Vater kämpft mit Blitzer-Attrappe gegen Raser für sichere Straßen in Lützlow

Ein Vater in Lützlow sorgt mit einer selbstgebauten Blitzer-Attrappe für mehr Verkehrssicherheit und fordert Geschwindigkeitsreduzierung.
Ein Vater in Lützlow sorgt mit einer selbstgebauten Blitzer-Attrappe für mehr Verkehrssicherheit und fordert Geschwindigkeitsreduzierung. (Symbolbild/NAG)

Vater kämpft mit Blitzer-Attrappe gegen Raser für sichere Straßen in Lützlow

Lützlow, Deutschland - In Lützlow, einem ruhigen Ort, in dem sich die Familiengemeinschaft eng verbunden fühlt, gibt es drängende Sicherheitsbedenken – vor allem für die Kinder. Swen Glasenapp, ein engagierter Vater und Zimmermeister, hat durch die steigende Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer ein mulmiges Gefühl, wenn seine beiden jüngsten Kinder (7 und 12 Jahre alt) vor der Tür spielen. „Da liegt was an“, sagte er, als er über die gefahrvolle Situation berichtete, die sich durch die neu asphaltierte Straße verschärft hat. Viele Autofahrer ignorieren geflissentlich die Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h, und das ist nicht nur ein kleines Ärgernis; es ist eine reale Bedrohung.

Ein beunruhigendes Beispiel aus der Vergangenheit: Ein 40-Tonnen-Lkw raste mit über 80 km/h durch die schmalen Straßen. „Es gibt zwar bereits über 400 Unterschriften für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h“, so Glasenapp, „aber die einzige Maßnahme war, dass das Ortseingangsschild um 25 Meter versetzt wurde.“ Alarmiert von der anhaltenden Gefährdung zahlte die Anliegergemeinschaft bereits seit Jahren für einen Fußweg; doch dieser ist bis heute nicht gebaut worden. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, griff die Familie zu kreativen Mitteln: Sie befestigten einen Ball am Zaun und stellten lebensgroße Puppen auf – Maßnahmen, die jedoch nur bedingt Wirkung zeigten.

Ein ungewöhnlicher Ansatz: Blitzer-Attrappe

In seinem Bemühen, mehr Aufmerksamkeit auf die Raser zu lenken, baute Glasenapp eine täuschend echte Blitzer-Attrappe. Diese sorgte dafür, dass einige Fahrer tatsächlich anfingen zu bremsen. „Es ist schon verrückt, dass manche Autofahrer erst in Höhe der Kirche auf die Bremse drücken, um ihr eigenes Auto zu schonen“, sagt er. Doch die Polizei schaute ebenfalls vorbei, da die Attrappe etwas zu nah am Fahrbahnrand platziert war, was zu ihrer Entfernung führte. Positiv erwähnte die Polizei dennoch Glasenapps Initiative und zeigte Verständnis für die dringende Forderung nach einer Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h. Vielleicht, so die Hoffnung, wird in Zukunft öfter ein „echter Blitzer“ in der Gegend aufgestellt, um die Verkehrssicherheit zu verbessern.

Die Gefahren im Straßenverkehr sind ein weitverbreitetes Thema, besonders wenn es um Kinder geht. Laut den Empfehlungen der Kindergesundheit sollten Kinder unter sieben Jahren nur in speziellen Fahrradsitzen befördert werden, und die Person, die sie transportiert, muss mindestens 16 Jahre alt sein. Auch spezielle Fahrrad-Kinderanhänger sind eine sichere Alternative und bieten Platz für bis zu zwei kleine Passagiere. Der richtige Schutz ist essenziell, weshalb das Tragen eines Helms beim Radfahren nicht nur empfohlen, sondern als Grundsatz fest verankert ist.

Mobility für die Kleinen

Der KFV-Leitfaden zur sicheren Mobilität von 6- bis 14-Jährigen unterstützt nicht nur Schulen und Gemeinden, sondern auch Eltern darin, frühzeitig das Bewusstsein für die Risiken im Straßenverkehr zu schärfen. „Gesunde aktive Mobilität muss gefördert werden, damit die Kinder sowohl bei der Gesundheit als auch im Umweltschutz profitieren“, heißt es in dem Leitfaden. Um sicher im Straßenverkehr unterwegs zu sein, ist es wichtig, dass Kinder im Grundschulalter lernen, die Verkehrssituation richtig einzuordnen und mögliche Risiken zu erkennen. Die Schulwege stellen oft die erste große Herausforderung dar, die mit elterlicher Hilfe erfolgreich gemeistert werden sollte.

Es ist klar: In Lützlow und vielen anderen Orten braucht es mehr als nur Verkehrszeichen und Abstandshalter. Mit vereinten Kräften – sowohl von Eltern wie Swen Glasenapp als auch von der Polizei und Gemeinde – kann die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr verbessert werden. Schließlich sind unsere Kinder die schwächsten Verkehrsteilnehmer und verdienen einen sicheren Raum, um ihre Umgebung zu erkunden.

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