Wohnungsnot in Potsdam-Mittelmark: 3.100 Einheiten fehlen dringend!

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Potsdam-Mittelmark kämpft mit einem Wohnungsdefizit von 3.100 Einheiten. Bauprojekte stagnieren; Experten fordern dringend Maßnahmen.

Potsdam-Mittelmark kämpft mit einem Wohnungsdefizit von 3.100 Einheiten. Bauprojekte stagnieren; Experten fordern dringend Maßnahmen.
Potsdam-Mittelmark kämpft mit einem Wohnungsdefizit von 3.100 Einheiten. Bauprojekte stagnieren; Experten fordern dringend Maßnahmen.

Wohnungsnot in Potsdam-Mittelmark: 3.100 Einheiten fehlen dringend!

Im Landkreis Potsdam-Mittelmark wird der Wohnungsbau zur echten Herausforderung. Laut einer aktuellen Untersuchung des Pestel-Instituts mangelt es an rund 3.100 Wohnungen. Dies ist besonders alarmierend, denn 1.850 davon stehen bereits seit über einem Jahr leer, was eine Wiedervermietung zu einer echten Geduldsprobe macht. In den nächsten fünf Jahren muss nun jährlich der Bau von etwa 1.220 neuen Wohnungen angestoßen werden, um diesem Missstand entgegenzuwirken. Im ersten Halbjahr 2023 wurden jedoch lediglich 431 Baugenehmigungen erteilt, was die Situation durchaus kritisch erscheinen lässt.

Matthias Günther, Chef-Ökonom des Pestel-Instituts, sieht die erforderlichen Bauziele als schwer erreichbar an. Gleichzeitig fordert er ein Zins-Programm mit maximal 2 Prozent für günstige Baukredite. Ein solches Vorgehen könnte private Bauherren und Investoren motivieren, aktiv zu werden. Katharina Metzger, Präsidentin des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel, schließt sich der Forderung an, dass der Wohnungsbau zur Chefsache erklärt werden muss, um die Wirtschaft zu unterstützen. Bauunternehmen kämpfen gegen Insolvenz, während gleichzeitig zahlreichen Bauarbeitern die Jobs wegfallen.

Hinderliche Vorschriften und steigende Kosten

Warum klappt es nicht besser? Die hohe Komplexität und Kostenbelastung beim Bau stehen im Mittelpunkt der Kritik. Rücknahmen und Erleichterungen geschaffener Auflagen der letzten zehn Jahre werden vom Pestel-Institut gefordert, um den Wohnungsbau zu entlasten. Besonders überzogene Energiespar-Auflagen haben die Preise weiter nach oben getrieben. Im deutschlandweiten Vergleich zeigt sich ein ähnliches Bild: Laut Angaben von ZDF heute sind die Baugenehmigungen auf den tiefsten Stand seit 2010 gefallen. In 2023 wurden nur etwa 216.000 Wohnungen genehmigt, ein Rückgang um fast 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Ein Grund für diesen Rückgang ist zweifellos die massive Erhöhung der Baukosten seit 2017 um fast 70%. Auch die exorbitant gestiegenen Zinsen für Baukredite sowie der Ukraine-Krieg werden als Faktoren genannt, die das Baubusiness belasten. Die Mehrheit der Deutschen wohnt zur Miete, und die Nettokaltmieten sind durchschnittlich um zwei Prozent im letzten Jahr angestiegen. Ein Ende der Misere ist nicht in Sicht, Experten erwarten, dass in 2025 nur etwa 230.000 neue Wohnungen realisiert werden können.

Ein Aufruf zur schnellen Handlung

Die Bauverbände fordern vehement, dass die neue Regierung den Wohnungsbau zur Chefsache erklärt und Sofortprogramme ins Leben ruft. Es ist eine Zeit, in der handeln gefragt ist, und in der Hoffnung auf eine Trendwende im Wohnungsbau vom Bundesbauministerium geäußert wird, bleibt der alte Wohnungsengpass bestehen. Es ist klar, da liegt noch viel an, um die Situation für die Betroffenen zu verbessern.

Insofern bleibt zu hoffen, dass schnelles Handeln der Politik und eine Entschlackung der bürokratischen Hürden endlich zusammenkommen, damit die vielen leerstehenden Räume künftig nicht mehr der größte Streitpunkt der Kommune bleiben müssen.