Brandenburgs Ärzte schlagen Alarm: Regressforderungen für Impfungen!
Brandenburgs Ärzte schlagen Alarm: Regressforderungen für Impfungen!
Brandenburg, Deutschland - Die Diskussion um Impfungen und deren Bedeutung gewinnt in Brandenburg zunehmend an Brisanz. Heutige Meldungen zeigen, dass die Vertragsärzte des Bundeslandes scharfe Kritik an den Regressforderungen der Krankenkassen für nicht verimpften Impfstoff üben. Dies geschieht im Rahmen eines „Runden Tisches Impfen“ in Potsdam, bei dem sich auch Carmen Steiniger, die Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), eindeutig artikuliert hat. Das Hauptproblem dabei: Impfstoffbestellungen für die Influenzaimpfungen müssen bereits im Frühjahr getätigt werden, ohne dass die Ärzte eine präzise Einschätzung der Nachfrage für den Herbst haben können. Steiniger appelliert daher an die Verantwortlichen, eine Lösung für die drohenden Regressforderungen zu finden, die die namentlich festgelegten Praxen in eine missliche Lage bringen.
Die Herausforderung wird durch die rückläufigen Impfquoten in Brandenburg noch verstärkt. In der vergangenen Grippesaison ließen sich nur etwa 52,2% der über 60-Jährigen impfen, was der Region den dritten Platz im bundesweiten Vergleich sichert, hinter Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Dies ist alarmierend, zumal die Impfquote in der Grippesaison 2020/2021 noch bei 65% lag. Gesundheitsministerin Britta Müller erklärte, dass die sinkende Impfbereitschaft in der Bevölkerung zu einem großen Teil durch die Unsicherheiten der COVID-19-Impfkampagnen hervorgerufen wurde. Es braucht einen offenen Dialog, um die Bürger über Impfungen aufzuklären und ihre Bedenken auszuräumen.
Initiativen zur Impfaufklärung und Impfwerbung
Ein weiterer Aspekt, den die Amtsärztin Katharina Böhm angeführt hat, betrifft die Bildung. Sie schlägt vor, in Schulen ein Fach namens „Gesundheit und Lebenskompetenz“ einzuführen, um über Impfungen und andere wichtige Themen aufzuklären. Dies ist besonders wichtig, da es zunehmend Impflücken bei Schulabgängern gibt. Hinzu kommt, dass Stefan Roßbach-Kurschat von der KVBB die Krankenkassen auffordert, die Versicherten aktiv zu informieren – etwa durch Serienbriefaktionen, die auf bevorstehende Impfungen hinweisen sollen.
Gabriela Leyh, die Landesgeschäftsführerin der Barmer in Brandenburg, schafft es, den Ball ins Spiel zu bringen, indem sie die zentrale Rolle der Ärzte betont. Diese können durch gezielte Impfwerbung, wie Plakate in Wartezimmern, maßgeblich zur Steigerung der Impfbereitschaft beitragen.
Der Kontext der Impfkampagnen in Deutschland
Die Situation in Brandenburg wird auch im Kontext der bundesweiten Impfstrategie deutlich. Das Robert Koch-Institut hat das Dashboard VacMap ins Leben gerufen, um die Impfgeschehnisse in Deutschland zu visualisieren und zu analysieren. Es bietet ein umfassendes Bild der Inanspruchnahme von Routineimpfungen, was es den Akteuren in der Impfprävention erleichtert, gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Impfquoten zu planen.
Im Rahmen der COVID-19-Pandemie ist eine digitale Erfassung der Impfungen von großer Bedeutung. Das Bundesgesundheitsministerium hat das DIM-Projekt ins Leben gerufen, um alle Stellen, die COVID-Impfungen durchführen, zur Datenübermittlung an das Robert Koch-Institut zu motivieren. Diese Informationen sind entscheidend, um die aktuelle epidemische Lage zu bewerten und die Wirksamkeit der verschiedenen Impfstoffe zu analysieren. Die gesammelten Daten sind nicht nur für die Einschätzung der Impfbereitschaft der Bevölkerung wichtig, sondern auch für politische Entscheidungen, die die Strategie zur Bekämpfung der Pandemie beeinflussen.
Insgesamt zeigt sich, dass es in Brandenburg und darüber hinaus einen enormen Aufklärungsbedarf gibt, um die Impfbereitschaft langfristig zu sichern. Es bleibt zu hoffen, dass die Maßnahmen, die derzeit diskutiert werden, bald Wirkung zeigen werden.
Details | |
---|---|
Ort | Brandenburg, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)