Rätselhafte Drohnensichtungen über Südbraunschweig: Was steckt dahinter?
Im sü Brandenburgs Landkreis Oberspreewald-Lausitz sorgt eine Reihe mysteriöser Drohnensichtungen für Besorgnis.

Rätselhafte Drohnensichtungen über Südbraunschweig: Was steckt dahinter?
In den letzten Tagen hat der Himmel über Südbrandenburg Rätsel aufgegeben. Im Landkreis Oberspreewald-Lausitz werden vermehrt Drohnenschwärme gesichtet, die nicht nur die Anwohner, sondern auch die Polizei in Aufruhr versetzen. Diese bemerkenswerten Beobachtungen erfolgten erstmals am 18. Oktober im sächsisch-brandenburgischen Grenzgebiet, was dazu führte, dass ein länderübergreifender Polizeieinsatz ins Leben gerufen wurde. Beamte konnten die Sichtungen bestätigen, jedoch bleiben die Identität der Piloten und die Herkunft der Drohnen ein großes Mysterium, wie Welt berichtet.
Regelmäßig tauchen bis zu zehn parallel fliegende Drohnen auf, die ausschließlich in der Dunkelheit sichtbar sind. Amtsdirektor Christian Konzack hat einen möglichen militärischen Hintergrund ins Spiel gebracht und beschreibt die Drohnen als „richtig groß“ mit einem Durchmesser von mindestens einem Meter. Besorgte Bürger berichteten, dass sie beim Versuch, eigene Drohnen zu starten, aufgrund blockierter GPS-Signale gescheitert seien, was die Situation noch mysteriöser macht.
Drohnenalarm in Brandenburg
Die Sichtungen in Brandenburg beschränken sich jedoch nicht nur auf den Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Laut Tagesschau wurden bis zum 23. September 2025 insgesamt 84 Drohnensichtungen in der Region registriert – ein sprunghafter Anstieg im Vergleich zu den 58 Sichtungen des gesamten Vorjahres. Viele dieser Drohnen flogen über militärische Einrichtungen, Industrieanlagen und sogar über Flughäfen. Brandenburgs Regierungschef Woidke bezeichnete diese Ereignisse als eine “Eskalation”, die möglicherweise im Zusammenhang mit russischen Drohnen über Polen steht.
Experten wie Militärexperte Ralph Thiele sehen derzeit zwar keine akute Gefahr von diesen Drohnen, solange sie nicht mit Störsendern oder Sprengkörpern versehen sind, warnen jedoch vor einem möglichen Abschuss, da herabfallende Trümmer Menschen verletzen und Infrastruktur beschädigen könnten. Thiele appelliert an die Notwendigkeit, Systeme zur frühzeitigen Erkennung von Drohnen zu entwickeln und internationale Zusammenarbeit zu suchen, um dieser wachsenden Herausforderung wirksam zu begegnen.
Reaktion der Behörden
Angesichts der steigenden Zahl an Drohnensichtungen hat Bundesinnenminister Alexander Dobrindt bereits Schritte angekündigt, die Bundeswehr in die Drohnenabwehr einzubeziehen und ein neues Luftsicherheitsgesetz zu erarbeiten. Das Brandenburger Innenministerium plant Maßnahmen, um die öffentliche Sicherheit bei unerlaubten Drohnen-Aktivitäten zu gewährleisten. Ähnliche Vorfälle, wie die Lahmlegung von Flughäfen durch Drohnen in Kopenhagen, Oslo und Schleswig-Holstein, haben die Dringlichkeit dieser Maßnahmen unterstrichen.
Der Einsatz von Drohnen, sowohl im zivilen als auch im militärischen Bereich, ist ein Thema von wachsender Bedeutung und sorgt nicht nur in Deutschland, sondern weltweit für Diskussionen. Drohnen sind ein wichtiges Werkzeug für verschiedenste Anwendungen, doch deren unkontrollierte Nutzung wirft auch drängende Fragen zum Schutz der Zivilbevölkerung auf, wie die Bundeszentrale für politische Bildung ausführlich behandelt. Während militärische Drohnen oft für Überwachungszwecke eingesetzt werden, sind die gesetzlichen Regelungen in der EU klar: Zivile Drohnen dürfen nicht in sicherheitskritischen Bereichen operieren.
Die Situation bleibt spannend und die kommenden Wochen werden zeigen, wie die Behörden mit dieser Herausforderung umgehen. Das Rätseln um die Drohnen am Abendhimmel in Südbrandenburg dürfte uns jedenfalls noch eine Weile beschäftigen.