Göttinger Forscherin erhält 2 Millionen Euro zur Bekämpfung von Depressionen
Dr. Anne Petzold erhält zwei Millionen Euro Förderung für die Forschung zu Leptin und Depressionen am ENI-G in Göttingen.

Göttinger Forscherin erhält 2 Millionen Euro zur Bekämpfung von Depressionen
In der Welt der Neurowissenschaften gibt es spannende Neuigkeiten: Dr. Anne Petzold, die am European Neuroscience Institute Göttingen (ENI-G) forscht, hat für ihre Nachwuchsgruppe „Brain Body Interactions“ eine stattliche Förderung in Höhe von zwei Millionen Euro erhalten. Diese Gelder stammen aus dem renommierten Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), das darauf abzielt, herausragend qualifizierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in frühen Karrierephasen zu unterstützen. Dies wurde von maz-online.de berichtet.
Mit diesem finanziellen Rückenwind kann Petzold in den nächsten sechs Jahren konzentriert an neuen Therapieansätzen für Depressionen arbeiten. Besonderes Augenmerk legt sie dabei auf das Hormon Leptin, das im Fettgewebe gebildet wird und eine wichtige Rolle in der Regulierung unseres Hunger- und Sättigungsgefühls sowie in sozialen und sexuellen Verhaltensweisen spielt. Erste Tierstudien deuten darauf hin, dass Leptin Nervenzellen aktiviert, die für soziales Verhalten zuständig sind – eine vielversprechende Entdeckung, wenn man bedenkt, dass bei depressiven Menschen oft eine Störung der Leptin-Ausschüttung beobachtet wird.
Die Wissenschaft hinter Leptin
Doch was genau macht Leptin so besonders? Es moduliert nicht nur die Neurotransmitterlevel, sondern wirkt auch auf verschiedene neuronale Systeme ein, die mit Lern- und Gedächtnisprozessen sowie with neuropsychiatrischen Erkrankungen wie Depressionen in Verbindung stehen. Diese Verknüpfungen sind entscheidend, da Berichte über Leptin-Level bei depressiven Patienten bislang inkonsistent sind. Während einige Studien niedrigere Level dokumentieren, zeigen andere höhere Werte bei Patienten mit schwerer Depression. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Rolle von Leptin komplexer ist, als man bisher dachte, wie auch in wissenschaftlichen Artikeln dargelegt wird.
Petzolds Forschung wird sich nicht nur auf die Effekte von Leptin konzentrieren, sondern auch darauf, wie sich Geschlecht und Hormonzyklen auf dessen Auswirkungen auswirken könnten. Durch die Anwendung der Einzelzell-Kalzium-Bildgebung versucht ihr Team, die Aktivität und die Schaltkreise von Nervenzellen im Gehirn zu kartieren. Dabei spielen Kalziumionen eine entscheidende Rolle für die Informationsübertragung zwischen den Zellen und sind ein zentrales Element in der Untersuchung neuronaler Aktivität.
Weichen für die Zukunft
Die zurückliegende Ausbildung von Dr. Anne Petzold – sie hat Philosophie und Integrative Neurowissenschaften studiert und an angesehenen Instituten gearbeitet, wie dem Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung – unterstreicht ihre Qualifikation und den Grund für die Zusage dieser Förderung. Ihre Ansätze könnten nicht nur den Betroffenen von Depressionen neue Hoffnung geben, sondern auch die Grundlagen für mögliche therapeutische Innovationen im Bereich der neuropsychiatrischen Erkrankungen legen.
Die Anerkennung im Rahmen des Emmy-Noether-Programms sichert Petzold nicht nur ihre Forschungsprojekte, sondern bietet auch die Möglichkeit, sich für eine Hochschulprofessur zu qualifizieren. Ein echter Schritt nach vorne für die Wissenschaft und die Betroffenen – ein Grund mehr, die Entwicklungen in diesem Bereich aufmerksam zu verfolgen.
Zusammengefasst könnte die Erforschung von Leptin und seiner vielfältigen Auswirkungen auf das menschliche Verhalten nicht nur die Behandlung von Depressionen revolutionieren, sondern auch unser Verständnis darüber, wie Körper und Geist miteinander verknüpft sind, erheblich erweitern. Ein ganzes Forschungsteam hat die Hoffnung, dass durch die tiefere Einsicht in diese Mechanismen neue Wege zu mehr Wohlbefinden gefunden werden können, was von umg.eu bestätigt wird.