Potsdam im Graffiti-Sturm: Stadt reagiert nicht auf A.C.A.B. -Kritik!

Potsdam im Graffiti-Sturm: Stadt reagiert nicht auf A.C.A.B. -Kritik!

Potsdam, Deutschland - Graffiti bringen nicht nur Kunstwerke, sondern auch viel Diskussion mit sich. In Potsdam sorgen die Schriftzüge mit dem provokanten Kürzel „A.C.A.B.“ an Orten wie der Zeppelinstraße, Daimlerstraße und Erika-Wolf-Straße für Aufregung. Das Kürzel, das für „All Cops Are Bastards“ steht, hat eine klare Botschaft gegen die Polizei. Doch während die einen das als Ausdruck der Meinungsfreiheit betrachten, sieht die Stadt Potsdam keine Verantwortung für die Entfernung dieser Graffitis. Laut der Stadtverwaltung stellen diese keinen Rechtsverstoß dar, solange sie nicht auf bestimmte Polizeibeamte abzielen. Somit bleibt die Sache in vielen Fällen an den Hauseigentümern hängen, die für die Beseitigung ohne Unterstützung der Stadt selbst aufkommen müssen.

Nach Informationen von maz-online.de hat beispielsweise die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 (PWG) kürzlich einen „A.C.A.B.“-Schriftzug für stolze 14.182 Euro entfernen lassen. Dabei wurde jedoch nur ein Teil der Kosten von der Versicherung gedeckt. Diese ständigen Graffiti-Entfernungen könnten nicht nur die Nebenkosten für die Mieter in die Höhe treiben, sondern auch die Versicherungsprämien steigen lassen.

Ein Blick auf die Hintergründe

Die Diskussion um Graffiti ist nicht nur lokal. Laut dem Bundeskriminalamt sind Sachbeschädigungen durch Graffiti ein weit verbreitetes Problem in Deutschland. Statista hat veröffentlicht, dass die Zahl der polizeilich erfassten Fälle von Graffiti zwischen 2014 und 2024 kontinuierlich aufgezeichnet wurde, was auf ein anhaltendes Problem in vielen Städten hinweist.

Ein weiteres Beispiel für Graffiti-Schäden gab es Anfang des Jahres in Boßweiler im Leiningerland. Dort wurde an einer Bushaltestelle in der Nacht vom 13. auf den 14. Januar 2023 ein Schaden von etwa 3000 Euro verursacht. Die örtliche Polizei ist dank Hinweisen aus der Bevölkerung auf der Suche nach Zeugen, um die Täter zu identifizieren. Mehr Infos dazu werden über die Polizei Grünstadt bereitgestellt, die unter der Telefonnummer 06359 93120 oder per E-Mail unter pigruenstadt@polizei.rlp.de erreichbar ist, wie auf wochenblatt-reporter.de berichtet.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Brandenburg hat die Verwendung des „A.C.A.B.“-Schriftzugs nochmals scharf verurteilt. Die GdP-Landesbezirksvorsitzende Anita Kirsten weist darauf hin, dass solch pauschale Aussagen alle Polizisten diffamieren und nicht zur Aufklärung beitragen. Vielmehr führe dies zu einer Spaltung in der Gesellschaft, die es dringend zu vermeiden gilt.

In einer Zeit, in der der Dialog zwischen Bürgern und Polizei unerlässlich ist, bleibt zu hoffen, dass diese Vorfälle zu einem konstruktiven Austausch führen und nicht zu weiterem Unverständnis.

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OrtPotsdam, Deutschland
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