Stromausfall-Chaos in Berlin: 20.000 Haushalte ohne Licht und Wasser!
Ein großflächiger Stromausfall in Berlin betrifft 20.000 Haushalte. Ermittlungen nach mutmaßlichem Brandanschlag laufen.

Stromausfall-Chaos in Berlin: 20.000 Haushalte ohne Licht und Wasser!
Im Südosten Berlins sorgt ein massiver Stromausfall für Sorgen und Ärger unter den Anwohnern. Wie rbb24 berichtet, sind derzeit rund 20.000 Haushalte ohne Strom. Der Ausfall, der bereits als der längste in Berlin seit 25 Jahren gilt, betrifft auch die Notrufnummern 110 und 112, die in Teilen von Treptow-Köpenick nicht erreichbar sind. Der Netzbetreiber hat die Kunden aufgefordert, ihren Stromverbrauch zu drosseln, um die Netzstabilität zu gewährleisten. Die vollständige Wiederherstellung der Stromversorgung wird frühestens am Donnerstag erwartet.
Die Ursache für die massive Störung ist mutmaßlich ein Brandanschlag, bei dem am 9. September zwei Hochspannungsmasten in Flammen aufgegangen sind. Dies führte zu erheblichen Schäden an den Stromkabeln und hat mittlerweile etwa 50.000 Haushalte betroffen, wie Merkur meldet. Auch die Versorgung in mehrere Pflegeheimen wurde stark beeinträchtigt, sodass beatmete Patienten in Krankenhäuser verlegt werden mussten. Bis Mittwochmorgen blieben 20.000 Anschlüsse weiterhin stromlos, während mobile Anlaufstellen der Polizei und Feuerwehr für die Betroffenen eingerichtet wurden.
Schulsituation und Versorgung
Die Auswirkungen des Stromausfalls sind weitreichend. Ein Dutzend Schulen im Bezirk Treptow-Köpenick blieb am Mittwoch geschlossen, der Unterricht soll jedoch ab Donnerstag wieder stattfinden. Währenddessen haben Hilfsorganisationen ihre Unterstützung für die Betroffenen aufgebaut, um Unterkunft und Versorgung zu gewährleisten. In den Supermärkten konnten viele Tiefkühlwaren gerettet werden, indem sie in Kühllaster umgeladen wurden. Gleichzeitig ist der öffentliche Nahverkehr in den betroffenen Gebieten stark eingeschränkt. Mehrere S-Bahn- und Tramlinien fielen aus, was den Alltag der Berliner erheblich erschwert.
Die Angelegenheit hat auch politische Dimensionen. Berlins Innensenatorin Iris Spranger ließ verlautbaren, dass die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen hat. Der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion vermutet, dass für den Anschlag Spezialwissen erforderlich war, während Bundesinnenminister Alexander Dobrindt Bedenken hinsichtlich der gezielten Auswahl der Angriffsziele äußerte.
Kritische Infrastrukturen und gesellschaftliche Folgen
Wie die bpb in einem aktuellen Bericht erklärt, ist die Stabilität des Stromnetzes gerade in Krisensituationen von entscheidender Bedeutung. Der Ausbau erneuerbarer Energien und die zunehmende Zahl von Cyberattacken stellen die Betreiber vor große Herausforderungen. Die Anfälligkeit von kritischen Infrastrukturen, wie etwa Krankenhäusern und Wasserwirtschaft, zeigt sich besonders in solch angespannten Lagen, wo die schnelle Wiederherstellung der Stromversorgung essenziell ist.
All diese Faktoren verdeutlichen, wie fragil unsere moderne Gesellschaft ist. Die Folgen eines Blackouts können nicht nur den täglichen Alltag stören, sondern auch Dominoeffekte auslösen, die das ganze System ins Wanken bringen. In dieser Krise zeigen sich die Zusammenhänge zwischen technischer Infrastruktur und dem täglichen Leben der Bürgerinnen und Bürger besonders deutlich.