Wittstock verliert beliebten Neurologen: Praxis schließt Ende November!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Neurologe und Psychiater Kai-Peter Enders schließt seine Praxis in Wittstock Ende November 2025. Patienten haben kaum Alternativen.

Neurologe und Psychiater Kai-Peter Enders schließt seine Praxis in Wittstock Ende November 2025. Patienten haben kaum Alternativen.
Neurologe und Psychiater Kai-Peter Enders schließt seine Praxis in Wittstock Ende November 2025. Patienten haben kaum Alternativen.

Wittstock verliert beliebten Neurologen: Praxis schließt Ende November!

Die Facharztsituation in Wittstock steht vor einer Herausforderung. Neurologe und Psychiater Kai-Peter Enders, der seit 1993 in der Stadt praktiziert, hat angekündigt, dass er Ende November in den Ruhestand geht. Der 77-Jährige betreut jedes Jahr etwa 900 Patienten, und viele von ihnen stehen jetzt vor der Frage, wie es nach dem Schließen seiner Praxis am 30. November weitergehen soll. „Ich möchte wieder mehr Freiheit in meinem Tagesablauf haben,“ sagt Enders, der seit 1979 in Wittstock ist.

Die Gründe für die Schließung sind familiärer Natur, und bislang gibt es für die Praxis keine Nachfolge. Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg hat bereits von der Praxisaufgabe erfahren, jedoch ist eine schnelle Lösung nicht in Sicht. Laut maz-online.de könnten einige Patienten Schwierigkeiten haben, da viele von ihnen kein Auto besitzen und für Behandlungen nach Neuruppin, Plau am See oder Waren reisen müssen. Außerdem findet die psychiatrische Sprechstunde in der Wittstocker Marienstraße nur einmal pro Woche statt.

Situation der Fachärzte in der Region

In der Region Ostprignitz-Ruppin sind derzeit fünf Fachärzte für Nervenheilkunde tätig, aber eine halbe Stelle bleibt unbesetzt. Interessanterweise gibt es in Kyritz eine Förderung von bis zu 55.000 Euro für Mediziner, die sich dort niederlassen wollen. Das zeigt, dass der Mangel an Fachärzten ein ernstzunehmendes Problem für die gesamte Region darstellt.

Die Herausforderungen für die Patienten sind durch die bereits angespannte Facharztsituation in der Region weiter verstärkt worden. Es ist unklar, wie schnell eine Nachfolge für Enders gefunden werden kann, einen Interessenten gibt es zwar bereits, jedoch bleibt die Umsetzung fraglich. Die Menschen in Wittstock müssen sich auf Alternativen einstellen, die oft mit langen Fahrten verbunden sind.

Enders‘ Karriereweg ist bemerkenswert. Nach seinem Start in Wittstock 1979 arbeitete er von 1986 bis 1993 im Neuruppiner Krankenhaus, bevor er sich selbstständig machte. Dieser Schritt in die Selbstständigkeit hat vielen Patienten geholfen und die medizinische Versorgung in der Region verbessert.

Ein Blick in die Zukunft

Die Schließung von Enders‘ Praxis wird auch Einfluss auf die Diskussion über die Zukunft der medizinischen Versorgung in ländlichen Gebieten haben. Derzeit können Patienten nur sporadisch auf ärztliche Hilfe zugreifen, und neue Initiativen sind dringend erforderlich, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Obwohl ChatGPT und andere technologische Entwicklungen einen Teil zur Verbesserung der Informationsakquise beitragen können, ersetzen sie keineswegs die Notwendigkeit einer persönlichen medizinischen Betreuung. cnet.com beschreibt, wie KI in vielen Lebensbereichen eine Rolle spielt, doch in Fragen der Gesundheit sind menschliche Fachkräfte unverzichtbar.

Als die Community weiterhin nach Lösungen sucht, bleibt die Hoffnung, dass bald eine Nachfolge für Enders gefunden werden kann, damit die Bürger von Wittstock nicht nur auf die digitalen Hilfen zurückgreifen müssen, sondern weiterhin persönliche, empathische medizinische Betreuung erhalten.