Stahlstadt am Puls der Zeit: Neues Museum für Brandenburg an der Havel!

Brandenburg an der Havel plant die Neuausrichtung seines Industriemuseums zur Stärkung der kulturellen und industriellen Identität.
Brandenburg an der Havel plant die Neuausrichtung seines Industriemuseums zur Stärkung der kulturellen und industriellen Identität. (Symbolbild/NAG)

Stahlstadt am Puls der Zeit: Neues Museum für Brandenburg an der Havel!

Brandenburg an der Havel, Deutschland - Brandenburg an der Havel hat eine reiche Geschichte als Stadt des Stahls, die tief im kulturellen Gedächtnis der Region verankert ist. Mit dem Industriemuseum, das den letzten Siemens-Martin-Ofen Europas beherbergt, und dem Sportverein „Stahl Brandenburg“ zeigt die Stadt nicht nur ihre industrielle Vergangenheit, sondern auch, wie die Stahlproduktion das Stadtbild prägte. Das Museum blickt mittlerweile auf fast drei Jahrzehnte seiner Geschichte zurück und erinnert an die verschiedenen Industrien, die seit der Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jahrhundert hier entstanden sind, darunter Textil, Fahrzeugbau, Flugzeugbau und die Spielwarenherstellung. Meetingpoint Brandenburg berichtet, dass die Industrie nach wie vor eine bedeutende Säule der Stadtentwicklung darstellt.

Um dem Wandel der Zeit gerecht zu werden, denkt man im Industriemuseum über eine konzeptionelle Neuausrichtung nach. Ziel ist es, das Museum zu einem hybriden Modell zu transformieren, das als Industriemuseum, Wissenschaftscenter, Kreativcampus und Erlebnisbühne fungiert. Angestrebt wird eine Besucherzahl von jährlich 100.000 Menschen, was einen klaren Schritt in die Zukunft bedeuten würde. Damit diese Vision Wirklichkeit wird, halten die Verantwortlichen eine Erhöhung der Zuschüsse um etwa 40.000 Euro jedoch für unzureichend. Ein erweiterter Unterstützerkreis soll gefunden werden.

Inspirationsquellen für die Neuausrichtung

Ein herausragendes Beispiel für eine erfolgreiche Transformation ist das Welterbe „Völklinger Hütte“. Diese UNESCO-Weltkulturerbestätte ist das einzige vollständig erhaltene Eisenwerk aus der Industrialisierung und hat sich als kultureller Anziehungspunkt etabliert. Ein Blick auf die Vergangenheit der Völklinger Hütte zeigt, wie Hermann Röchling und seine Familie das Industrieunternehmen prägten, vom Hochofenbetrieb bis hin zu Umstellungen der Produktion während der Kriegsjahre. Der Wandel zur kulturellen Nutzung in Völklingen ist ein gutes Beispiel dafür, wie alte Industrieanlagen in moderne kulturelle Räume umgewandelt werden können, wie auf der Website der Völklinger Hütte nachzulesen ist.

Allerdings ist die Herausforderung für Brandenburg, die kulturellen und industriellen Aspekte miteinander zu verbinden. Eine jüngste Analyse zeigt, dass die finanziellen Mittel von 120.000 Euro im Jahr 2015 auf 189.000 Euro in 2023 gestiegen sind, ohne dass sich wesentliche Angebote verändert haben. Kampagnen und Projekte, die das Museum als einen Identifikationspunkt für die Stadt etablieren, sind von zentraler Bedeutung. Dazu sollen nicht nur die regionalen Wurzeln, sondern auch die nationale Sichtbarkeit und europäische Vernetzung gestärkt werden.

Brandenburg und seine Nachbarn

Das Industriemuseum Brandenburg ist Teil eines Netzwerks von Museen über die Bundesländer hinaus. So thematisiert das Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk die Geschichte des Hochofenwerks Lübeck mit Führungen über den Stahlschiffbau im 20. Jahrhundert, und das Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern zeigt die Entwicklung der Industrie in der Oberpfalz. Jedes Museum hat seine eigene, einzigartige Geschichte und trägt zur Erhaltung des kulturellen Erbes der Industrieproduktion in Deutschland bei.

Mit diesem umfassenden Ansatz hofft Brandenburg an der Havel, nicht nur die Vergangenheit zu bewahren, sondern auch einen aufregenden Ort für die Zukunft zu schaffen. Das Industriemuseum soll bald zu einem Labor, einer Bühne und einem Ort für Zukunftsbildung werden, der über das Jahr 2040 hinaus Impulse für die Stadtentwicklung geben wird. Es bleibt spannend, wie sich die Pläne weiterentwickeln werden.

Details
OrtBrandenburg an der Havel, Deutschland
Quellen