Marzahn Pride 2025: 900 Feiern für Vielfalt, 40 Rechte demonstrieren!

Am 21.06.2025 findet die sechste "Marzahn Pride" in Berlin statt. Rund 900 Teilnehmer setzen sich für Vielfalt ein, während eine Gegendemonstration von 300 Personen geplant ist.
Am 21.06.2025 findet die sechste "Marzahn Pride" in Berlin statt. Rund 900 Teilnehmer setzen sich für Vielfalt ein, während eine Gegendemonstration von 300 Personen geplant ist. (Symbolbild/NAG)

Marzahn Pride 2025: 900 Feiern für Vielfalt, 40 Rechte demonstrieren!

Marzahn, Deutschland - Am 21. Juni 2025 fand die sechste „Marzahn Pride“ in Berlin statt, ein lebendiger Umzug, der für Vielfalt und die Rechte sexueller Minderheiten eintrat. Rund 900 Menschen nahmen an der Parade teil, die nahe des S-Bahnhofs Springpfuhl am frühen Nachmittag begann. Unter dem Motto „Wir sind verschieden. Wir stehen zusammen.“ zog die Parade durch Marzahn. Die Unterstützung von Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) war deutlich zu spüren, die auch eine Abschlusskundgebung anführte. Kiziltepe äußerte jedoch Besorgnis über mögliche Störungen durch rechtsextreme Gruppen, insbesondere Neonazis.

Parallel zu der bunten Feierlichkeit war eine Gegendemonstration angemeldet, die sich unter dem Titel „Gegen Identitätsverwirrung und Genderpropaganda“ formierte. Diese Versammlung, die laut Polizei nur 40 Teilnehmer zählte, wurde von der Neonazi-Gruppe „Deutsche Jugend voran“ organisiert. Ursprünglich wurden für die Gegendemonstration bis zu 300 Teilnehmer erwartet. Trotz der räumlichen Nähe war es der Polizei gelungen, eine Berührung zwischen den beiden Gruppen zu verhindern, sodass die Parade ohne jegliche Zwischenfälle fortgesetzt werden konnte.

Die Herausforderung für LGBTI-Rechte weltweit

Während in Berlin für die Rechte der LGBTI-Community gefeiert wurde, stehen viele Menschenrechtsaktivisten in anderen Teilen der Welt vor immense Herausforderungen. Laut Informationen von Amnesty International sind in 31 afrikanischen Ländern einvernehmliche gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen kriminalisiert. In Uganda wurde 2023 ein drakonisches Anti-Homosexualitätsgesetz verabschiedet, das unter anderem die Todesstrafe für „schwerwiegende Homosexualität“ vorsieht. Solche Befürchtungen über die Gefährdung von LGBTI-Rechten sind nicht neu; immer wieder schüren politische Gruppen und Medien weltweit Hass gegen Homosexualität.

In Europa sind ähnliche Tendenzen zu beobachten. Ungarn führt mit seinem „Propaganda-Gesetz“ eine restriktive Politik, die Diskussionen über LGBTI-Themen stark einschränkt. Auch in der Türkei fanden 2023 verbotene Pride-Demonstrationen mit gewaltsamen Übergriffen auf Teilnehmer*innen statt. Solche Entwicklungen verdeutlichen die Dringlichkeit, für Menschenrechte und die Gleichheit aller Menschen einzutreten, egal wo sie leben.

Ein Weg zur Solidarität

Die „Marzahn Pride“ steht nicht nur für die Sichtbarkeit von LGBTI-Rechten in Deutschland, sondern auch für das solidarische Miteinander. Es ist ein Zeichen, dass viele bereit sind, für Vielfalt und Solidarität zu kämpfen, auch wenn die Bedingungen manchmal widrig sind. Diese bunten Demonstrationen liefern einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung für die Herausforderungen, mit denen LGBTI-Personen weltweit konfrontiert sind.

Angesichts der dramatischen Situation für LGBTI-Menchen in vielen Ländern, ist es geradezu unerlässlich, auch die positiven Entwicklungen zu erwähnen. So hat Namibia beispielsweise im Juni 2024 Gesetze gegen gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen aufgehoben, ein Schritt auf dem Weg zu mehr Gleichheit und Akzeptanz.

In Zeiten, in denen Menschenrechte weltweit auf der Kippe stehen, wird der „Marzahn Pride“ Umzug zu einem unverzichtbaren Symbol für den fortwährenden Kampf um die Gleichheit und Akzeptanz von sexuellen Minderheiten. Wo die Paraden die Straßen füllen, wird auch deutlich, dass es noch viel zu tun gibt – für die Liebe, die Freiheit und die Menschenwürde.

Doch auch wenn die Städte sich für die Rechte sexueller Minderheiten öffnen, gilt es, die Augen für die Kämpfe der LGBTI-Community in anderen Teilen der Welt offen zu halten. Es lässt sich mit Sicherheit sagen: Wir sind verschieden, und wir stehen zusammen.

n-tv | Tagesspiegel | Amnesty International

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OrtMarzahn, Deutschland
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