Fahr-Fitness-Checks für Senioren: Sicherheit im Straßenverkehr!

Fahr-Fitness-Checks für Senioren: Sicherheit im Straßenverkehr!

Leinzell, Deutschland - Im Jahr 2022 registrierte das Polizeipräsidium Aalen insgesamt 25.429 Verkehrsunfälle, während 2023 die Zahl auf 25.298 Unfälle zurückging. Besonders in der Diskussion steht die Altersgruppe der Senioren, die in dieser Zeit 1.719 Unfälle verursacht haben. Dies wirft Fragen zur Fahrtauglichkeit älterer Verkehrsteilnehmer auf. Vor diesem Hintergrund führt Heike Hilbig, Inhaberin der Fahrschule Hilbig, in Zusammenarbeit mit dem ADAC Fahr-Fitness-Checks für Senioren durch, um ihre Fahrfähigkeiten zu beurteilen. Hilbig betont, dass das Alter allein kein Indikator für die Fahrtauglichkeit sei.

Im Jahr 2023 besaßen etwa 1,9 Millionen Menschen über 65 Jahren in Baden-Württemberg einen Führerschein. Angesichts dieser Zahl plädieren sowohl der ADAC als auch Hilbig dafür, dass Senioren ab 70 Jahren regelmäßig einen freiwilligen Fahr-Fitness-Check durchführen, der nicht als Prüfung gilt. Dieser Check findet im eigenen Auto auf gewohnten Strecken statt und wird von speziell qualifizierten Fahrlehrern durchgeführt. Während des Checks werden mehrere Kriterien wie Fahrzeughandhabung und vorausschauendes Fahren beobachtet.

Fahr-Fitness-Checks im Detail

Der ADAC bietet seinen Fahr-Fitness-Check, der aus einem persönlichen Vorgespräch, einer 45-minütigen Fahrt sowie umfassender Beratung und Auswertung besteht, sowohl ADAC-Mitgliedern als auch Nichtmitgliedern an. Der Preis für Mitglieder beginnt bei 75 Euro, für andere Interessierte bei 95 Euro. „Die Ergebnisse des Checks werden nicht an amtliche Stellen gemeldet, die Teilnehmenden entscheiden selbst über die Konsequenzen,“ erklärt Hilbig. In den letzten Jahren hat sie Teilnehmer bis zu 100 Jahren unterstützt und festgestellt, dass einige Senioren früher auf das Fahren verzichten sollten.

• Einer der Hauptvorteile des Checks ist die Möglichkeit, Fahrassistenzsysteme wie den Toten-Winkel-Assistenten und den Bremsassistenten kennenzulernen, wodurch das Fahren sicherer wird.
• Im Jahr 2024 nahmen in Baden-Württemberg insgesamt 310 Menschen an dem Fahr-Fitness-Check teil.

Hilbig spricht offen über mögliche Einschränkungen und Alternativen zum Autofahren. Diese Ansätze sind eine Antwort auf die Sorge, dass ältere Menschen zunehmend als Problemgruppe im Straßenverkehr angesehen werden. Studien des Statistischen Bundesamts zeigen jedoch, dass Senioren seltener in Unfälle mit Personenschäden verwickelt sind als jüngere Altersgruppen.

Ärztliche Überprüfungen und alternative Angebote

Ärzte können in ihren Praxen nur grundlegende körperliche Voraussetzungen für das Autofahren prüfen, wie die allgemeine Gesundheit der Senioren. Für eine detaillierte Beurteilung, insbesondere hinsichtlich der Verkehrssicherheit und des Fahrverhaltens, bieten verschiedene Institutionen Mobilitäts- oder Fitness-Checks an. Unter anderem führt DEKRA nach verkehrsmedizinischen Untersuchungen auch verkehrspsychologische Begutachtungen durch.

Der ADAC plant keine speziellen gesetzlichen Regelungen für ältere Führerscheinbesitzer, sondern sieht es als wichtig an, diese Senioren in ihrem Mobilitätsbedürfnis zu unterstützen und gleichzeitig ihre Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten. Auch der TÜV und andere Organisationen bieten Sicherheitsseminare und -trainings für ältere Verkehrsteilnehmer an, um sicherzustellen, dass diese weiterhin mit Kompetenz und Selbstvertrauen fahren können.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass eine Vielzahl an Angeboten existiert, um die Fahrtauglichkeit von Senioren zu unterstützen. Dies ist besonders wichtig, da es keine offizielle Altersgrenze für den Führerscheinerwerb gibt, solange die betreffende Person gesundheitlich fit ist.