Waldstück in Gefahr: Gericht entscheidet über Kohleausstieg in der Lausitz!

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Im OVG Bautzen wird über den Waldabbau im Tagebau Nochten entschieden, was die Kohleindustrie der Lausitz betrifft.

Im OVG Bautzen wird über den Waldabbau im Tagebau Nochten entschieden, was die Kohleindustrie der Lausitz betrifft.
Im OVG Bautzen wird über den Waldabbau im Tagebau Nochten entschieden, was die Kohleindustrie der Lausitz betrifft.

Waldstück in Gefahr: Gericht entscheidet über Kohleausstieg in der Lausitz!

Im neuen Rechtsstreit um den Tagebau Nochten in der nördlichen Oberlausitz gibt es aktuelle Entwicklungen, die die Braunkohlelandschaft in der Region erneut auf den Kopf stellen könnten. Konkret geht es um die Pläne der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG), ein rund 0,5 Hektar großes Waldstück abzubaggern, das unter dem wertvollen Rohstoff Braunkohle steckt. Laut Sächsische.de wehren sich die Eigentümer des Waldes vor Gericht gegen diesen Schritt, der möglicherweise den Kohleausstieg in der Lausitz bis 2028 in Frage stellen könnte.

Der Braunkohleabbau in Deutschland, der regional vor allem in den Revieren Rheinland, Lausitz und Mitteldeutschland konzentriert ist, hat in den letzten Jahrzehnten viele Gesichter gezeigt. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 131,3 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert, und etwa 90 % dieser Rohstoffe fanden ihren Weg in die Kraftwerke zur Strom- und Fernwärmeerzeugung. Doch die Branche steht vor enormen Herausforderungen, unter anderem durch Klimaziele und Gesetze, die den Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2038 regeln.

Die Rolle des Oberverwaltungsgerichts Bautzen

Das Oberverwaltungsgericht Bautzen hat mit dem Fall ein umfangreiches Aktenwerk von 10.000 Seiten zu bewältigen. Gerichtssprecher Peter Kober betonte, dass vor einer Entscheidung weitere Unterlagen und Sachverständigengutachten ausgewertet werden müssen. Die Entscheidung in diesem Eilverfahren könnte noch vor Jahresende fallen und hat das Potenzial, den Betrieb der Braunkohlegrube erheblich zu beeinflussen.

Das Waldstück, das ab Anfang 2026 abgebaggert werden soll, ist besonders wertvoll, da sich darunter knapp 24 Millionen Tonnen Kohle verbergen. Diese Kohle könnte entweder bis 2028 im nahegelegenen Kraftwerk Boxberg zu Strom verbrannt oder in der Brikettfabrik Schwarze Pumpe verarbeitet werden. In den letzten Jahren gab es bereits diverse Umsiedlungen in der Region. So brachte der Abbau in den vergangenen Jahrzehnten die Zwangsumsiedlung von rund 100.000 Menschen mit sich.

Der Tagebau Nochten im Fokus

Der Tagebau Nochten, wo sich das umstrittene Waldstück befindet, ist seit 1960 aktiv und zählt zu den bedeutendsten Braunkohletagebauen Deutschlands. Laut Angaben der Betreiber können jährlich bis zu 18 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert werden. Die chemische Zusammensetzung der Kohle weist einen Heizwert von 8.750 kJ/kg auf, was sie besonders lukrativ für die Energieproduktion macht.

Doch die Zukunft des Tagebaus ist ungewiss. Während die LEAG ihre Pläne vorantreibt, regt sich Widerstand, der nicht nur aus der Bevölkerung kommt. Auch Klimaschutzorganisationen stellen sich gegen die vorangegangenen Abbaupläne und zeigen, dass die Diskussion über den Braunkohleabbau längst nicht abgeschlossen ist.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die rechtlichen Auseinandersetzungen entwickeln und welche Auswirkungen diese auf die regionale Braunkohleindustrie in der Lausitz haben werden. Die kommenden Monate könnten entscheidend sein für den Kohleausstieg und die weiteren Betriebsabläufe in dieser traditionell geprägten Industrieregion.