Café Kellermann in Babelsberg schließt – Wer wird der neue Betreiber?

Café Kellermann in Babelsberg schließt – Wer wird der neue Betreiber?
Babelsberg, Deutschland - In Babelsberg ist das beliebte Café Kellermann auf der Suche nach einem neuen Betreiber. Der bisherige Inhaber, Uwe Kellermann, hat aufgrund finanzieller Schwierigkeiten, die sich während der Pandemie verschärften, entschieden, das Lokal zu schließen. Das Café wurde 2017 eröffnet und entwickelte sich schnell zu einem wichtigen Treffpunkt der Nachbarschaft, doch ein selbstbedienungsgestütztes Konzept wirkte sich nachteilig auf die Umsätze und Trinkgelder aus. Die immer weiter steigenden Kosten für Miete, Energie sowie die Erhöhung des Mindestlohns und der Mehrwertsteuer haben dem Café nun den Gar ausgemacht, berichtet der Tagesspiegel.
Kellermann betont, dass er kein Interesse hat, das Café in einem anderen Format weiterzuführen. Die Idee eines niedrigschwelligen Treffpunkts sei wirtschaftlich nicht mehr tragbar. Während in Babelsberg immer neue Cafés eröffnet werden, ist der lokale Einzelhandel stark auf die Unterstützung der Anwohner angewiesen. Das zeigt sich auch in der allgemeinen Gastronomiekritik: Immer mehr Betreiber von Restaurants und Kneipen mussten aufgrund der Corona-Pandemie aufgeben, was die Branche stark unter Druck setzt, wie Deutschlandfunk berichtet.
Die Gastronomielandschaft im Wandel
Die Gastronomie in Deutschland ist seit der Pandemie stark gebeutelt. Der Umsatz in diesem Sektor ist im Jahr 2024 real um 3,8 Prozent gesunken, was 15,8 Prozent weniger als vor der Pandemie entspricht. Während die Zahl der Cafés und Bars 2023 nahezu das Vorpandemie-Niveau erreicht hat, bleibt die Anzahl der Restaurants und Kneipen um rund 20 Prozent hinter den Zahlen von 2019 zurück. Gastronomiebetriebe kämpfen mit hohen Energie- und Mietkosten sowie steigenden Preisen für Lebensmittel, was zu einem immer wiederkehrenden „Gasthaussterben“ führt, besonders in ländlichen Regionen. Die Schließungen erfolgen nicht nur in Städten, wo häufig neue Betreiber in früheren Lokalen einziehen, sondern auch in ländlichen Gebieten, wo die Gästezahlen weiter rückläufig sind.
Trotz dieser Herausforderungen zeigt das Café Kellermann eine positive Dynamik: Gespräche mit potenziellen Nachfolgern befinden sich bereits in der Endphase. Voraussichtlich wird ein klassisches Restaurant mit einem umfangreicheren Servicekonzept einziehen. Kellermann selbst plant, sich verstärkt seinem Regioladen zu widmen, den er seit 2007 betreibt. Seine 18 Angestellten, viele davon im Teilzeit- oder Minijob-Bereich, müssen sich keine Sorgen um ihre zukünftige Beschäftigung machen, da Kellermann auf deren Wohlergehen achtet.
Einblicke in die Zukunft
Ein Lichtblick inmitten der Krisenstimmung: Kellermann bedankt sich bei den treuen Stammgästen, die ihn während der Corona-Zeit mit rund 30.000 Euro unterstützt haben. Solche Solidarität ist in der Gastronomie unverzichtbar. Es wird sogar eine Abschlussparty für das Café Kellermann in Aussicht gestellt, die den Gästen als Dankeschön für ihre Unterstützung dienen soll. Der Arbeitsplatzwechsel ist ein weiterer Schritt in einer Branche, die sich derzeit ständig im Umbruch befindet.
Die Herausforderungen sind enorm, doch nicht nur in Babelsberg ist Bewegung drin. Die Gastronomiebetriebe wünschen sich eine Senkung der Mehrwertsteuer, um den finanziellen Druck zu mindern und hoffen, dass sich die Rahmenbedingungen bald stabilisieren. Doch die Experten warnen: Die volle Erholung wird wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
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Ort | Babelsberg, Deutschland |
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