Geburtenrate in Deutschland erreicht historischen Tiefstand!

Geburtenrate in Deutschland erreicht historischen Tiefstand!

Deutschland - Die Geburtenrate in Deutschland ist weiter im Rückgang. Mit nur 1,35 Kindern je Frau erreicht sie einen neuen Tiefstand. Vergleicht man das mit dem Vorjahr, gibt es sogar einen Rückgang um zwei Prozent, denn 2023 lag die Rate noch bei 1,38 Kindern. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 677.117 Kinder geboren, was einem Rückgang von 15.872 Neugeborenen gegenüber 2023 entspricht. Das meldet die Welt.

Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind markant. Niedersachsen führt mit einer Geburtenrate von 1,42 Kindern je Frau, während Berlin mit mageren 1,21 Kindern je Frau am anderen Ende der Skala steht. Auch die Geburtenrate von Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit ist besorgniserregend, denn sie schrammt mit 1,23 Kindern je Frau nur knapp am niedrigsten Wert seit 30 Jahren vorbei – 1996 lag der Wert bei 1,22 Kindern. Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit haben es dagegen etwas besser und liegen bei 1,84 Kindern, wenngleich auch hier ein Rückgang von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet wird.

Tiefststände und Trends

Eine detaillierte Analyse zeigt, dass die Geburtenrate bei Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit seit 2017 kontinuierlich abnimmt. Diese Entwicklungen werfen Fragen auf, besonders wenn der jährliche Rückblick der Statistischen Ämter gezeigt hat, dass die Geburtenzahlen in allen Bundesländern gesunken sind. Die größten Einbrüche wurden in Thüringen festgestellt, wo die Geburtenziffer von 1,33 auf 1,24 Kinder je Frau fiel, ein Rückgang um satte 7 Prozent. Baden-Württemberg verzeichnete den geringsten Rückgang mit nur 1 Prozent, doch auch hier ist die Geburtenrate von 1,41 auf 1,39 Kinder gefallen. Die Geburtenziffer in den östlichen Bundesländern liegt im Schnitt bei 1,27 Kindern je Frau, während die westlichen Bundesländer bei 1,38 Kindern stehen. Laut Destatis bleibt die Entwicklung wie in vielen anderen europäischen Ländern auch, ein Thema, das uns weiterhin beschäftigen wird.

Doch welche gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen bringen diese niedrigen Geburtenraten mit sich? Der Jahrgang 1975 etwa brachte es auf ein Durchschnitt von 1,58 Kindern. Zudem steigt das Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt: 2024 lag es bei 31,8 Jahren, während die Väter durchschnittlich 34,7 Jahre alt waren. Dies könnte auch dazu führen, dass Familienplanungen und Geburten noch einmal durchdacht werden müssen.

Ein Blick auf Europa

Vergleicht man die Zahlen in Deutschland mit denen der restlichen EU, stellt man fest, dass der europäische Durchschnitt 2023 bei 1,38 Kindern je Frau lag, was ebenfalls einen Rückgang seit 2013 darstellt (damals 1,51 Kinder je Frau). In der gesamten EU ist Bulgarien mit einer Geburtenziffer von 1,81 Kindern die Ausnahme, während Malta mit 1,06 und Spanien mit 1,12 Kindern am Ende der Skala stehen. Die Daten zeigen klar, dass Deutschland nicht allein mit diesem Trend dasteht.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die sinkenden Geburtenraten in Deutschland nicht nur ein temporäres Phänomen sind, sondern auf tiefere gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen hindeuten. Bleibt nur abzuwarten, wie die Verantwortlichen darauf reagieren werden. Für die kommenden Jahre stehen wir vor der Herausforderung, die Rahmenbedingungen zu verbessern, damit mehr Familien den Schritt in ein neues Leben wagen können, und um die demografischen Löcher zu schließen.

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OrtDeutschland
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