Ein 78-Jähriger bringt Leben ins Filmmuseum Potsdam – Arbeiten im Alter!

Wolfgang Eisert, 78, begeistert als Gästeführer im Filmmuseum Potsdam. Er nutzt seine Erfahrungen, um Gästen die Stadt näherzubringen.
Wolfgang Eisert, 78, begeistert als Gästeführer im Filmmuseum Potsdam. Er nutzt seine Erfahrungen, um Gästen die Stadt näherzubringen. (Symbolbild/NAG)

Ein 78-Jähriger bringt Leben ins Filmmuseum Potsdam – Arbeiten im Alter!

Potsdam, Deutschland - In einer Welt, in der das Altern oft mit Rückzug und Einsamkeit assoziiert wird, zeigt das Beispiel von Wolfgang Eisert, 78 Jahre alt, dass das Leben auch im Alter voller Möglichkeiten steckt. Der ehemalige Sozialmanager und Militärhistoriker hat seine Leidenschaft für die Geschichtserzählung zum Beruf gemacht und führt nun als Gästeführer im Filmmuseum Potsdam Besucher durch die faszinierende Welt des Films. Sein Lebensweg ist nicht nur inspirierend, sondern wirft auch ein Licht auf die Lebensqualität im Alter und die Bedeutung sozialer Interaktionen.

Wolfgang hat die meisten seiner beruflichen Jahre im Militärgeschichtlichen Institut und im Bürgerhaus am Schlaatz verbracht. Nach seiner Ausbildung zum Gästeführer hat er im Filmmuseum seine neue Heimat gefunden. „Ich genieße die Arbeit mit einem tollen Kollegium und den Austausch mit Menschen unterschiedlichen Alters,“ erklärt er. Diese Wertschätzung für soziale Kontakte ist wichtig, wie auch die frieslandcare.com in ihren Studien zeigt. Soziale Interaktionen tragen wesentlich zum Wohlbefinden im Alter bei und können der Einsamkeit entgegenwirken, die viele ältere Menschen erleben. Gemeinsame Aktivitäten gehen Hand in Hand mit einem erfüllten Leben.

Die Suche nach Sinn

Nicht nur das Arbeiten an sich gibt Wolfgang Freude; auch das Lernen ist ihm wichtig. Obwohl er keine formale Ausbildung in Filmwissenschaften hat, ist seine Bereitschaft, Neues zu lernen, bemerkenswert. „Ich möchte so lange arbeiten, wie es mir Spaß macht“, findet er. Mangelnde Bestimmung kann, wie in aktuellen Studien zur Lebensqualität im Alter festgestellt wurde, zu Lebenskrisen führen, und Wolfgang hat eine Antwort darauf gefunden: „Ich finde Sinn in meiner Arbeit.“

Laut einer Erhebung von naeher-am-menschen.at möchten zwei Drittel der Senioren ihren Lebensabend in den eigenen vier Wänden verbringen. Für Wolfgang bedeutet dies auch, kleine Einschränkungen hinzunehmen, dabei aber die schönen Dinge des Lebens zu schätzen. „Die Bezahlung ist in Ordnung, aber nicht der Hauptgrund für meine Arbeit. Meine Frau und ich kommen gut über die Runden“, so Eisert weiter.

Die Herausforderungen im Alter

Wolfgang Eisert ist ein Beispiel dafür, wie Selbstbestimmung und ein gesunder Lebensstil entscheidend für die Lebensqualität im Alter sind. Der Verlust an Mobilität oder soziale Isolation stellen große Herausforderungen dar. 37 Prozent der Senioren sorgt sich laut der Studie um ihre Gesundheit, was unterstreicht, wie wichtig regelmäßige Bewegung und soziale Kontakte sind – Aspekte, die Eisert aktiv in sein Leben integriert.

Die Ausübung seiner Tätigkeit als Gästeführer bietet ihm nicht nur einen sozialen Austausch, sondern auch die Möglichkeit, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Diese Form der Selbstbestimmung ist zentral für ein selbstständiges Leben. Dennoch weiß er auch um die Realität der höheren Lebenshaltungskosten, die ihn veranlasst, sein Auto trotz teurer Parkgebühren zu nutzen.

Wolfgang Eisert ist ein Schimmer des Wandels, der zeigt, dass das Alter nicht das Ende bedeutet, sondern eine neue Chance sein kann, aktiv und engagiert zu leben. Seine Geschichte inspiriert nicht nur die Besucher des Filmmuseums, sondern erinnert uns auch daran, wie wichtig es ist, soziale Netzwerke und Lebenssinn im Alter aufrechtzuerhalten – für ein glückliches und erfülltes Lebensende.

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