Kampf um den Boden-Geopfad: Wer rettet unser Naturerbe am Mellensee?

Kampf um den Boden-Geopfad: Wer rettet unser Naturerbe am Mellensee?
In der Gemeinde Am Mellensee dreht sich alles um einen besonderen Schatz der Natur – den Boden-Geopfad. Der seit 2008 beliebte Wander- und Lehrpfad zieht zahlreiche Besucher an und bietet faszinierende Einblicke in die Erdgeschichte der Region. Leider steht die zukünftige Pflege des Pfades auf der Kippe, wie die Maz-Online berichtet.
Die GAG Klausdorf, die bislang für die Wartung und Pflege des Geopfades zuständig war, hat ihre Arbeiten eingestellt. Der Grund dafür liegt in der angespannten Haushaltslage des Landkreises Teltow-Fläming. Für das Jahr 2025 war erneut ein Antrag auf 16.000 Euro zur Pflege des Pfades gestellt worden, der bewilligt wurde. Trotzdem betont Kreiskämmerer Johannes Ferdinand, dass nur zwingend notwendige Ausgaben genehmigt werden. Diese Einschränkung führt dazu, dass der Pfad nun auf ehrenamtliche Unterstützung angewiesen ist, denn Sturmschäden an Wanderwegen wurden bereits von engagierten Dorfbewohnern beseitigt.
Ein wichtiges Kulturerbe
Die Bedeutung des Boden-Geopfades ist unbestritten. Er ist nicht nur ein Freizeitangebot, sondern auch eine Bildungsstätte, die sowohl für Schulen als auch für Familien eine wichtige Rolle spielt. Markante Informationen über die Böden und deren Einfluss auf Landwirtschaft, Natur und Klima finden sich entlang des Weges, der als lebendiges Freilichtmuseum fungiert. Die Gemeinde Am Mellensee hat sich zum Ziel gesetzt, den Geopfad langfristig zu sichern und dessen Nutzung für Naturinteressierte und Touristen aufrechtzuerhalten.
Der Pfad liegt im Landschaftsschutzgebiet „Luckenwalder Heide – Baruther Urstomtal“ und erstreckt sich über 30.000 Hektar. Zu den herausragenden geologischen Standorten zählen die Sperenberger Gipsbrüche, die nicht nur für ihre Schönheit, sondern auch für ihre außergewöhnliche geologische Vielfalt bekannt sind. Über die Jahrhunderte hinweg wurden hier Gipsvorkommen abgebaut – eine Tradition, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht.
Ein Blick in die Zukunft
Die ungewisse Zukunft des Boden-Geopfades steht stark im Zusammenhang mit der aktuellen finanziellen Situation des Landkreises. Sollte die Pflege ausbleiben, könnte dies zu Verwitterung und Unpassierbarkeit der Wege führen. Ein Zustand, der sowohl die Natur als auch die Bildungschancen der nachfolgenden Generationen gefährden würde. Die Webseite zum Boden-Geopfad bietet weitere Informationen und unterstützt das Bewusstsein für die Bedeutung des Bodenschutzes.
Für die Ehrenamtlichen, die sich bereits engagieren, bietet die Gemeinde Arbeitsverträge an, die umfangreichen Versicherungsschutz garantieren. Damit wird sichergestellt, dass die Helfer auch in Zukunft sicher und unbeschwert arbeiten können. Das Engagement aller Beteiligten ist gefragt, um den Geopfad als wertvolles Erbe zu bewahren, bevor er bald in Vergessenheit gerät.
Ein Highlight in der Region steht außerdem bevor: Sperenberg plant Ende August die Feier seines 530. Geburtstags. Dies könnte eine gute Gelegenheit sein, den Boden-Geopfad ins Rampenlicht zu rücken und auf die Notwendigkeit seiner Pflege aufmerksam zu machen.