Bildungsnotstand: Lehrer-Mangel und neue Quereinsteiger-Strategien!

Bildungsnotstand: Lehrer-Mangel und neue Quereinsteiger-Strategien!
Spree-Neiße, Deutschland - In Köln wird über ein drängendes Thema gesprochen: der Lehrermangel. Immer mehr Schulen sehen sich gezwungen, Unterrichtsstunden ausfallen zu lassen, weil einfach nicht genug Lehrkräfte da sind. Ein aktueller Bericht von Antenne Brandenburg zeigt, dass zunehmend Quereinsteiger den Platz ausgebildeter Lehrer einnehmen. Der neue Landeshaushalt, der mehr Geld für Bildung vorsieht, wirft dennoch Schatten – insgesamt fallen 345 Vollzeitstellen weg, und Lehrer müssen sogar eine zusätzliche Pflichtstunde unterrichten. Viele Bedenken drehen sich um die Auswirkungen auf die Lehrer und die Stundenpläne, besonders im Hinblick auf die Rolle von Vertretungslehrern.
In einer aktuellen Diskussionsrunde zum Thema fanden sich namhafte Teilnehmer zusammen: Hendrik Fischer, Staatssekretär im Bildungsministerium, Julius Domke vom Kreisschülerrat Cottbus und Mario Kaun, Vorsitzender des Bildungsausschusses der Stadt, um nur einige zu nennen. Die Veranstaltung war auch als Livestream zugänglich, sodass Interessierte sich die Debatten direkt zuhause ansehen konnten.
Neue Wege zur Lehrergewinnung
Die Politik hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt, dem Lehrkräftemangel gezielt zu begegnen. Christine Streichert-Clivot, Präsidentin der Kultusministerkonferenz, kündigt an, dass die Länder neue Wege in das Lehramt eröffnen möchten. ZDF heute berichtet, dass ein duales Lehramtsstudium eingeführt werden soll, um Studierenden praktische Erfahrungen zu ermöglichen und sie stärker an ihre Region zu binden. Außerdem dürfen zukünftig Lehrkräfte auch mit nur einem Studienfach unterrichten, was die bisherigen Regeln auflockert, die ein Quereinstieg ins Referendariat nur mit zwei Fächern erlaubten.
Zusätzlich wird das Lehramtsstudium praxis- und berufsorientierter gestaltet, indem Studium und Referendariat enger miteinander verknüpft werden. Das soll auch Lehrkräften aus dem Ausland den Einstieg erleichtern. Insbesondere der Bereich der naturwissenschaftlichen und technischen Fächer ist von einem hohen Lehrkräftemangel betroffen, wie auch eine Analyse von Süddeutscher Zeitung zeigt.
Die Zahl der Quereinsteiger wächst
Die Realität an den Schulen ist jedoch alarmierend. Etwa 10,5 Prozent der Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen unterrichten ohne anerkannte Lehramtsprüfung, was in Zahlen etwa 77.600 Lehrkräften entspricht. In den letzten neun Jahren hat sich der Anteil an Quer- und Seiteneinsteigern nahezu verdoppelt. An beruflichen Schulen liegt dieser Anteil sogar bei 16,6 Prozent. Viele dieser Lehrkräfte haben nicht die notwendige pädagogische Ausbildung, was Fragen zur Qualität des Unterrichts aufwirft.
Wie eine Umfrage zeigt, sind 60 Prozent der Schulleiter besorgt über die Zunahme von langfristig erkrankten Lehrkräften. Zudem fühlen sich 71 Prozent der Schulleitungen nicht in der Lage, die Gesundheit ihrer Lehrer aktiv zu fördern. Trotz allem gibt es auch Stimmen, die die neuen Modelle unterstützen. Erziehungswissenschaftler Harm Kuper sieht die Notwendigkeit einer akademischen Ausbildung für Lehrkräfte und fordert eine verbesserte Kosten-Nutzen-Analyse, um zukünftige Mangelsituationen vorzubeugen.
Es bleibt abzuwarten, wie effektiv die neuen Maßnahmen sein werden, um dem Lehrkräftemangel im Land zu begegnen und die Qualitätsstandards aufrechtzuerhalten. Klar ist jedoch, dass sich die politischen Veränderungen und programmatischen Ansätze auf die Bildungslandschaft in Köln und anderswo auswirken werden.
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Ort | Spree-Neiße, Deutschland |
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