in Betrieb genommen, die es ermöglicht, klimafreundliche Abwärme aus der thermischen Abfallverwertung in das lokale Fernwärmenetz einzuspeisen. Ab Dezember 2024 wird diese Wärme bereits viele Haushalte erreichen, und das wird nicht nur den Bürgern zugutekommen, sondern auch erheblich zur Reduktion der CO2-Emissionen beitragen. BDEW berichtet, dass bis zu 70.000 Tonnen CO2 jährlich durch dieses Projekt eingespart werden können.
Die Entwicklung dieses ambitionierten Projekts begann bereits im Jahr 2017 mit umfassenden Wirtschaftlichkeitsanalysen und Variantenvergleichen. Nach vier Jahren intensiver Planungsarbeit startete der Bau der Trasse im Jahr 2021. Dabei galt es, einige technische Herausforderungen zu meistern, etwa Lieferengpässe und die Rohrleitungsreinigung mittels Molchverfahren. Der erste Fluss von heißem Wasser durch die neue Leitung im Dezember 2024 markiert einen bedeutenden Schritt für eine nachhaltige Energiezukunft in der Region.
Ein Schritt zurück zur Energiewende
Die Fernwärmeprojekte in Brandenburg sind Teil einer größeren Bewegung in Deutschland, die darauf abzielt, die Energiewende voranzutreiben. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht von Agora Energiewende zeigt, dass es in den letzten Jahren Fortschritte bei der Senkung der Emissionen im Stromsektor gegeben hat. Allerdings sei die Situation im Verkehr, bei Gebäuden und in der Industrie bedenklich; hier hakt es, was die Erreichung der Klimaziele betrifft.
Es wird aufgezeigt, dass die Klimapolitik vor allem dann Wirkung zeigt, wenn sie über Legislaturperioden hinweg stabil bleibt und politisch unterstützt wird. Die nächste Bundestagswahl im Februar 2025 könnte dabei entscheidende Weichen stellen und ist Anlass, die energie- und klimapolitischen Prioritäten zu überdenken und strukturelle Dynamik zu fördern.
Der Weg zu einem nachhaltigen Energiesystem
Ein weiterer Aspekt zur Stärkung der Fernwärme in Deutschland ist die Inspiration, die von den nordischen Ländern, insbesondere Dänemark, ausgeht. Wie Ramboll beschreibt, setzen dort bereits über 65 % der Haushalte auf Fernwärme, die größtenteils aus erneuerbaren Quellen stammt. Deutschlands Kommunen beginnen nun ebenfalls, Fahrpläne für die Umstellung auf erneuerbare Energien zu entwickeln. Niedertemperatur-Heizlösungen sowie die Nutzung von Überschusswärme aus Abfallverbrennung sind einige der Strategien, um dieses Ziel zu erreichen.
Die Zusammenarbeit zwischen Versorgungsunternehmen, Bürgern und Kommunen wird als Schlüssel zum Erfolg hervorgehoben. Klare Kommunikation und transparente Prozesse sind unerlässlich, um das Vertrauen der Stakeholder zu gewinnen und finanzielle Ressourcen effizient zu nutzen.
Der Trend zur Fernwärme könnte sich als zentraler Baustein für Deutschlands Energieunabhängigkeit erweisen. Wenn die richtigen Maßnahmen getroffen werden, werden Städte wie Brandenburg an der Havel und viele andere auf dem Weg zur Klimaneutralität einen entscheidenden Beitrag leisten können. Auf diese Weise könnte die Region nicht nur eine Vorreiterrolle in der Energiewende übernehmen, sondern auch das Lebensumfeld der Bürger nachhaltig verbessern.