Potsdam wählt historisch: Noosha Aubel als erste Oberbürgermeisterin!
Noosha Aubel gewinnt die Oberbürgermeisterwahl in Potsdam am 13. Oktober 2025 und wird erstmals von einer Frau regiert.

Potsdam wählt historisch: Noosha Aubel als erste Oberbürgermeisterin!
Wahl und Wandel in Potsdam: Die Oberbürgermeisterwahl sorgte für Aufsehen, insbesondere als die parteilose Noosha Aubel mit strahlenden 72,9 Prozent gegen ihren Herausforderer Severin Fischer von der SPD gewann. Dieses Ergebnis wurde am 13. Oktober 2025 veröffentlicht und markiert einen Wendepunkt für die Stadt. Mit diesem Sieg wird Potsdam erstmals von einer Frau regiert, was einen historischen Moment in der kommunalen Politik darstellt. Dies sei umso bemerkenswerter, da die SPD seit der Wende die stärkste Kraft in der Stadt war und zuletzt von Mike Schubert, der durch einen Bürgerentscheid abgewählt wurde, repräsentiert wurde. Dank Vorwürfen des Amtsmissbrauchs, bekannt als VIP-Ticket-Affäre, verlor er sein Amt.
Aubel, die vorherige Verwaltungsleiterin für Bildung, Jugend, Kultur und Sport unter Schubert, hatte sich um ihre Entlassung gebeten und war für einige Zeit nach Flensburg gezogen. Doch ihre Rückkehr zur politischen Arena als überparteiliche Kandidatin fand großen Zuspruch, unterstützt von den Grünen, Volt und „Die Andere“. Ihr Sieg in einem von einer massiven Wahlkampfkampagne begleiteten Rennen zeigt außerdem, dass sie auch in Stadtteilen gewann, die im ersten Wahlgang eine Mehrheit für die AfD hatten, auch wenn die Wahlbeteiligung im Potsdam Süden bis zu 50 Prozent unter dem stadtweiten Durchschnitt lag. Dies spiegelt die Meinungen vieler Bewohner wider, von denen einige, wie ein Passant im Stadtteil Schlaatz, skeptisch gegenüber Wahlen sind und denken, dass sie nichts bringen.
Herausforderungen und Erwartungen
Wie geht es nun mit Potsdam weiter? Auch wenn Aubel im ersten Wahlgang nur 34,0 Prozent der Stimmen erhielt, ist dieser Sieg ein starkes Signal. Ihr Klimakonzept, das eine autofreie Innenstadt vorsieht, wurde von opponierenden Politikern wie Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Ex-Bundeskanzler Olaf Scholz heftig kritisiert. Aubel jedoch wies diese Vorwürfe entschieden zurück und trat weiterhin für ihre Vision ein.
Doch die Herausforderungen, die vor Aubel liegen, sind nicht zu unterschätzen. Sie betritt die politische Bühne in einer Stadt, die tief gespalten ist und in der der Diskurs oft polarisiert ist. Die hohe Anzahl an Menschen, die sich nicht an Wahlen beteiligen, unterstreicht, dass viele das Vertrauen in das politische System verloren haben. Untersuchungen über das Wählerverhalten zeigen, dass insbesondere die AfD-Wähler aus dem ersten Wahlgang einen Verlust an Vertrauen in die Demokratie zeigen und bei der Stichwahl nicht zur Wahl gingen. Das stellt für Aubel eine Aufgabe bereits zu Beginn ihrer Amtszeit dar.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft in Potsdam entwickeln wird. Wird Aubel den schwierigen Spagat zwischen den unterschiedlichsten Interessengruppen meistern können?
Die kommenden Monate dürften spannend werden, besonders für die Bürger, die sich eine positive Veränderung wünschen. Es gibt viel zu tun, und der Blick in die Zukunft könnte zeigen, ob das Vertrauen in die Politik zurück gewonnen werden kann. Warten wir ab, was die neue Oberbürgermeisterin auf den Tisch bringt.
Für mehr Informationen lesen Sie die detaillierte Berichterstattung über den Wahlverlauf und die Analyse der Situation in Potsdam durch maz-online und die Süddeutsche.