Michel Abdollahi: Über Mut und den Kampf gegen gesellschaftliche Spaltung
Am 5. November 2025 diskutiert Michel Abdollahi im Einstein-Gymnasium Angermünde über gesellschaftliche Spaltung und Mut. Eintritt frei!

Michel Abdollahi: Über Mut und den Kampf gegen gesellschaftliche Spaltung
Köln, am 31. Oktober 2025. Es braut sich etwas zusammen in der deutschen Gesellschaft: Der Journalist und Moderator Michel Abdollahi wird beim kommenden Event im Einstein-Gymnasium in Angermünde am 5. November 2025 den Finger tief in die Wunde legen. Unter dem Motto „Es ist unser Land. Wir dürfen Deutschland nicht den Rechten überlassen“ wird er über die gesellschaftliche Spaltung und die Herausforderungen des Alltagsrassismus sprechen. Begleitet wird er von Carla Kniestedt, einer erfahrenen Journalistin und ehemaligen RBB-Moderatorin. Die Veranstaltung, die um 19:30 Uhr beginnt, ist nicht nur ein Highlight für politisch Interessierte, sondern auch ein zentraler Bestandteil des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, das seit 2015 gefördert wird.
Aber worum geht es eigentlich? Abdollahi, bekannt für seine scharfsinnigen Analysen, ruft in seinem neuen Buch „Es ist unser Land“ zu einem Perspektivwechsel auf. Von passiven Zuschauern sollen die Menschen zu aktiven Gestaltern der Demokratie werden. Er nutzt dazu persönliche Erfahrungen und politische Beobachtungen. „Zwei Hände“ sind für ihn ein eindrucksvolles Bild: Eine lebendige Hand symbolisiert die Demokratie, während die andere als Skelett die Aushöhlung durch den Rechtsruck darstellt, repräsentiert durch Parteien wie die AfD. Abdollahi warnt davor, der Ideologie des Rechtsrucks stillschweigend zuzusehen, denn das könnte zur Selbstzerstörung führen. Diese Themen stehen im Kontext einer breiten Spaltung der Gesellschaft, die durch Hass und Gewalt geprägt ist, wie auch eine aktuelle Studie über die gespaltene Mitte zeigt.
Hass als Prüfung für unsere Gesellschaft
Hass und Gewalt drohen nicht nur die politische Diskussion zu vergiften, sondern lassen auch die Brücken zwischen verschiedenen Gesellschaftsgruppen einstürzen. Populisten nutzen Ängste und Vorurteile, um das Vertrauen in die bestehenden Institutionen zu untergraben. Abdollahi reflektiert in seinen Diskussionen, dass Hass oft aus Enttäuschung und Angst entsteht. „Es ist wichtig, die Ursachen dafür zu verstehen“, betont er und unterstreicht, dass ein dialogischer Ansatz fundamental ist, um diese Gesellschaft zu stärken.
Ein zentrales Problem ist der sogenannte „Rechtsdruck“ in unserer Gesellschaft, ein schleichender Prozess, der vielen Bürgern und Bürgerinnen oft nicht bewusst ist. Abdollahi fordert politische Bildung als entscheidendes Mittel, um die demokratische Teilhabe zu fördern und den Zusammenhalt zu festigen: „Politische Bildung muss sich mit der Spaltung der Gesellschaft auseinandersetzen“. Hierbei ist es wichtig, inklusive Angebote zu schaffen und Vielfalt als wertvoll anzuerkennen, um Polarisierung zu überwinden.
Die Rolle von Institutionen und Förderprogrammen
Das Programm „Demokratie leben!“ wird von der Bürgerstiftung Barnim Uckermark in der Uckermark umgesetzt. Dieser programmatische Rahmen hat das Ziel, lokale Projekte zu unterstützen und Fördermittel zu verteilen. Die Bürgerstiftung kooperiert mit verschiedenen Partnern wie dem Deutschen Kinderhilfswerk oder der Amadeu-Antonio-Stiftung, die als zentrale Träger in der Demokratieförderung gilt und seit 1998 mehr als 2.500 Projekte unterstützt hat. Die Notwendigkeit dieser Programme wird auch durch die aktuelle gesellschaftliche Situation deutlich gemacht, die von Verrohung der politischen Debatten und zunehmender Gewalt geprägt ist.
Abdollahi setzt sich auch mit seiner eigenen Biografie auseinander und reflektiert über die politische Ausrichtung und die Geschichte der Amadeu-Antonio-Stiftung, deren Gründerin, Anetta Kahane, bis 2015 als Vorstandsvorsitzende einen wichtigen Beitrag zur deutschen Demokratie leistete. Solche Diskussionen sind zentral, denn sie helfen, Verständnis für die komplexen Themen der politischen und gesellschaftlichen Spaltung zu schaffen.
Die Veranstaltung am 5. November ist nicht nur eine Lesung, sondern ein Aufruf an alle, sich aktiv für unsere Demokratie einzusetzen. Der Eintritt ist frei, aber eine Anmeldung ist erforderlich – also nichts wie ran an die Tasten! Es wird spannend zu beobachten, wie Abdollahi und Kniestedt die Zuhörer aufrütteln werden, um sich gemeinsam für ein demokratisches und offenes Deutschland stark zu machen.