Kohleschub in China: Rekordausbau bedroht Klimaziele 2025!

Kohleschub in China: Rekordausbau bedroht Klimaziele 2025!
Im ersten Halbjahr 2025 hat China seine Kohlekraftwerkskapazität auf ein Rekordniveau hochgefahren. Mit beeindruckenden 21 Gigawatt an neu in Betrieb genommenen Kraftwerken ist dies der größte Zuwachs seit neun Jahren, berichten die Nordkurier. Für das gesamte Jahr 2025 wird sogar ein Anstieg von über 80 Gigawatt an Kohlekraftwerken prognostiziert. Trotz globaler Bemühungen um eine Energiewende bleibt Kohle ein zentraler Bestandteil des chinesischen Energiesystems und zeigt keinerlei Anzeichen einer Abschwächung.
Bereits in der ersten Hälfte 2023 genehmigte China im Schnitt zwei neue Kohlekraftwerksblöcke pro Woche, insgesamt mit einer Leistung von 52 Gigawatt. Die rasante Entwicklung ist im Wesentlichen auf Engpässe in der Stromversorgung in den letzten Jahren zurückzuführen. Derzeitig sind über 240 Gigawatt an Kohlekraftwerken im Bau oder bereits genehmigt, was deutlich macht, dass die Kohle weiterhin eine tragende Säule des nationalen Energiemixes ist, wie die Tagesschau berichtet.
Klimaziele und Renewable Energy
Die chinesische Regierung bekennt sich zwar zu den Pariser Klimazielen und plant, die Höchststände der CO2-Emissionen bis 2030 zu erreichen und bis 2060 klimaneutral zu sein. Dennoch wird die massive Expansion der Kohlekraft kritisch betrachtet. Experten warnen, dass der anhaltende Boom bei der Kohleverstromung die Klimaziele gefährden könnte, da fast die Hälfte des Energiebedarfs Chinas derzeit durch Kohlekraftwerke gedeckt wird, so ein Artikel im Spiegel.
Obwohl der CO2-Ausstoß im Energiesektor in der ersten Jahreshälfte 2025 um drei Prozent gesenkt werden konnte, bleibt der Druck groß. Die chinesische Regierung setzt Kohle ein, wenn nicht genügend Energie aus erneuerbaren Quellen wie Wind- und Sonnenenergie zur Verfügung steht, was die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aufrechterhält.
Der Blick nach vorne
Diese Entwicklungen werfen Fragen hinsichtlich der zukünftigen Energie- und Klimaziele im Fünf-Jahres-Plan 2026 bis 2030 auf. Ob China ein gutes Händchen bei der Balance zwischen Kohleausbau und der Förderung erneuerbarer Energien haben kann, bleibt abzuwarten. Immerhin plant das Land für 2025 einen massiven Zubau von mehr als 500 Gigawatt an Wind- und Sonnenenergie, was Hoffnung auf eine langfristige Wende machen könnte.
Die Strategie hinter dem Kohleboon ist klar: Neue Kraftwerke sollen die Sicherheit und Stabilität der Stromversorgung garantieren. Kritiker bemängeln jedoch, dass viele der neuen Projekte in Regionen erbaut werden, die bereits ausreichend mit Kohlekraftwerken versorgt sind. Es bleibt abzuwarten, wie die Entwicklungen in den kommenden Jahren das globalen Klimaziel beeinflussen werden.
Die Herausforderungen sind gewaltig, und die Welt schaut auf China, das sich als ein zentraler Akteur im globalen Kampf gegen den Klimawandel etabliert hat. Doch wie erfolgreich China letztlich sein wird, bleibt ungewiss.
Insgesamt wird es spannend bleiben, welche Weichenstellungen China in den kommenden Jahren tatsächlich umsetzen wird.