Rettet die Familienzentren in Wusterhausen: Unterschriftenaktion gestartet!
Im Familienzentrum Wusterhausen sammeln Eltern Unterschriften gegen die drohende Schließung. Unterstützen Sie die Initiative!

Rettet die Familienzentren in Wusterhausen: Unterschriftenaktion gestartet!
In Wusterhausen und Kyritz steht das Schicksal der Familienzentren auf der Kippe. Viele Eltern sind besorgt, denn die Schließung dieser wichtigen Anlaufstellen könnte erhebliche Auswirkungen auf den sozialen Zusammenhalt in der Region haben. Marie (4 Monate) und ihr Zwillingsbruder Theo besuchen regelmäßig die Krabbelgruppe im Familienzentrum Wusterhausen. Ihre Mutter Janine (33) schätzt den wertvollen Austausch mit anderen Eltern und die Möglichkeit, dass die Kleinsten dort in guten Händen sind. „Es ist schön zu sehen, wie sich Freundschaften entwickeln, die über die Zeit im Zentrum hinaus bestehen bleiben“, so Janine.
Ebenfalls häufig im Familienzentrum anzutreffen ist Nathalie (33) mit ihrem Sohn Erich (6 Monate). Sie erfreuen sich an den vielseitigen Spielmöglichkeiten, die das Zentrum bietet, wie einem Bällebad und einer Kletterwand. Laut Bettina Archut (63), der Koordinatorin des Familienzentrums, spielen Netzwerke und Freundschaften eine entscheidende Rolle: „Hier knüpfen Eltern Verbindungen, die oft ein Leben lang halten.“ Mit wöchentlichen Treffen, die verschiedene Themen wie Kindesentwicklung und Knirpsensport abdecken, bietet das Familienzentrum einen Rückzugsort für viele Familien.
Wichtige Angebote und Unterstützung
Das Familienzentrum in Wusterhausen ist ein Ort des interkulturellen Austauschs. Es fungiert als offener Treffpunkt für Familien und bietet ein Familiencafé sowie Krabbelgruppen an. Zu den angebotenen Aktivitäten zählen Bewegungs- und Spielmöglichkeiten, die an die Bedürfnisse der Eltern und Kinder angepasst sind. „Wir haben Workshops zu Familienthemen und sogar direkte Beratungen zu pädagogischen und entwicklungsrelevanten Inhalten“, erklärt Bettina Archut.
Der geplante Umbau des Angebots im Landkreis sorgt jedoch für Nervosität. Ab 2026 will die Kreisverwaltung nur noch mobile familienunterstützende Hilfen finanzieren. Der Grund: Ein „Perspektivwechsel“, um mehr Familien zu erreichen. Dabei wurden allein in Wusterhausen und Kyritz im Jahr 2024 über 5500 Besuche gezählt. Eltern befürchten jedoch, dass ohne festen Treffpunkt der wichtige soziale Austausch verloren geht. Um ihre Stimmen Gehör zu verschaffen, sammeln betroffene Eltern bereits Unterschriften gegen die Schließung des Familienzentrums. In Wusterhausen sind bis dato über 60 Unterschriften zusammengekommen.
Der Blick in die Zukunft
Der Jugendhilfeausschuss des Kreistages wird Mitte September über die geplante Neuordnung der Kinder- und Familienhilfe beraten. Die Diskussion über die Schließung zeigt einmal mehr, wie wichtig diese Zentren für den sozialen Zusammenhalt sind. Wie aus den Erfahrungen der Kinder- und Familienzentren in anderen deutschen Städten, wie Frankfurt, bekannt ist, benötigen Familien solche Anlaufstellen. Diese Zentren bieten nicht nur Platz für Austausch, sondern auch wertvolle Bildungs- und Unterstützungsangebote.
„Wir wünschen uns, dass unser Familienzentrum weiterhin bestehen bleibt. Es ist ein Schutzraum für Elterngespräche und Kinderinteraktionen“, so Bettina Archut und appelliert an die Entscheidungsträger, die Bedeutung der Zentren nicht aus den Augen zu verlieren. Für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass die Stimmen der Eltern Gehör finden und die wertvolle Arbeit der Familienzentren in Wusterhausen und Kyritz aufrechterhalten werden kann.