Cottbus im Giftalarm: 200 Gärten von Grundwasserverbot betroffen!

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Cottbus verhängt Grundwasserentnahmeverbot wegen giftiger Schadstoffe; betroffene Gärten leiden seit Mai 2025.

Cottbus verhängt Grundwasserentnahmeverbot wegen giftiger Schadstoffe; betroffene Gärten leiden seit Mai 2025.
Cottbus verhängt Grundwasserentnahmeverbot wegen giftiger Schadstoffe; betroffene Gärten leiden seit Mai 2025.

Cottbus im Giftalarm: 200 Gärten von Grundwasserverbot betroffen!

In Cottbus ist die Situation für die Gärtner ziemlich angespannt: Rund 200 Gärten dürfen nicht mehr mit Grundwasser bewässert werden. Der Grund? Eine giftige Schadstofffahne breitet sich unter der Stadt aus, die sich über eine Länge von etwa vier Kilometern erstreckt und gesundheitsschädliche Stoffe wie LHKWs und LCKWs enthält. Diese Chemikalien gelten als erbgutschädigend oder sogar krebserregend. Informationen von rbb24 zeigen, dass die Ursachen in einem ehemaligen Chemiebetrieb liegen, der über 100 Jahre lang in Betrieb war. Dort wurden schätzungsweise 50 Tonnen Giftstoffe wie Lacke, Säuren und Arsen illegal im Boden entsorgt.

Das Grundwasserentnahmeverbot wurde bereits im Mai 2025 umgesetzt und gilt nicht nur für das Gelände des ehemaligen Betriebs, sondern hat auch Auswirkungen auf andere angrenzende Gebiete, insbesondere in Cottbus-Ströbitz. Bereits ab dem 18. Mai wurde dort das Verbot zur Grundwassernutzung erlassen, um die Anwohner geschützt zu halten. Laut Niederlausitz Aktuell erstreckt sich das Verbot über wichtige Straßen und Kleingartenanlagen in diesem Stadtteil.

Gesundheit geht vor

Die Verunreinigung des Grundwassers ist kein kleines Problem. Der Schädling im Untergrund ist eine LCKW-Schadstofffahne, die seit 1954 besteht. Diese Stoffe sind nicht nur verhängnisvoll für die Umwelt, sondern können bis zu einem Jahrhundert nachwirken, warnen Experten. Das Umweltbundesamt erklärt, dass Grundwasser eine essentielle Ressource für Trinkwasser in Deutschland darstellt und für etwa 74% des Trinkwassers verantwortlich ist. Die Problematik wird dadurch verschärft, dass intensive landwirtschaftliche Nutzung die Grundwasserqualität zusätzlich gefährdet.

„Die Stadt hat inzwischen an 87 Messstellen Grundwasseruntersuchungen durchgeführt, deren Ergebnisse aber noch in der Warteschleife hängen“, so eine Quelle aus der Stadtverwaltung. Derzeit stehen drei Wasserwagen zur Verfügung, um den betroffenen Gärtnern zu helfen, wobei viele ältere Menschen Bedenken hinsichtlich der Wasserqualität haben. Hier wird eine Lösung benötigt, die sowohl praktikabel als auch sicher ist.

Ausblick und Lösungen

Die Stadt plant bereits Gespräche mit dem Kreisverband der Kleingärtner, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Eine Sommerwasserleitung steht als mögliche Lösung zur Debatte, doch die hohen Kosten könnten diese Option unnötig komplizieren. Währenddessen gibt es Bedenken, dass die Situation sich noch weiter zuspitzen wird. Die Stadt rechnet bereits mit einer weiteren Ausbreitung der Giftfahne, was die Anzahl der betroffenen Cottbuser erhöhen könnte.

Die Gefahr durch die Schadstoffe ist nicht zu unterschätzen. Besonders für die Kleingärtner in der Region ist das Grundwasser eine entscheidende Ressource. Da das Verbot die Errichtung neuer Brunnen sowie den Betrieb bestehender Wasseranlagen betrifft, stehen viele Hobbygärtner nun vor einer ungewissen Zukunft. In Anbetracht dieser Herausforderungen bleibt abzuwarten, welche Entscheidungen noch getroffen werden, um die Bürger bestmöglich zu schützen und zu informieren.