Bergholz-Rehbrücke trauert: Guter Geist Erika Haenel verstorben!
Bergholz-Rehbrücke trauert: Guter Geist Erika Haenel verstorben!
Bergholz-Rehbrücke, Deutschland - Mit einem schweren Herzen nimmt die Gemeinde Bergholz-Rehbrücke Abschied von ihrer „guten Seele“, Erika Haenel. Am 7. Juli 2025 ist die engagierte Bürgerin im Alter von 92 Jahren verstorben. Haenel hinterlässt eine Lücke, die nicht nur in ihrem Heimatort, sondern auch in der Erinnerung an die Geschichte des Zweiten Weltkriegs, die sie unermüdlich thematisierte, spürbar sein wird. maz-online.de berichtet, dass Erika Haenel für ihren unermüdlichen Einsatz das Bundesverdienstkreuz erhielt, eine Auszeichnung, die sie nicht nur für sich, sondern auch für viele andere Menschen hielt, die einen Orden verdient hätten.
Ihr Engagement war vielfältig. Von 1990 bis 2007 war sie Mitglied der Gemeindevertretung und setzte sich besonders für die Errichtung einer Gedenktafel für Zwangsarbeiter am Bahnhof von Bergholz-Rehbrücke ein. Diese Tafel sah sie als wichtigen Teil der Erinnerungskultur. Uwe Jaeger, ein Weggefährte aus der Gemeindevertretung, lobte ihre Beharrlichkeit, während Monika Zeeb, eine ehemalige Kollegin, ihre Fähigkeit hervorhob, Debatten aufklärerisch zu führen.
Ein Leben für die Gemeinschaft
Erika Haenel war nicht nur eine politische Figur, sondern auch eine Persönlichkeit, die das gesellschaftliche Leben bereicherte. Als Vorsitzende des Ortsvereins und Herausgeberin des „Nuthe-Boten“ setzte sie sich aktiv für die Gemeinschaft ein. Zudem organisierte sie Kinderfeste, um Familien zusammenzubringen und erinnerte 2009 an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs. Ihre Tochter, Ulrike Kochan, erinnert sich außerdem an Haenels Engagement in der Puppenspielkunst und der Gründung der Puppenbühne „Bagage“.
Ein weiteres Merkmal ihres Wirkens war ihre kritische Haltung gegenüber den gesellschaftlichen Strukturen. 2007 las sie aus den Stasi-Akten ihres Mannes, um auf die Mechanismen des Überwachungsstaates aufmerksam zu machen. Dieses Engagement war Teil ihres breiteren Zieles, Gerechtigkeit und Aufklärung zu fördern.
Vandalismus und Erinnerungskultur
Ein trauriger Aspekt der letzten Monate ihres Lebens war der wiederholte Vandalismus an der Gedenktafel, die an das ehemalige Durchgangslager für Zwangsarbeiter erinnert. Diese Tafel, die erst im September 2022 enthüllt wurde, wurde in den letzten Wochen zum dritten Mal beschädigt, was Haenel in den Zusammenhang eines politischen Hintergrunds stellte. Die Tafel sollte eigentlich ein Ort der Erinnerung und Reflexion sein, doch stattdessen sah Haenel sich gezwungen, sie vorläufig abzubauen. tagesspiegel.de berichtet von ihren Sorgen um den Vandalismus und der Hoffnung, die Tafel bald im neuen Standort wieder aufstellen zu können.
Die Gedenkstätte, bestehend aus der Tafel und zwei Eisenbahnschwellen, wurde mit finanzieller Unterstützung des Heimatvereins und durch Spenden von Bürgern ins Leben gerufen. Das Thema der Zwangsarbeit spiegelt sich auch in einem größeren Netzwerk wider, das über 30 Gedenkstätten in Deutschland verbindet. Die Auseinandersetzung mit dieser dunklen Geschichte ist nicht nur wichtig für den lokalen Kontext, sondern auch für die allgemeine Wahrnehmung des Nationalsozialismus. gedenkstaettenforum.de hebt hervor, dass die Erinnerungsarbeit nicht nur dem Gedenken dient, sondern auch als Bildungsressource für künftige Generationen wichtig ist.
Erika Haenels Vermächtnis wird in den Herzen der Menschen in Bergholz-Rehbrücke weiterleben. Ihr unermüdlicher Einsatz für Gerechtigkeit, Bildung und das kollektive Gedächtnis wird nicht vergessen werden. Eine Feier ihres Lebens und Wirkens wird in der Gemeinde geplant, um ihrer ordentlich über den Tellerrand hinausdenkende Art die Ehre zu erweisen.
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Ort | Bergholz-Rehbrücke, Deutschland |
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