Vermummte greifen Toleranzveranstaltung in Bad Freienwalde an!

Vermummte greifen Toleranzveranstaltung in Bad Freienwalde an!
Bad Freienwalde, Brandenburg, Deutschland - Am 16. Juni 2025 kam es in Bad Freienwalde, Brandenburg, zu einem schockierenden Vorfall, der die Diskussion über politisch motivierte Gewalt neu entfachte. Vermummte Angreifer stürmten eine Veranstaltung mit dem Titel „Für ein buntes Bad Freienwalde“, die Toleranz und Vielfalt feiern sollte. Diese brach heraus, als etwa 10 bis 15 Personen mit Schlagwerkzeugen gezielt Teilnehmer angriffen, darunter auch Mitglieder der LGBTQ+Community. Die Attacke ereignete sich kurz vor Beginn der Veranstaltung, gegen 12 Uhr, und hinterließ mindestens zwei Verletzte, die sofort medizinisch behandelt werden mussten. Jule Grienitz, die Organisatorin der Veranstaltung, sprach von einem tiefen Schock, der selbst Kinder unter den Anwesenden erfasste. Die Angreifer flohen, bevor die Polizei eintraf, und der Staatsschutz hat nun die Ermittlungen übernommen aufgrund des Verdachts auf schweren Landfriedensbruch. Brandenburgs Innenminister René Wilke verurteilte den Vorfall scharf und betonte, dass solche Gewalt inakzeptabel sei.
Der Anstieg der politisch motivierten Straftaten
Dieser Vorfall reiht sich in einen besorgniserregenden Trend ein: Politisch motivierte Kriminalität, insbesondere im rechtsextremen Spektrum, verzeichnete in Brandenburg einen dramatischen Anstieg. Laut aktuellen Zahlen gab es im Jahr 2024 bereits 6.813 registrierte Fälle – ein Anstieg von fast 70 Prozent im Vergleich zu 2023. Besonders auffällig ist der Anstieg von rechtsextremen Straftaten, die um 46,5 Prozent auf 3.626 Fälle zugenommen haben. Als Hauptursache für diesen Anstieg gilt das Superwahljahr 2024, in dem Kommunal-, Europa- und Landtagswahlen stattfanden, was zu 1.877 Straftaten führte, die in diesem Zusammenhang gemeldet wurden. Innenministerin Katrin Lange äußerte Bedenken über eine sich verschlechternde politische Kultur und zunehmende Intoleranz in der Gesellschaft, wie auch die Zeit berichtet.
Politisch motivierte Kriminalität in Deutschland
Der Vorfall in Bad Freienwalde ist Teil eines größeren Problems in Deutschland. Statistiken zeigen, dass 2023 rund 39.400 extremistische und 60.000 politisch motivierte Straftaten verzeichnet wurden, die jeweils Höchststände erreichten. Rechtsextremismus bleibt die häufigste Form der politisch motivierten Kriminalität. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland etwa 40.600 Personen mit rechtsextremistischen Ansichten gezählt, davon etwa 14.500 gewaltbereit. Auch wenn die rechtsextreme Szene oft im Fokus steht, ist auch der linksextreme Extremismus nicht zu vernachlässigen: Die Zahl der linksextremistischen Straftaten stieg um 10 Prozent auf ca. 4.250. Die Gesellschaft sieht sich also einem breiten Spektrum an Extremismus gegenüber, das die Grundlagen der freiheitlichen Demokratie bedroht, wie die Statista zusammenfasst.
Fazit
Der Übergriff in Bad Freienwalde ist ein deutlicher Weckruf für die Gesellschaft und die Politik. Die ansteigende Gewalt von extremistischen Gruppen ist ein Zeichen dafür, dass die Anstrengungen zur Förderung von Toleranz und Vielfalt dringender denn je sind. Die maßgeblichen Instanzen müssen handeln, um die Sicherheit und das friedliche Miteinander in der Gesellschaft zu gewährleisten – denn jeder Übergriff ist einer zu viel.
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Ort | Bad Freienwalde, Brandenburg, Deutschland |
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