Lärmschutz in Kemnitz: Tempo 30 soll Verkehr beruhigen!

Kemnitz führt seit Juni 2024 ein Tempolimit von 30 km/h ein, um Lärmschutz zu verbessern und den Verkehr zu beruhigen.
Kemnitz führt seit Juni 2024 ein Tempolimit von 30 km/h ein, um Lärmschutz zu verbessern und den Verkehr zu beruhigen. (Symbolbild/NAG)

Lärmschutz in Kemnitz: Tempo 30 soll Verkehr beruhigen!

Kemnitz, Deutschland - In Kemnitz, einem kleinen Ort im Landkreis Prignitz, gibt es seit Juni 2024 ein Tempolimit von 30 km/h auf der gesamten Ortsdurchfahrt. Dies wurde auf Antrag der Stadt Pritzwalk eingeführt, um die Lärmbelastung für die Anwohner zu reduzieren. „Die Veränderung hat bereits Verbesserungen mit sich gebracht, doch der gewünschte Idealzustand ist noch in weiter Ferne“, erklärt Ortsvorsteher Martin Huber. Die regelmäßigen Geschwindigkeitsüberschreitungen – laut Huber halten sich 20% der Autofahrer nicht an die neue Regel – zeigen, dass noch Handlungsbedarf besteht.

Tempolimit und Verkehrssicherheit

Dies ist besonders problematisch, da landwirtschaftliche Fahrzeuge oft zu schnell fahren und die Lärmbelastung damit nicht in den Griff zu bekommen ist. Trotz der Geschwindigkeitsreduzierungen fordert Huber eine dauerhafte Geschwindigkeitsüberwachung. Gina Werthe, Sprecherin des Landkreises Prignitz, bestätigt, dass es weiterhin regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen gibt. Zwischen Mai 2024 und Mai 2025 wurden an einer Bushaltestelle in Kemnitz 2440 Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt und geahndet. Im März 2025 war sogar eine mobile Messanlage, eine sogenannte Semistation, im Einsatz.

Die Voraussetzungen für die Einführung von Tempo-30-Zonen, die in Wohngebieten zur Verkehrsberuhigung dienen, sind klar festgelegt. Sie sind innerorts zulässig und nicht auf Hauptverkehrsstraßen anwendbar, wie STVO2Go erläutert. Die Zielsetzung ist eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität durch geringeren Lärm und Abgase. Dazu kommen Maßnahmen wie die Einengung der Fahrbahn, um die Geschwindigkeit weiter zu reduzieren und Fußgängern sowie Radfahrern mehr Sicherheit zu bieten.

Regulierung der Geschwindigkeitsüberwachung

Die Straßenverkehrsbehörde des Landkreises Prignitz hat sich bislang zurückgehalten, da kein zusätzlicher Bedarf für strengere Maßnahmen seitens der Stadtverwaltung oder des Dorfes geäußert wurde. Huber plädiert dafür, die Messorte flexibler zu gestalten, um die Kontrollen effektiver zu machen. Das Anliegen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die Bürger vor Gefahren zu schützen, steht somit im Mittelunkt.

Eine gezielte Geschwindigkeitsüberwachung ist auch wichtig, da Bußgelder für Tempoverschreitungen in Tempo-30-Zonen entsprechend der Straßenverkehrsordnung geregelt sind. Das ADAC listet die Gebühren für Geschwindigkeitsüberschreitungen in diesen Zonen auf, die zwischen 30 und bis zu 560 Euro reichen können. So wird zusätzlich ein Anreiz geschaffen, sich an die Regeln zu halten.

Insgesamt zeigt der Fall von Kemnitz, dass eine Tempolimitierung regelmäßig überprüft und fortlaufend angepasst werden muss. Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer, insbesondere der Fußgänger und Radfahrer, muss oberste Priorität haben, während gleichzeitig die Lebensqualität der Anwohner geschützt wird.

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OrtKemnitz, Deutschland
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