Lebenszufriedenheit in MV auf Tiefpunkt: Was macht uns so unglücklich?
Mecklenburg-Vorpommern hat laut Glücksatlas 2025 die niedrigste Lebenszufriedenheit in Deutschland. Preiserhöhungen belasten die Bevölkerung.

Lebenszufriedenheit in MV auf Tiefpunkt: Was macht uns so unglücklich?
Mecklenburg-Vorpommern, ein Bundesland, das an der Ostseeküste liegt, steht auf der negativen Seite des Glücksatlas 2025. Wie die Nordkurier berichtet, hat MV die niedrigste Lebenszufriedenheit in Deutschland mit nur 6,06 Punkten erreicht und belegt somit den letzten Platz unter allen 16 Bundesländern. Im Gegensatz dazu fühlt sich fast die Hälfte der Deutschen im Allgemeinen glücklich, was die unglückliche Lage in der Region umso augenscheinlicher macht.
Die Umfragen zeigen, dass die Lebenszufriedenheit in Mecklenburg-Vorpommern weiter sinkt. Ganze 22,7 Prozent der Bevölkerung sind unzufrieden – ein erheblich höherer Wert als der bundesweite Schnitt von nur 8 Prozent. Vor allem bei älteren, alleinlebenden Männern, Niedrigeinkommensbeziehern und Stadtbewohnern ist die Unzufriedenheit stark ausgeprägt. Folglich sind insbesondere Städte wie Rostock, Greifswald und Schwerin betroffen.
Wirtschaftliche Herausforderungen
Ein Blick auf die wirtschaftlichen Parameter zeigt, dass Mecklenburg-Vorpommern das niedrigste Nettoeinkommen in Deutschland hat. Das Bruttoinlandsprodukt liegt ebenfalls weit unten, und die Renten sind unterdurchschnittlich. Die MOZ hebt hervor, dass die Lebenshaltungskosten in der Region hoch sind und Preiserhöhungen bei Sprit, Restaurantbesuchen sowie anderen Dienstleistungen die Lage weiter verschärfen. Immer mehr Menschen in MV können sich Freizeitangebote nicht leisten und sehen sich kaum in der Lage, Rücklagen zu bilden.
Auf diese Weise prägen hohe Mieten und eine zunehmende Abwanderung junger Menschen das Bild in den Städten. Die Eigentumsquote liegt unter dem Bundesdurchschnitt, was zusätzlich zur Unzufriedenheit beiträgt. In strukturschwachen Regionen kämpft die Bevölkerung nicht nur mit einer hohen Arbeitslosigkeit, sondern auch mit einer alternden Bevölkerung, die oftmals bedürftig ist.
Vergleich mit anderen Bundesländern
Die Ergebnisse des Glücksatlas, der von der Universität Freiburg in Zusammenarbeit mit der Süddeutschen Klassenlotterie veröffentlicht wurde, zeigen, dass die glücklichsten Menschen in Deutschland in Hamburg (7,33 Punkte) leben, gefolgt von Bayern und Rheinland-Pfalz mit je 7,21 Punkten. Die Tagesschau ergänzt, dass die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland kleiner werden, doch der Abstand zwischen Meklenburg-Vorpommern und den anderen Bundesländern bleibt gravierend.
Eine emotional aufgeladene Atmosphäre begleitet die unglücklichen Umstände, denn viele berichten von häufigem Ärger, Angst und Traurigkeit. Ältere Menschen, insbesondere im Alter von 61 bis 74 Jahren, zeigen eine geringere Zufriedenheit im Vergleich zu den früheren Jahren, was auf die Inflation und das Gefühl der Einsamkeit zurückzuführen ist. Das zeigt, dass in MV nicht nur die materiellen Fakten, sondern auch die emotionalen und sozialen Komponenten eine Rolle spielen.
Zusammengefasst steht Mecklenburg-Vorpommern vor zahlreichen Herausforderungen, die eine positive Wende in der Lebenszufriedenheit der Bevölkerung erschweren. Auch wenn die Erholung nach der Corona-Pandemie weitestgehend abgeschlossen ist, werden äußere Einflüsse wie steigende Lebenshaltungskosten und soziale Isolation spürbar.