Fünf Jahre Afrikanische Schweinepest: Rückblick und aktuelle Lage in Deutschland
Fünf Jahre nach dem ersten Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Spree-Neiße: Aktuelle Entwicklungen und Auswirkungen auf die Landwirtschaft.

Fünf Jahre Afrikanische Schweinepest: Rückblick und aktuelle Lage in Deutschland
Was für ein Schreck: Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat in Deutschland in den letzten fünf Jahren für viel Aufregung gesorgt. Erstmals wurde die Krankheit am 10. September 2020 in Schenkendöbern, Landkreis Spree-Neiße, bei einem tot aufgefundenen Wildschwein registriert. Damals zeigte sich schnell, dass ASP für Menschen ungefährlich ist, aber bei Schweinen eine extreme Bedrohung darstellt. Die Verluste unter den Tieren sind seitdem enorm, vor allem in den neuen Bundesländern. „web.de berichtet, dass allein im ersten Jahr über 400 Fälle nachgewiesen wurden, 2021 stieg die Zahl gar auf über 2.700, darunter auch erste Infektionen bei Hausschweinen.
In den letzten Jahren hat sich das Geschehen stark verändert. Nach einem Rückgang der Neuinfektionen im Jahr 2023 steigen die Zahlen seit dem Sommer 2024 wieder an – vor allem in Hessen. Besorgniserregend ist der jüngste Ausbruch: Mitte Juni 2025 wurden die ersten Fälle in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen. Dies geschah in einem waldreichen Gebiet mit einer hohen Wildschweindichte, was die Situation zusätzlich kompliziert macht.
Überwachung und Maßnahmen
Die Erkennung von ASP ist entscheidend. FLI aktualisiert wöchentlich Karten zur Verbreitung der Krankheit. Die rot und blau markierten Punkte auf der Europakarte zeigen, wo Hausschweine und Wildschweine betroffen sind. Seit dem 01. Januar 2021 sind die Karten auch eine wichtige Informationsquelle für die übergreifende Lage in der EU. Allerdings gibt es keine Garantie für die Richtigkeit der Daten.
Ein wesentlicher Teil der Bekämpfung besteht in der Einrichtung von Restriktionszonen. Sobald bei einem Tier ASP festgestellt wird, wird eine Pufferzone eingerichtet, die gründlich überwacht wird. In dieser Zone gelten strenge Verbringungsverbote für Schweine und Schweinefleisch. An die betroffenen Betriebe stellt das erhebliche wirtschaftliche Herausforderungen. Die Schäden summieren sich schnell auf Millionen Euro, vor allem weil die Vermarktung von Tieren aus Sperrzonen praktisch unmöglich ist.
Die Lage in Europa
In der breiteren europäischen Perspektive zeigt sich eine etwas positivere Tendenz. Laut EFSA ist die Anzahl der betroffenen EU-Mitgliedstaaten von 14 auf 13 gesunken, was bedeutet, dass Schweden die Krankheit erfolgreich besiegen konnte. Die meisten Ausbrüche in der EU sind jedoch nach wie vor sporadisch. Rumänien bleibt besonders betroffen und zählt 66 % aller Ausbrüche, wobei 78 % in Betrieben mit weniger als 100 Schweinen registriert werden.
Zu beachten ist, dass die Überwachung der Tierbestände in den betreffenden Gebieten von größter Bedeutung ist. Es wurde empfohlen, die Anstrengungen auf passive Überwachung zu konzentrieren und erhöhte Sterblichkeitsraten genau zu analysieren. Nur durch konsequentes Monitoring kann die Ausbreitung der ASP effektiv eingedämmt werden.
Für Verbraucher bleibt die Lage beruhigend. Der Verzehr von Schweinefleisch, auch aus ASP-Gebieten, ist unbedenklich, solange die strengen Vermarktungsbestimmungen eingehalten werden. Dennoch bleibt festzuhalten, dass die Krankheit eine ernsthafte Bedrohung für die Schweinehaltung darstellt und jeder Einzelne seinen Beitrag zur Biosicherheit leisten sollte, um die Ausbreitung zu verhindern.