Bahnhof Brück im Wandel: Sanierung, Mietinteresse und Datenschutzprobleme

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Sanierung des Bahnhofs Brück in Potsdam-Mittelmark: Innenausbau beginnt, Investitionen umstritten, Datenschutz hindert Videoüberwachung.

Sanierung des Bahnhofs Brück in Potsdam-Mittelmark: Innenausbau beginnt, Investitionen umstritten, Datenschutz hindert Videoüberwachung.
Sanierung des Bahnhofs Brück in Potsdam-Mittelmark: Innenausbau beginnt, Investitionen umstritten, Datenschutz hindert Videoüberwachung.

Bahnhof Brück im Wandel: Sanierung, Mietinteresse und Datenschutzprobleme

Die Sanierung des historischen Bahnhofs in Brück nimmt jetzt richtig Fahrt auf. In der finalen Phase des Innenausbaus steht das denkmalgeschützte Gebäude, das im Jahr 1907 erbaut wurde. Der Bahnhof wurde vor sieben Jahren von der Stadt übernommen. Mit Investitionen von über einer Million Euro, die laut den Stadtverordneten jedoch nicht ganz unbeliebt sind, wird hier viel getan. Matthias Schimanowski von Pro Brück äußert Unverständnis über den Schutz des kommunalen Eigentums und die damit verbundene Zurückhaltung. Wie es scheint, haben viele Bewerber ein Auge auf die Mietfläche im Erdgeschoss geworfen.

Hier wird ein barrierefreier Zugang für wartende Reisende geschaffen, inklusive behindertengerechter Toiletten, während das Erdgeschoss selbst eher für gewerbliche Mieter gedacht ist. Büros für die Polizei oder den Bürgermeister sind jedoch nicht vorgesehen. Der Abwasserzweckverband wird die oberen Etagen nutzen. Doch es gibt auch einen Wermutstropfen: Der Güterschuppen von etwa 60 Quadratmetern bleibt ungenutzt und wartet auf Interessenten.

Sanierung und Sicherheitsbedenken

Das äußere Erscheinungsbild des Bahnhofs hat bereits seit 2022 bis 2023 eine umfangreiche Hüllensanierung erfahren. Dazu gehörten die Reinigung des Mauerwerks und die Entfernung von Graffitis, die während der Bauarbeiten immer wieder aufgebracht wurden. Fenster und Türen wurden erneuert und bereits in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde vergittert, um die Sicherheit zu erhöhen. Unternehmerin Stefanie Lieske beklagt sich derweil über Vandalismus und Einbrüche, da die vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen wie vergitterte Fenster und Alarmtechnik nicht ausreichen.

Ein durchaus leidiges Thema ist die Videoüberwachung: Obwohl die Deutsche Bahn bundesweit über 11.000 Kameras an Bahnhöfen installiert und so die Aufklärungsrate von Straftaten erheblich gesteigert hat, wird die Videoüberwachung am Bahnhof Brück aus Datenschutzgründen nicht eingeführt. Hierfür müssten hohe Kosten zwischen 150.000 und 250.000 Euro jährlich aufgebracht werden, was die Stadt offenbar scheut. Stattdessen werden Empfehlungen für mehr Beleuchtung sowie die Präsenz von Polizei und Sicherheitsdiensten ausgesprochen. Anbringen von Kamera-Attrappen ist übrigens untersagt – ein Punkt, der den betroffenen Anwohnern und Gewerbetreibenden sauer aufstößt.

Sanierungsmaßnahmen Kosten Fördermittel
Reinigung und Überarbeitung des Mauerwerks ca. 550.000 € ca. 360.000 € vom Ministerium
Erneuerung von Fenstern und Türen
Graffiti-Entfernung

In dieser Gemengelage bleibt abzuwarten, wie sich die Situation rund um den Bahnhof Brück weiterentwickelt. Klar ist, dass die Gemeinde hier im wahrsten Sinne des Wortes am Puls der Zeit bleiben muss, um sowohl den Bedürfnissen der Reisenden als auch der Geschäftswelt gerecht zu werden. Digitales und traditionelles Handwerk treffen hier aufeinander – und die Lösung wird wohl ein gutes Händchen erfordern.

Weitere Informationen zu den Arbeiten und Entwicklungen am Bahnhof Brück finden Sie in den Berichten von maz-online und Amt Brück. Auch die Deutsche Bahn hat wichtige Informationen zur Videotechnik veröffentlicht, die unter deutschebahn.com zu finden sind.