Revolution in der Gesundheitsversorgung: Jeder vierte Eingriff künftig ambulant!

Die Krankenhausreform in Teltow-Fläming fördert ambulante Eingriffe ab 2026, entlastet Kliniken und verbessert die Patientenversorgung.
Die Krankenhausreform in Teltow-Fläming fördert ambulante Eingriffe ab 2026, entlastet Kliniken und verbessert die Patientenversorgung. (Symbolbild/NAG)

Revolution in der Gesundheitsversorgung: Jeder vierte Eingriff künftig ambulant!

Teltow-Fläming, Deutschland - Am Puls der Gesundheitsreform in Deutschland: Ex-Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich entschieden, die Krankenhauslandschaft kräftig zu reformieren. Ziel ist es, die Anzahl der ambulanten Eingriffe zu pushen, was auf großes Interesse bei den Gesundheitsakteuren stößt. Laut einer Analyse des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums in Kooperation mit dem Iges-Institut könnten in den Regionen Teltow-Fläming und Dahme-Spreewald bereits künftig 26 bis 27 Prozent der medizinischen Eingriffe ambulant durchgeführt werden. Die Daten stammen aus Interviews mit regionalen Gesundheitsexperten sowie vom Statistischen Bundesamt und den Krankenkassen, wodurch die Ergebnisse gut fundiert sind. Dies bedeutet für viele Patienten in der Region einen Schritt in Richtung effizienter und oft weniger belastender Behandlungsoptionen.

Die Analyse zeigt, dass besonders das Versorgungsgebiet Lausitz-Spreewald großes Potenzial hat. In den Bereichen Urologie, interventionelle Kardiologie und Neurologie könnte der Anteil ambulanter Behandlungen sogar bis zu 40 % betragen. Für allgemeine Chirurgie sind 34 %, innere Medizin 30 % und Frauenheilkunde 26 % vorgesehen. Ein eher anspruchsvoller Bereich bleibt jedoch die Kinder- und Jugendmedizin, wo lediglich rund 4 % der Fälle ambulants behandelt werden können.

Von Großen Eingriffen und Zeit in der Klinik

Ab dem Jahr 2026 erwarten Experten, dass gängige Eingriffe wie Blinddarm-Operationen oder die Entfernung von Gallenblasen ohne den Aufenthalt über Nacht im Krankenhaus durchgeführt werden können. Auch wenn die Patienten nach dem Eingriff noch einige Stunden zur Beobachtung bleiben, wird die Möglichkeit, schon bald nach Hause zurückzukehren, als großer Fortschritt angesehen. Boris Woldemar von Engelhardt, Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie am Evangelischen Krankenhaus Ludwigsfelde, beleuchtet jedoch, dass eine klare Trennung zwischen ambulanten und stationären Behandlungen nicht immer sinnvoll ist und im Bedarfsfall eine stationäre Aufnahme zur Verfügung stehen sollte.

Die Nachsorge wird anschließend von niedergelassenen Ärzten übernommen, was allerdings angesichts der unterschiedlichen Abrechnungssysteme eine Herausforderung darstellen könnte. Insbesondere die Terminvergabe für Fachärzte in der Region könnte dabei auf Schwierigkeiten stoßen.

Die großen Fragen der Finanzierung

In einer Zeit, in der die Gesundheitsversorgung in Deutschland als qualitativ hoch angesehen, jedoch vor Herausforderungen wie Fachkräftemangel, demografischem Wandel und Kostendruck steht, sind die nächsten Schritte umso entscheidender. Wie im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP festgehalten, wird ein verstärkter Ausbau ambulanter medizinischer Leistungen angestrebt. Hauptaugenmerk liegt auf der Sektorengleichen Vergütung, auch bekannt als Hybrid-DRG, um die Versorgung nachhaltig zu verbessern. Der medizinische Nutzen von ambulanten Behandlungen zeigt sich bereits in der Bekanntheit kosteneffizienter, schnellerer und weniger belastender Behandlungsmöglichkeiten.

Laut dem Gesundheitsmarkt sind bundesweit ungefähr 9 % der vollstationären Fälle potenziell für eine ambulante Behandlung geeignet, wobei vor allem die Altersgruppe von 0 bis 19 Jahren mit 24 % besonders hoch im Kurs steht. Ein internationaler Vergleich zeigt zudem, dass Deutschland im Bereich ambulanter Versorgung hinter anderen Ländern wie Italien und Spanien zurückbleibt. Interessanterweise fand 2018 fast die Hälfte der Krankenhausfälle mit maximal einer Übernachtung statt und die Tendenz zur Ambulantisierung wird immer deutlicher.

Zukünftige Trends in der Gesundheitsversorgung

Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass der Trend zur Ambulantisierung in den Fachbereichen klar angelegt ist. Während in der Augenheilkunde bereits 80 % der Behandlungen ambulant durchgeführt werden, liegen die Zahlen für die plastische Chirurgie bei etwa 31 % und bei der Urologie bei 24 %. Der Fokus auf die Zunahme ambulanter Operationszentren ist ebenfalls nicht zu übersehen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Gesundheitsreform unter Lauterbach könnte sowohl Patienten als auch die bestehenden Gesundheitsstrukturen entscheidend entlasten. Die Umsetzung dieser Reformen wird jedoch auch an wichtigen finanziellen Fragen rund um die Vergütung und die Verknüpfung von ambulanter und stationärer Behandlung hängen. Das nächste Kapitel in der deutschen Gesundheitsversorgung ist vielversprechend und birgt große Chancen, doch es bleibt spannend zu beobachten, wie die Herausforderungen gemeistert werden.

Für weitere Informationen zu den Details der Ambulantisierung und ihrer gesundheitspolitischen Bedeutung können Sie die Artikel von maz-online.de, aerzteblatt.de und gesundheitsmarkt.de besuchen.

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OrtTeltow-Fläming, Deutschland
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