Krieg um Wölfe: Agrarministerin Mittelstädt trennt sich von Staatssekretär!

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Brandenburgs Agrarministerin Mittelstädt fordert die Entlassung von Staatssekretär Beyer wegen Differenzen über den Umgang mit Wölfen.

Brandenburgs Agrarministerin Mittelstädt fordert die Entlassung von Staatssekretär Beyer wegen Differenzen über den Umgang mit Wölfen.
Brandenburgs Agrarministerin Mittelstädt fordert die Entlassung von Staatssekretär Beyer wegen Differenzen über den Umgang mit Wölfen.

Krieg um Wölfe: Agrarministerin Mittelstädt trennt sich von Staatssekretär!

Die Debatte um den Umgang mit Wölfen in Brandenburg zeigt momentan deutliche Risse im Agrarministerium. Agrarministerin Hanka Mittelstädt hat den Wunsch geäußert, sich von ihrem Staatssekretär Gregor Beyer zu trennen. Grund für diese Massnahme sind die unterschiedlichen Auffassungen bezüglich der Wolfspolitik, die vor allem im Hinblick auf die zuletzt kontrovers diskutierte Abschussquote zutage trat. Das rbb24 berichtet, dass Mittelstädt Ministerpräsident Dietmar Woidke um die Entlassung von Beyer gebeten hat und die endgültige Entscheidung noch aussteht.

Nicht nur die internen Differenzen sind ein Thema, auch die Schafzüchter und Naturschützer im Land haben klare Ansichten. Der Schafzuchtverband Berlin-Brandenburg betont, dass eine Abschussquote für Wölfe nicht nötig sei. Ihr Vorsitzender Jonas Scholz beschreibt Angriffe von Wölfen auf Schafherden als „Terroranschläge“, macht jedoch auch klar, dass Wölfe bei adäquatem Herdenschutz eher Wild jagen würden. Dies passt zu den Aussagen von Carsten Preuß, dem Landesvorsitzenden des BUND, der einen selektiven Abschuss von Problemwölfen in Ausnahmefällen fordert, jedoch die Umsetzung bestehender Regelungen als zu langwierig kritisiert. n-tv hebt hervor, dass die Schafzüchter Unterstützung für den Herdenschutz anstelle einer pauschalen Abschussquote fordern.

Die wahre Attraktivität von Herdenschutz

Herdenschutzmaßnahmen sind allerdings kostspielig. Zäune und Herdenschutzhunde erfordern nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Das Agrarministerium diskutiert seit September intensiv über den Umgang mit dem Wolf in einem Wolfs-Plenum, in dem mehrere Verbände vertreten sind. Laut lfu.brandenburg.de mussten Nutztierhalter spezielle Schutzmaßnahmen ergreifen, um ihre Tiere vor den Übergriffen der Wölfe zu schützen. Eine Informationsbroschüre mit dem Titel "Mit Wölfen leben" orientiert sich an den Bedürfnissen der Nutztierhalter und enthält wertvolle Tipps zu Herdenschutzmaßnahmen sowie Informationen zu möglichen Förderungen.

Dennoch gibt es einen großen Haken: Der Bund hat aufgrund fehlender haushaltlicher Grundlagen keine Gelder für diesen Herdenschutz bereitgestellt, was den Landwirten das Leben zusätzlich erschwert. Hierbei wird auch auf bestehende europäische Rahmenbedingungen hingewiesen, die jedoch in der Praxis nicht umgesetzt werden können.

Die Diskussion über Wolf und Mensch in Brandenburg ist also ein komplexes und facettenreiches Thema. Und während die Zeit für eine Lösung drängt, bleibt abzuwarten, ob die Ministerin ihr Vorhaben durchsetzen kann. Wachsen die Wölfe weiter in der Bevölkerung, so könnte auch der Druck auf die Entscheidungsträger steigen, einen klaren und nachhaltigen Umgang mit diesen Tieren zu finden.