Pflegequalität in Sachsen-Anhalt: Alarmierende regionale Unterschiede!

Der Altmarkkreis Salzwedel zeigt hohe Differenzen in der Pflegeheimversorgung. Der aktuelle Qualitätsatlas enthüllt wichtige Daten.
Der Altmarkkreis Salzwedel zeigt hohe Differenzen in der Pflegeheimversorgung. Der aktuelle Qualitätsatlas enthüllt wichtige Daten. (Symbolbild/NAG)

Pflegequalität in Sachsen-Anhalt: Alarmierende regionale Unterschiede!

Altmarkkreis Salzwedel, Deutschland - In den letzten Tagen hat der Qualitätsatlas Pflege, welcher vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) erstellt wurde, auf sich aufmerksam gemacht. Die aktuellen Daten zu verschiedenen Versorgungsthemen für Pflegeheimbewohnende, basierend auf den Jahren 2022 und 2023, zeigen deutliche regionale Unterschiede in der Versorgungsqualität. Während viele auf die Verbesserung der Pflege hoffen, gibt es hier leider kaum Fortschritte im Vergleich zur ersten Veröffentlichung vor zwei Jahren. Das berichtet Magdeburg Klickt.

Immerhin wird in dem Qualitätsatlas bis auf Kreisebene analysiert, was dabei hilft, Probleme in der Pflege zu identifizieren und Lösungen zu finden. So zeigt die Erhebung, dass bundesweit 7,14% der Pflegeheimbewohnenden im Jahr 2023 eine Dauerverordnung von Benzodiazepinen, Benzodiazepin-Derivaten und Z-Substanzen erhielten. Sorgen bereiten hier insbesondere die langfristigen Risiken, wie Abhängigkeiten und weitere gesundheitliche Probleme. In Sachsen-Anhalt fällt der Anteil mit nur 2,90% jedoch positiv auf, während im Saarland mit 15,88% ein viel höherer Wert zu verzeichnen ist.

Die große Diskrepanz

Innerhalb Sachsen-Anhalts zeigen sich große Unterschiede, je nach Landkreis. So erhielt im Burgenlandkreis nur ein geringer Anteil von 1,43% eine Dauerverordnung, während im Bördekreis 4,93% betroffen sind. Ein weiterer Aspekt ist die augenärztliche Vorsorge für an Diabetes erkrankte Pflegeheimbewohnende: Bundesweit erhielten 79,15% keine Vorsorge, in Sachsen-Anhalt liegt dieser Anteil leicht darunter bei 78,78%. Besonders alarmierend ist der Wert im Landkreis Halle (Saale), wo nur 64% der Betroffenen in den Genuss einer Vorsorgeuntersuchung kamen.

Die Daten aus dem Qualitätsatlas zeigen auf, dass es auch beim Thema Sturzrisiko Verbesserungsbedarf gibt. An insgesamt 16,23% der Pflegeheimbewohnenden, die Arzneimittel erhielten, welche das Sturzrisiko erhöhen, musste im Jahr 2023 eine sturzbedingte Behandlung im Krankenhaus vorgenommen werden. Sachsen-Anhalt verzeichnet hier mit 14,48% den zweitniedrigsten Wert, während der Landkreis Stendal mit 11,82% die beste Bilanz aufweist. Insgesamt sind es diese Werte, die den Verantwortlichen als wertvolle Informationen dienen, um die Versorgungsqualität in Pflegeheimen weiter zu optimieren.

Schlafmittel und ihre Folgen

Ein weiteres Thema, das in der Diskussion um die Pflege ältere Menschen betrifft, sind Schlafmittel. Diese werden häufig von Betroffenen verschrieben, ohne die langfristigen Folgen zu bedenken. Die Problematik ist, dass viele ältere Menschen ihre Abhängigkeit nicht einmal erkennen. Apothekenteams sind angehalten, sensibel auf diese Themen einzugehen, ohne dabei direkt von Begriffen wie „Abhängigkeit“ oder „Sucht“ zu sprechen. Stattdessen empfehlen sie, sich gemeinsam zu fragen, ob das Schlafmittel noch die gleiche Wirkung hat wie zu Beginn. Diese Gespräche können wesentlich zur Dosisreduktion oder sogar zum Ausschleichen der Arzneimittel beitragen, was für viele zu einer Verbesserung der Alltagstätigkeiten führt. Wie der Artikel des PTA-Forum verdeutlicht, sind viele Patienten verunsichert, was den natürlichen Schlafzyklus betrifft und suchen nach Unterstützung.

Insgesamt zeigt der aktuelle Qualitätsatlas Pflege, wie wichtig es ist, die Versorgungsqualität in Pflegeheimen zu überwachen und anzupassen. Nur so können gesundheitliche Risiken minimiert und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig gesteigert werden. Weitere Informationen sind im Online-Portal Qualitätsatlas Pflege zu finden.

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OrtAltmarkkreis Salzwedel, Deutschland
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