Schock für Nauen: BSH schließt Waschmaschinenwerk – 440 Jobs in Gefahr!

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Zukunft des BSH-Werks in Nauen bedroht: 440 Arbeitsplätze betroffen, Schließung bis 2027 angekündigt. Lokale Reaktionen folgen.

Zukunft des BSH-Werks in Nauen bedroht: 440 Arbeitsplätze betroffen, Schließung bis 2027 angekündigt. Lokale Reaktionen folgen.
Zukunft des BSH-Werks in Nauen bedroht: 440 Arbeitsplätze betroffen, Schließung bis 2027 angekündigt. Lokale Reaktionen folgen.

Schock für Nauen: BSH schließt Waschmaschinenwerk – 440 Jobs in Gefahr!

In Nauen, einer Stadt im Havelland, ist die Besorgnis groß, denn die Bosch Siemens Hausgeräte GmbH (BSH) hat die Schließung ihres Produktionswerks für Waschmaschinen angekündigt. Diese Entscheidung wurde am 10. Oktober 2025 publik und trifft rund 440 Beschäftigte, während die komplette Produktionsauslaufzeit bis Mitte 2027 angesetzt ist. Der Landrat Roger Lewandowski (CDU) bezeichnete diese Mitteilung als “Schock” und äußerte große Sorgen über die Auswirkungen auf die örtlichen Zulieferbetriebe sowie auf die Stadtfinanzen insgesamt.

Die Gründe für die Schließung sind vielfältig: Eine anhaltend rückläufige Marktentwicklung, stagnierende Immobilienmärkte, ein verändertes Kaufverhalten der Konsumenten und eine verstärkte Nachfrage nach preisgünstigeren Geräten treiben die BSH-Entscheidung voran. Globale wirtschaftliche Belastungen, einschließlich der Zollpolitik der USA, tragen ebenfalls zu diesem unsicheren Umfeld bei. Im ersten Halbjahr 2025 waren in der gesamten Metall- und Elektroindustrie bereits 76.000 Arbeitsplätze verloren gegangen, was die dramatische Situation im Sektor unterstreicht. Ein regelrechter Jobkahlschlag ist zu beobachten, der auch Nauen nicht verschont lässt.

Auswirkungen auf die Region

BSH ist einer der größten Arbeitgeber in der Region und beschäftigt am Standort Nauen rund 500 Personen. Innerhalb der letzten Jahre wurden über 20 Millionen Geräte aus der Stadt versandt, jährlich etwa 600.000 Waschmaschinen gefertigt, von denen 75 Prozent exportiert wurden. Die Arbeitsplatzverluste bei BSH stehen daher in direkter Verbindung mit den wirtschaftlichen Herausforderungen, die die Branche durchlebt. Zusammen mit der Schließung in Nauen sind auch rund 980 Stellen am Standort Bretten betroffen, wo die Produktion von Herden und Dunstabzugshauben schrittweise bis 2028 eingestellt wird.

Die Branche erlebt schon seit Jahren einen dramatischen Rückgang, der sich in einer steigenden Zahl an Stellenabbau widerspiegelt. Laut dem Arbeitgeberverband Gesamtmetall erleiden Unternehmen aus der Metall- und Elektroindustrie immense Kosten aufgrund von Energiepreisen, Steuern und Bürokratie. Nur 6 Prozent der Unternehmen erwarten für 2025 eine wirtschaftliche Normalisierung. Insgesamt zählen die Sorgen bezüglich der Jobverluste zu den drängendsten Anliegen der Region.

Soziale Verantwortung und Unterstützung

BSH hat die Unterstützung von IG Metall angefragt und betont, dass man nach sozialverträglichen Lösungen für die betroffenen Mitarbeiter suchen möchte. Michael Wiebersinsky, der zukünftige Bürgermeister von Nauen, äußerte sein Bedauern über die fehlenden Gespräche im Vorfeld der Entscheidung und betrachtet den Verlust für die Stadt als enorm. Die Gemeindevertretung von Schönwalde-Glien schließt sich dieser Auffassung an und hat die Landesregierung aufgefordert, sich für den Erhalt des Standorts einzusetzen.

Der Landrat Lewandowski geht jedoch von einem unumkehrbaren Prozess aus und erwartet kein Umdenken von BSH, da die Entscheidung laut seiner Einschätzung auf einer höheren Ebene getroffen wurde. Die Schließung des Werkes wird somit nicht nur als Verlust für die Arbeitsplätze, sondern auch als Rückschlag für die finanzielle Stabilität der Stadt betrachtet.

Die kommenden Monate werden entscheidend sein, da die Verhandlungen über sozialverträgliche Lösungen für die Mitarbeiter anstehen und die Unterstützung der Gemeinschaft weiterhin wichtig bleibt. In Anbetracht der aktuellen wirtschaftlichen Situation ist der Aufschwung in der Region eine Herausforderung, die alle Beteiligten erfordert.

Weitere Informationen zu dieser Entwicklung finden Sie in den Berichten von rbb24, Märkische Allgemeine und n-tv.