Weniger Pflug, mehr Vielfalt: Wie die Uckermark die Landwirtschaft revolutioniert!

Weniger Pflug, mehr Vielfalt: Wie die Uckermark die Landwirtschaft revolutioniert!
Uckermark, Deutschland - In der idyllischen Uckermark, wo sandige Böden und trockene Sommer das Landschaftsbild prägen, erblüht ein neues Konzept: die konservierende Landwirtschaft. Diese innovative Anbaumethode gewinnt zunehmend an Bedeutung, und immer mehr Landwirte beginnen, ihre Felder nachhaltig zu bewirtschaften. Wie der Nordkurier berichtet, setzen die Landwirte der Region bereits gezielt Methoden ein, die nicht nur ökonomische Vorteile bieten, sondern auch der Umwelt zugutekommen.
Eine aktuelle Studie von NABU, GKB e.V. und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf legt die Vorteile der konservierenden Landwirtschaft offen. Diese Analyse zeigt, dass durch den Einsatz dieser Methoden der Dieselverbrauch um bis zu 75 Prozent gesenkt werden kann. Zudem erfolgen geringere Stickstoffgaben, was eine spürbare Entlastung für die Böden bedeutet. Auch das Risiko im Umgang mit Pflanzenschutzmitteln wird reduziert, was eine nachhaltige Einwirkung auf die Umwelt hat.
Neue Anbaumethoden und ihre Effekte
Stefan Bernickel, ein Ackerbauer aus der Nähe von Gramzow, ist ein Beispiel für die neue Generation von Landwirten, die mit kreativen Kulturen wie Kichererbsen experimentieren. Diese Änderungen in der Wahl der Anbaufrüchte zeigen, dass die Landwirtschaft in der Uckermark sich im Wandel befindet. Nach der Ernte nutzt Bernickel beispielsweise eine Zwischenfrucht, um den Boden zu beschatten und die Umgebung zu kühlen.
„Wir arbeiten mit der Natur und nicht gegen sie“, erklärt Bernickel. Dazu gehört auch die Verwendung eines Strohstriegels zur Unkrautregulierung, ohne dabei den Boden unnötig zu bearbeiten. Diese Techniken fördern die Bodenfruchtbarkeit und erhöhen die Artenvielfalt in der Region. Laut der Studie ist es möglich, die Deckungsbeiträge bei Winterweizen um bis zu 16 Prozent zu steigern, was für viele Betriebe eine attraktive Perspektive ist.
Die Prinzipien der konservierenden Landwirtschaft
Konservierende Landwirtschaft vereint eine Reihe von Prinzipien, die auf minimalen Bodeneingriff, dauerhafte Bodenbedeckung und mehr Pflanzenvielfalt fokussieren. Im deutschen Agrarsektor wird derzeit nahezu 90 Prozent der Ackerfläche intensiv bearbeitet, während konservierende Verfahren nur etwa ein Prozent ausmachen. Dies könnte sich jedoch bald ändern, denn immer mehr Landwirte erkennen die ökologischen und ökonomischen Vorteile dieser Methoden, wie die NABU hervorhebt.
Die Ergebnisse der erwähnten Studie belegen unter anderem, dass 50 Prozent weniger ökologisches Risiko durch Pflanzenschutzmittel und 15 Prozent weniger Stickstoffdüngemittel als im konventionellen Anbau benötigt werden. Darüber hinaus fördern diese Anbaumethoden eine höhere mikrobielle Aktivität und Biodiversität der Böden, was langfristig zu gesünderen Erträgen führt.
Die Landwirtschaft in Deutschland steht vor großen Herausforderungen, die durch den Klimawandel, den Verlust der Biodiversität und stagnierende Erträge verstärkt werden. Die GKB weist darauf hin, dass die Landwirtschaft für circa acht Prozent der direkten Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich ist. Ein Umdenken ist also dringend nötig. Konservierende Landwirtschaft könnte der Schlüssel sein, um Boden und Klimaschutz miteinander zu verbinden und die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten.
Am 7. Juli findet in Dedelow ein Feldtag zum Thema Kicher- und Platterbsen statt. Diese Veranstaltung bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit für Landwirte, sich über neue Techniken auszutauschen und die Vorteile der konservierenden Landwirtschaft im praktischen Einsatz zu erleben. Ein Schritt in die richtige Richtung, um die Landwirtschaft nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch zukunftsfähig zu machen.
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Ort | Uckermark, Deutschland |
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