Brandenburgs Wölfe: Quotenjagd für 330 Tiere soll kommen!

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Brandenburg plant eine Quotenjagd auf Wölfe, um Aggressionen gegen Nutztiere zu regulieren. Aktuelle Debatten sind entbrannt.

Brandenburg plant eine Quotenjagd auf Wölfe, um Aggressionen gegen Nutztiere zu regulieren. Aktuelle Debatten sind entbrannt.
Brandenburg plant eine Quotenjagd auf Wölfe, um Aggressionen gegen Nutztiere zu regulieren. Aktuelle Debatten sind entbrannt.

Brandenburgs Wölfe: Quotenjagd für 330 Tiere soll kommen!

In Brandenburg brodelt es: Die Diskussion um die Wölfe wird hitzig geführt, und die Landesregierung plant, in diesem Jahr eine Quotenjagd auf die Tiere zu ermöglichen. Während die Wölfe in Deutschland streng geschützt sind, will die Regierung aufgrund wiederholter Übergriffe auf Nutztiere nun eine Abschussquote von bis zu 330 Wölfen pro Jahr einführen. Aktuell umfasst der Wolfsbestand in Brandenburg schätzungsweise zwischen 1.000 und 1.600 Tiere, verteilt auf 52 Rudel, wie tagesschau.de berichtet.

Nachdem der Präsident des Landesjagdverbands sogar eine jährliche Abschussquote von 500 Wölfen gefordert hat, was als unrealistisch gilt, empfiehlt das Umweltministerium eine Starterquote von 15 %. Diese könnte jedoch, abhängig von den Entwicklungen, auf bis zu 35 % erhöht werden. Eine verstärkte Abschussquote soll verhindern, dass die Tiere vermehrt Nutztiere attackieren, was in der jüngeren Vergangenheit immer wieder geschehen ist. Im Jahr 2024 wurden 279 Vorfälle gemeldet, bei denen Wölfe als Verursacher nicht ausgeschlossen werden konnten, und 1.047 Nutztiere wurden verletzt oder getötet, wie das Landesamt für Umwelt belegt.

Die Auswirkungen von Wolfsangriffen

Die Bilanz der Übergriffe auf Weidetiere ist alarmierend: Besonders Schafe und Ziegen litten unter den Attacken, nahezu 944 Tiere wurden in 209 Fällen durch Wölfe dezimiert. Aus Daten der letzten Jahre geht hervor, dass die Anzahl der Übergriffe auf Weidetiere von 2007 bis 2024 unterschiedlich war, mit einem Höchststand im Jahr 2021 (377 Fälle). Seit 2022 zeigt sich jedoch ein Rückgang, sodass die Situation durchaus differenziert betrachtet werden sollte.

Ein weiterer Aspekt ist der Schutz der Weidetiere. Von den 162 betroffenen Fällen im Jahr 2024 waren 58 % der Tiere nicht durch wolfsabweisende Maßnahmen gesichert. Hier könnte eine Förderung und Sensibilisierung für Herdenschutzmaßnahmen durch das Land Zukunft bieten und zu weniger Konflikten führen. Die Förderung von Zäunen und Herdenschutzhunden ist bereits auf dem Tisch.

Kritik an der Quotenjagd

Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) sieht die geplante Quotenjagd kritisch und warnt vor illegalen Wildtierentnahmen. Stattdessen plädiert man für einen besseren Schutz der Weideflächen und unterstützt die Idee der „Kadaverjagd“, die darauf abzielt, dass Wölfe von Schafen fernbleiben, indem gerissene Tiere 48 Stunden lang liegengelassen und bewacht werden, um das Futterangebot für die Wölfe attraktiver zu gestalten.

Interessant wird die Situation auch international: Ein Vorfall in den Niederlanden, wo ein Wolf ein Kind verletzt hat, lässt aufhorchen. Hier wird der Wolf namens GW3237m verdächtigt, der bereits zuvor auffällig geworden war. Solche internationalen Vorkommnisse führen dazu, dass das Thema Wölfe und der Umgang mit ihnen zunehmend in den Fokus rückt, auch in Deutschland, wo es ein Konzept zum Umgang mit auffälligen Wölfen gibt, welches frühzeitige Eingriffe empfiehlt, um ähnliche Vorfälle zu vermeiden, wie dbb-wolf.de berichtet.

Angesichts der komplexen Faktenlage und der unterschiedlichen Interessen ist klar: Der Wolf wird uns noch einige Diskussionen bescheren. Ob die Quotenjagd tatsächlich die erhoffte Entspannung bringt oder zu weiteren Spannungen führt, bleibt abzuwarten. Eines ist sicher – da liegt was an, und die Bauern sowie die Naturschützer werden auch weiterhin dicht beisammen stehen, um ihre Positionen zu vertreten.