Ein Neubeginn: Vom Flüchtling zum Werkplaner – Ein Leben voller Hoffnung

Einblicke in das Leben eines Geflüchteten in Deutschland: Herausforderungen, Integration und der Weg zur Selbstständigkeit.

Einblicke in das Leben eines Geflüchteten in Deutschland: Herausforderungen, Integration und der Weg zur Selbstständigkeit.
Einblicke in das Leben eines Geflüchteten in Deutschland: Herausforderungen, Integration und der Weg zur Selbstständigkeit.

Ein Neubeginn: Vom Flüchtling zum Werkplaner – Ein Leben voller Hoffnung

In den letzten Jahren hat sich viel in Deutschland getan, insbesondere im Bereich der Integration von Flüchtlingen. Besonders bemerkenswert ist die Geschichte eines jungen Mannes, der vor zehn Jahren aus Afghanistan nach Deutschland kam. Mit 13 Jahren, begleitet von seinem Onkel und seiner Tante, ließ er seine Heimat hinter sich und fand sich zunächst in einem Camp in Bayern wieder. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, vor allem aufgrund der Sprachbarriere, war sein erster Eindruck von Deutschland geprägt von Fremdheit und Neuheit. In einem Gespräch mit Pro Asyl hebt er hervor, wie wichtig die positiven Erfahrungen in dieser ersten Phase seines Lebens waren.

Viele Flüchtlinge träumen von einem Leben in Frieden, Sicherheit und einer besseren Zukunft. Während viele seiner Landsleute die Weite Schwedens als Ziel hatten, beschloss er, in Deutschland zu bleiben. Die anfängliche Sprachbarriere stellte jedoch eine große Herausforderung dar. Nach einem Jahr in der Vorbereitungsklasse gelang ihm der Wechsel zur Realschule, wo er, trotz Mobbings wegen seiner Aussprache, die Motivation fand, die deutsche Sprache zu lernen. Positives Denken half ihm, auch in schwierigen Momenten seine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.

Von Camp zu Karriere

Sein Weg führte ihn weiter in einen kleinen Ort in Baden-Württemberg, wo er erneut mit den Regeln von Jugend-Einrichtungen konfrontiert wurde. Unterstützt wurde er dabei von einem Betreuer namens Eduardo, der wie ein Vater für ihn war. Diese herausragende Unterstützung machte für ihn einen erheblichen Unterschied. Im Januar 2020 begann er seine Ausbildung als Bauzeichner in Stuttgart, was für ihn das bedeutete, dass er endlich das Gefühl hatte, angekommen zu sein. Momentan arbeitet er als Werkplaner in einem Architektur-Büro in Karlsruhe, mit dem klaren Ziel, Architekt zu werden und Häuser zu bauen. Der Job bringt Verantwortung und Herausforderungen mit sich, was ihm sehr gefällt.

Zu den verantwortungsvollen Aufgaben, die er heute wahrnimmt, zählt auch sein Engagement für geflüchtete Jugendliche und Familien. Besonders stolz ist er darauf, diesen Menschen, die oft ähnliche Erfahrungen gemacht haben, helfen zu können. Dabei wird deutlich, wie wichtig Integration und Unterstützung sind. Laut den Johannitern haben zahlreiche Unterstützungsangebote dazu beigetragen, die Integration von Migranten in die deutsche Gesellschaft zu erleichtern. Sie bieten sozialpädagogische, psychosoziale und medizinische Betreuung und setzen sich dafür ein, dass Migranten als wertvolle Mitglieder der Gesellschaft wahrgenommen werden.

Ein starkes Netz für Geflüchtete

Es ist wichtig zu beachten, dass etwa ein Viertel der Menschen in Deutschland einen Flucht- oder Migrationshintergrund hat. Die Johanniter unterstützen aktiv die Integration dieser Menschen, indem sie unter anderem angemessene Unterbringungen und Sprachkurse anbieten. Diese Maßnahmen sind besonders wichtig für Kinder und Jugendliche, die oftmals in den ersten Jahren des Ankommens besonders verletzlich sind. Über 30.000 Menschen in Deutschland haben im Jahr 2019 von den Angeboten der Johanniter profitiert, die sich so für ein friedvolles Miteinander einsetzen.

Ein persönlicher Rückschlag stellte der Tod seines Vaters Ende 2022 dar, der ihm nicht nur emotional viel abverlangte, sondern auch bürokratische Hürden mit sich brachte. Trotz dieses Verlustes konnte er seine Abschlussprüfungen bestehen und übernahm eine Vaterrolle für seine Geschwister. Er möchte ein Zeichen setzen und betont den Wunsch, dass Migranten nicht nur als Flüchtlinge, sondern als Menschen gesehen werden, die Frieden und Gemeinschaft suchen und diese auch fördern möchten. Die persönliche Reise dieses jungen Mannes zeigt eindrücklich, dass mit Unterstützung und Entschlossenheit Integration gelingen kann.