Protest gegen Waldrodung: Bürger wehren sich für die Spree!

Protest gegen Waldrodung: Bürger wehren sich für die Spree!
Fürstenwalde, Deutschland - In Brandenburg brodelt es, denn die Pläne für ein gewaltiges Industriegebiet werfen Fragen auf, die viele Bürger bewegen. Der Strand von Berkenbrück an der Brandenburger Spree, ein beliebtes Ziel für Flussgucker und Wasserratten, könnte bald von einem 430 Hektar großen Wald verdrängt werden. Stattdessen soll dort ein größeres Gewerbegebiet entstehen als die Tesla „Gigafactory“ in Grünheide, wie die taz berichtet. Die Stadtverordnetenversammlung Fürstenwalde und die Gemeindevertretung Langewahl haben bereits Änderungen zum Flächennutzungsplan beschlossen, was die Sorgen der Bürger weiter anheizt.
Am Mittwochabend formierte sich eine Bürgerinitiative, die sich gegen diese weitreichenden Pläne wehren möchte. Heike Christoph vom Nabu Scharmützelsee äußerte deutliche Bedenken bezüglich der Trinkwasserversorgung in den kommenden zehn Jahren. Der Wald, der aktuell als „Wald“ gesichert ist, stellt ein wichtiges Ökosystem für die Region dar. Der Nabu hat dessen Bedeutung zur Wasserspeicherung und für die Filterung von Regenwasser für die Spree hervorgehoben. Denn eine solche Fläche ist nicht nur ein Ökosystem, sondern auch eine Lebensader für lokale Flora und Fauna.
Bebauungspläne und Flächennutzungsplanung
Im Rahmen der aktuellen Planungen kommt das Thema Flächennutzungsplan ins Spiel. Dieser regelt eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten für Flächen und ist dadurch entscheidend für die Zukunft der Region. Fragen wie „Wo wird gewohnt?“ oder „Wo sind welche Infrastrukturen?“ werden dabei behandelt. Es handelt sich um ein verwaltungstechnisches Instrument, das von den gewählten Gremien abgewogen wird, was sicherstellt, dass private und öffentliche Belange gegeneinander abgewogen werden.
Auf der Webseite der Stadt Fürstenwalde/Spree sind die rechtskräftigen Bebauungspläne sowie der wirksame Flächennutzungsplan online einsehbar. Karten und Luftbildgrundlagen können dabei helfen, einen Überblick über die geplanten Vorhaben zu bekommen, und jede Bürgerin und jeder Bürger kann sich jederzeit über die aktuellen Planungen informieren. Das Geoportal der Stadt bietet eine visuelle Darstellung und ist eine nützliche Ressource, um die Entwicklung der Pläne nachzuvollziehen Fürstenwalde/Spree.
Bedenken und Widerstand
Die Sorgen um den Wald, der als „strukturierter Wald mit viel Verjüngung“ beschrieben wird, sind nicht unbegründet. Nur ein kleiner Uferstreifen an der Spree ist seit 2021 als „Naturschutzgebiet Spreetal“ ausgewiesen, und Experten weisen auf die Notwendigkeit hin, den Wald dringend zu schützen. Mit der geplanten Entwidmung für die Entwicklung eines großflächigen gewerblich-industriellen Vorsorgestandortes (GIV) in Fürstenwalde Ost könnte nicht nur die Biodiversität der Region gefährdet, sondern auch der Wasserhaushalt der Spree negativ beeinflusst werden.
In einem gemeinsamen Aufruf fordern Grüne und Nabu die Stadt Fürstenwalde auf, eine vertrauliche Machbarkeitsstudie zu veröffentlichen, die die Bedenken der Bürger ernst nimmt. In den letzten Jahren hat der Mangel an großen Gewerbeflächen in Brandenburg deutlich zugenommen. Der Standort in Fürstenwalde Ost wird als „Kronjuwel“ für Investoren bezeichnet, wobei nur rund 22 Hektar für Gewerbe- und Industrieansiedlungen aktuell verfügbar sind. Das deutet darauf hin, dass die Pläne nicht ohne Konflikte und Widerstand umgesetzt werden können.
Die Bürgerinitiative erhält Unterstützung von verschiedenen Gruppen, darunter der Nabu, die Grüne Liga, die Grünen, die Linken und die ÖDP, was zeigt, dass die Bedenken in der Bevölkerung weit verbreitet sind und dass vielen Menschen die Zukunft ihrer Heimat am Herzen liegt. Die nächsten Schritte in diesem Prozess werden sicherlich von einem regen Interesse und zahlreichen Diskussionen begleitet werden.
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Ort | Fürstenwalde, Deutschland |
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