Neuer Autohof in Karstädt: Großprojekt vor ungewisser Zukunft!
Hoyer verschiebt Bau des Autohofs in Karstädt auf unbestimmte Zeit, Grund: spätere Fertigstellung der A14-Abfahrt.

Neuer Autohof in Karstädt: Großprojekt vor ungewisser Zukunft!
In der Gemeinde Karstädt geht ein großes Vorhaben in die Warteschleife: Der geplante Bau eines Autohofs an der A14 musste auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Der erste Investor, die Lohmann-Gruppe aus Sachsen-Anhalt, zog sich bereits während der Corona-Pandemie zurück. Jetzt überlegt auch der zweite Investor, die Hoyer SE, die Umsetzung des Projekts nicht mehr weiter zu verfolgen. Laut Nordkurier zahlte Hoyer 2021 einen Kaufpreis an die Gemeinde, nachdem diese das Grundstück zuvor von Lohmann zurückgekauft hatte. Eine Baugenehmigung lag bereits vor, der Baustart war jedoch für August 2023 angesetzt.
Die Situation rund um den geplanten Autohof ist jedoch problematisch. Im Mai 2024 wurde das Bauvorhaben aufgrund der Verzögerungen bei der Fertigstellung der Autobahnabfahrt Karstädt, die frühestens 2029 abgeschlossen sein wird, zurückgestellt. Pressesprecher Thomas Hartmann von Hoyer gab an, dass ohne diese Abfahrt der Bau des Autohofs nicht realisierbar sei. Stattdessen konzentriert sich das Unternehmen aktuell auf andere Standorte, wo die Nachfrage größer ist, bleibt jedoch im Dialog mit Vertretern vor Ort. Ein Rücktritt vom Kaufvertrag wird von beiden Seiten nicht ausgeschlossen.
Geplante Infrastrukturen und Anforderungen
Der Autohof sollte auf einem 1,8 Hektar großen Gelände entstehen und ein umfangreiches Angebot für Reisende bereitstellen. Vorgesehen waren unter anderem ein unterirdisches Tanklager mit 300.000 Litern, separate Tankfelder mit vier Lkw- und sechs Pkw-Spuren sowie Stellplätze für 30 Lkw und 24 Pkw. Ein Waschpark mit Pkw-Waschanlage und vier SB-Pkw-Reinigungsboxen sowie ein Restaurantbereich mit 20 Sitzplätzen und Außengastronomie waren ebenfalls Teil der Planungen, wie die Märkische Allgemeine informiert.
Die Pläne umfassten auch moderne Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge sowie die Vorbereitung für Wasserstoff und LNG. Diese Vorbereitungen sind im Kontext der aktuellen Verkehrswende von Bedeutung, da Autohöfe mehr als nur Tankstellen sind. Laut dem Autohof müssen künftig leistungsstarke Schnellladesäulen für E-Fahrzeuge verstärkt ausgebaut werden, um den Anforderungen des modernen Verkehrs gerecht zu werden. Aktuell sind bereits über 1100 Ladepunkte an VEDA-Autohöfen verfügbar.
Ein Blick in die Zukunft
Die Entwicklungen um den Autohof in Karstädt werfen Fragen über die Zukunft des Projekts auf. Selbst bei einer Rückkehr zum Projekt bleibt unklar, welche Auflagen für Kraftstoffe und Fahrzeugantriebe die Planungen beeinflussen könnten. Hoyer wird weiterhin die politische Lage im Auge behalten, um gegebenenfalls neue Entscheidungen für den Standort zu treffen. Es bleibt abzuwarten, ob Karstädt künftig als Standort für einen Autohof aufblühen kann oder ob die Pläne endgültig verworfen werden müssen.