Neue Bifi-Fabrik in Guben: 100 Jobs und eine wirtschaftliche Wende!

Neue Bifi-Fabrik in Guben: 100 Jobs und eine wirtschaftliche Wende!

Guben, Deutschland - Am Freitag wurde in Guben, einer Stadt im Landkreis Spree-Neiße, eine neue Fabrik des US-Unternehmens Jack Link’s eröffnet. Diese Einrichtung wird künftig die beliebten Minisalamis, besser bekannt als Bifi, herstellen. Die Produktion hat bereits im September 2024 begonnen, und heute wird das Richtfest gefeiert. Gubens Bürgermeister Fred Mahro (CDU) hob die Bedeutung des Projekts für die Schaffung neuer Arbeitsplätze hervor, die in der Region stark nachgefragt sind.

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) unterstrich zudem die wirtschaftliche Tragweite der Ansiedlung, die Brandenburgs Wettbewerbsfähigkeit auf internationaler Ebene stärken soll. In der neuen Fabrik arbeiten zurzeit rund 100 Menschen, ein erheblicher Teil kommt aus Polen. Damit zeigt sich, wie eng die Zusammenarbeit über die Landesgrenzen hinweg ist.

Strukturwandel und Investitionen

Jack Link’s investiert bis zu 100 Millionen Euro in die Fabrik, die als zweiter deutscher Produktionsstandort nach Ansbach dient. Für die notwendige Infrastruktur und Entwicklung des Gewerbegebiets Deulowitz hat Guben eine Förderung von knapp 300.000 Euro erhalten, um die Planungskosten zur Erweiterung des Industriegebiets zu decken. Zudem wird das Gewerbegebiet um neun Hektar vergrößert, was einen Platz für zukünftige Unternehmen bietet.

Ministerin Kathrin Schneider betonte bei der Eröffnung die positive Entwicklung der Stadt Guben sowie der Partnerstadt Gubin. Der Strukturwandel in der Lausitz, der bis 2038 geplant ist und von Kohleverstromung zu nachhaltigen Arbeitsplätzen und erneuerbaren Energien führt, wird durch solche Projekte maßgeblich unterstützt. Brandenburg fördert die Investition von Jack Link’s mit 10,94 Millionen Euro aus der Richtlinie „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“.

Vorreiterrolle der Lausitz

Trotz der Fortschritte bleibt der Strukturwandel eine Herausforderung für die Lausitz, die einst ein Zentrum des Braunkohlebergbaus war. Der Kohleausstieg bis 2038 wird als notwendig erachtet, jedoch gibt es auch Bedenken wegen der sozioökonomischen Folgen. Die Region hat zwischen 1995 und 2015 starke Abwanderung erlebt, zudem stehen viele ehemalige Arbeitnehmer des Kohlebergbaus vor unsicheren Perspektiven.

Die politische und gesellschaftliche Debatte hat sich mittlerweile von der Frage „Ob“ zu „Wann“ verschoben. So sind die Erfahrungen des Strukturbruchs in den 1990er Jahren mitentscheidend für die aktuelle Wahrnehmung und die Reaktionen auf Veränderungen. Es ist klar, dass eine sozialökologische Transformation notwendig ist und die Lausitz die Chance hat, ihre Strukturen auf Nachhaltigkeit auszurichten.

Zusätzlich plant das chinesische Unternehmen Botree Cycling, eine Batterie-Recycling-Anlage in Guben zu errichten, während sich der Start des deutsch-kanadischen Unternehmens Rock Tech für eine Lithium-Fabrik in der Stadt verzögert. Geplant ist die Produktion von Lithium für bis zu 500.000 Elektroautos pro Jahr, was zur Stärkung der Elektromobilität beiträgt.

Insgesamt zeigt sich, dass die Region auf einem guten Weg zu neuen, zukunftsfähigen Arbeitsplätzen ist, auch wenn noch einige Herausforderungen zu bewältigen sind. Die Entwicklung in Guben könnte als positives Beispiel für den Strukturwandel in der gesamten Lausitz dienen.

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OrtGuben, Deutschland
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